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Jungkook

Es kotzte mich so sehr an das ich nicht mehr auf Jimin verzichten konnte. Wenn er mir mal nicht schrieb oder etwas später schrieb als gewohnt machte ich mir entweder sorgen oder schloss direkt mit ihm ab.

Ich zockte nicht mal mehr alleine, wenn ich es tat dann nur weil Jimin nicht konnte. Und dann wurde mir recht schnell langweilig.

Allgemein wollte ich aufhören so viel am Fernseher zu hocken und mal mehr raus zu gehen wie Tae. Vielleicht auch mal mit Jimin? Im Nachhinein klang es wieder so absurd.

„Dein Bruder und ich gehen jetzt einkaufen. Sicher das du nicht mit möchtest?" ich nickte nur und legte die Fernbedienung weg, da ich etwas anspruchsvolles gefunden hatte. Ansonsten lief echt nur Mist. Aber dieser Drama erinnerte mich an mich selbst.

Vertieft in der Serie bekam ich nicht mal mit wie mein Handy zu Tode vibrierte. Erst bei dem Cut in die Werbepause.

„Was gibt's Taehyung?"

„Yo Kooks, ein paar Freunde wollen zum Skaterpark. Dachte willst mit"

„Wieso sollte ich mitkommen" ich verdrehte die Augen.

„Komm schon. Ich bin da und Jimin auch. Außerdem kannst du die anderen auch kennenlernen"

„Ist gut" daraufhin legte ich auf und lief auf in mein Zimmer. Es kam nicht in frage das ich mit einem weißen Shirt ging. Das war mein Gamer Standard. Und irgendwas in mir wollte allen beweisen das ich mehr als dieser Geek war unter dem ich bekannt war. Meiner Mutter würde ich dann eine SMS schreiben.

Nachdem ich das Haus verlassen hatte blickte
Ich umher und lief zu dem Park, den einzigen den ich kannte. Früher war ich sehr oft mit Taehyung hier gewesen. Irgendwann jedoch kam ich in eine Phase aus der ich nicht mehr raus kam.

Es lag einfach am Umfeld und an der Zeit in der wir lebten. Menschen wurden grundlos verurteilt. Sie wurden verletzt nicht nur seelisch sondern auch körperlich. Ich wollte kein Opfer grundloser Gewalt werden. Oder ausgeraubt werden. Es ist und bleibt eine Angst die ich ungern bekämpfte. Weshalb ich nun hier auf die anderen wartete wusste ich auch nicht.

Vermutlich weil ich Jimin sehen wollte und das ging über Computer nicht. Außerdem wollte ich meine kalte Maske ihm gegenüber nicht abnehmen. Und dies war die perfekte Möglichkeit ihn zu sehen ohne ihn persönlich drum gebeten zu haben.

Ich lehnte an einer Rampe. Es war breit und weit niemand zu sehen. Mal wurde es wärmer mal kälter. Bis die Sonne langsam unterging. Aus der Ferne erkannte ich eine kleine Gruppe, ich vermutete das es Taehyung, Jimin und die anderen waren. Aber das waren sie nicht.

Das waren nur ekelhafte Säufer, nicht viel älter als ich es waren. Sie lachten, jubelten, gröllten und provozierten mich. Ich ignorierte es.

Bis mich etwas an der Stirn traf und zischte. Das zerdrückte Stück Metall fiel zu Boden und hinterließ einen jämmerlichen Ton. So jämmerlich fühlte ich mich.

Allein, verlassen und verarscht. Von allen hätte ich es erwartet aber Taehyung? Ich hatte doch nicht viel verlangt. Nie. Selbst in der Schule ging ich ihm aus dem Weg. Einfach damit er nicht uncool da stand weil er mit mir abhing.

Niedergeschlagen kehrte ich zurück nach Hause. In der Dunkelheit war es etwas schwieriger den Weg nach Hause zu finden. Dafür hatte ich aber Google Maps. Natürlich entgingen mir nicht die tausend Nachrichten und Anrufe. Was mich allerdings teils überraschte teils auch nicht das kein Mucks von Jimin kam.

Zuhause angekommen schlüpfte ich aus meinen Schuhen und ging straight in mein Zimmer. Meine Mutter die schon längst zurück war kam mit einer Tasse Kakao.

Was sie natürlich wieder bemerken musste das etwas nicht stimmte. Ich sagte nichts und ließ sie die kleine Wunde an meiner stirn desinfizieren und mit einem Pflaster bekleben.

Sie war meine Mutter. Niemand kannte mich besser wie sie, das hieß das ich erstmal Zeit für mich brauchte.

online {jikook}Where stories live. Discover now