Prolog

833 74 5
                                    





Tue.  1. May.
10.32 AM

#savestheyouth

4.44 Uhr. Das zeigte mir die Uhr auf meinem Handy.
Ohne irgendeine Emotion schaute ich diesen an und wartete darauf das die Zeit anhielt .
Das sie einfach stehen blieb.
4.44 Uhr . Die Uhrzeit die all meine Geheimnisse kennt.

Irgendwann wurde das Display wieder dunkel und ließ auch das restliche Zimmer in eine Dunkelheit fallen.
Es war zu dunkel , ich konnte nicht mal meine eigene Hand vor Augen sehen. Die Dunkelheit zerfraß mich regelrecht.
Der kalte Boden war unbequem und tat weh, aber ich hatte nicht die Kraft aufzustehen und zu meinem Bett zu laufen.

Ich hatte keine Kraft mehr. Seid 29 Stunden war ich nun wach. Schon wieder. Mein Körper hatte keine Energie mehr übrig. Alles war schwer und verschwommen. Wie in einem großen Berg aus Watte. Aber mein Gehirn wollte nicht aufhören zu denken. Meine Augen wollten nicht geschlossen bleiben. Mein Herz schlug schneller wenn ich mich hinlegte. Zu viele Ängste waren in mir. Zu viele Gedanken. Ich könnte nicht aufhören an morgen zu denken. An all das was morgen passieren könnte. An all die Fehler die ich morgen machen könnte. An all die Dinge die morgen schief gehen könnten. Desto länger ich wach blieb, desto größer wurden meine Ängste.

Es war Still. Das Einzige was man hörte war das Ticken der Uhr an der Wand. Niemand war mehr wach. Verständlich. Sie ruhten sich aus. Es kam mir vor als wäre die ganze Welt am schlafen, nur ich blieb wach. Ich war leer. Keine einzige Emotion war in mir. Je öfters ich an diesem Punkt bin desto öfter frag ich mich wieso ich überhaupt noch Atme.

Meine Hand fuhr wieder zu meinem Handy und ich drückte auf den home Button. 4.56 Uhr zeigte diese an. Ein sarkastisches Lächeln überkam meine Lippen . Lächerlich wie schnell die Zeit vergeht wenn du dir wünscht sie würde stoppen. Ich wünschte ich könnte die Zeit anhalten. Vielleicht für immer .
Oder zumindest solange dass ich mich ausruhen kann. Dass ich neue Energie bekomme. Dass die Dunkelheit verschwindet. Aber die Dunkelheit verschwindet nicht mit der Zeit. Sie bleibt...

Ängstlich fuhr ich mir durch die glanzlosen Haare. Sie waren kaputt und brüchig. Mein Kopf dröhnte vor Schmerzen. Doch ich wusste nicht wie ich mich fühlen soll. Alles war leer. Niemand war hier. Wieder machte ich mir Gedanken um morgen. Morgen würde das übliche wieder losgehen. Die üblich fragen 'Namjoon wieso bist du so kaputt und unkonzentriert?' Und wahrheitsgemäß muss ich dann antworten:"Ich bin nur müde..."

Doch sie werden niemals merken dass ich jede Nacht wach bleibe und verschwommen auf die Decke starre ohne auch nur eine Sekunde Ruhe zu finden. Die Ängste sind zu groß. Die Stimme in meinem Kopf ist zu laut. Zu viele Gedanken. Ich muss wach bleiben. So lange bis die Ängste weggehen...

Die Dunkelheit ist die einzige mit der ich reden kann.
Sag mir liebe Dunkelheit. Wie lange muss ich noch wach bleiben? Langsam habe ich keine Kraft mehr, keine Energie . Diese ist verschwunden. Genauso wie mein Leben.

Liebe Dunkelheit. Du bist das einzige was mir noch geblieben ist. Ich  bin allein, und das ist das schlimmste am wach bleiben.
Die niemals endende Einsamkeit...

Aber manchmal ist es auch einfach nur die Zeit, die plötzlich zu deinem größten Feind wird.

A drive back to Youth <K.NJ>Where stories live. Discover now