Kapitel IV: Begegnung

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Irgendwie war es schon ein eigenartiges Gefühl von jemandem nach Hause gebracht zu werden, den man fast gar nicht kannte.
Aber Kagami und ich verstanden uns gut und ich begann ihn zu mögen. Auch wenn er nicht sonderlich schlau war, war es lustig, wie er sich die ganze Zeit aufregte.
Auf seine eigene Art wirkte er in manchen Situationen auch ganz unschuldig oder niedlich.
Und wenn man sich mit ihm unterhielt, gab es nur ein Thema;
Basketball!
Beinahe wäre ich an meinem Haus vorbeigegangen, ich hätte mich gerne noch weiter mit dem enthusiastischen Rotschopf unterhalten.
„Also dann, wir sehen uns morgen?“, fragte ich.
„Jup!“, antwortete Kagami grinsend.
„Komm gut nach Hause“, sagte ich, bevor ich durch das Gartentor schritt.
„Mach ich!“, grinste er, bevor er sich ebenfalls zum Gehen wandte.
Kagami Taiga.
Wahrscheinlich mochte ich ihn jetzt schon viel lieber, als ich mir eingestehen wollte.

„(Y/n)! Aufwachen!“
Ich spürte, wie mir ein Kissen gegen den Kopf flog.
Seitdem mein Wecker kaputt war und ich zu faul war mir einen neuen zu kaufen, weckte meine Mutter mich immer. Und wenn es nicht anders ging auch halt mal mit einem Kissen.
Da ich morgens immer besonders müde war, blieb ich lange im Bett, machte mir ein Brot für den Weg fertig und ging gleich darauf zur Schule.
Am Eingang traf ich wieder auf Koga und Mitobe, die mir (in Kogas Fall) eifrig zuwinkten. Ich grinste die beiden an und machte mich auf den Weg in mein Klassenzimmer.
Dieses Mal war Kagami schon da und nickte mir zu. Auch Chiyoko begrüßte mich freundlich.

Weil ich heute einen freien Blick auf die Tafel haben wollte, setzte ich mich heute neben Kuroko, anstatt hinter Kagami.
„He, (y/n)!“, rief der Rotschopf sofort.
„Saßt du nicht gestern noch woanders?“
„Ja, aber heute möchte ich den Lehrer auch mal sehen können, wenn er uns etwas beibringt!“, entgegnete ich.
„Aber irgendjemand muss mich aufwecken, wenn ich wieder einschlafe!“, erwiderte er.
„Das kann ich machen“, mischte Kuroko sich ein.
„Du wirfst das Papier bestimmt daneben!“, kam es gehässig zurück.
„Keine Sorge! Ich treffe auch von hier!“, lachte ich, was Kagami zu beruhigen schien.
„Gut...“, grummelte er.
„Ich glaube, Kagami-kun mag dich“, meinte Kuroko ausdruckslos zu mir. Ich konnte es nicht vermeiden, rot zu werden.
„Sei still Kuroko!“, rief der ebenfalls überraschte Kagami.
„Ihr werdet schon sehen“, sagte der blauhaarige Zwerg nur.

Zum Glück schaffte es Kagami dieses Mal wach zu bleiben und ich gewann dadurch eine Wette gegen Kuroko, der meinte, Kagami würde extra so tun als würde er einschlafen, um meine Aufmerksamkeit zu erregen.
„Ich war mir hundertprozentig sicher, dass er das tun würde...“, meinte Kuroko nur zu seiner Verteidigung, während er mir den Wetteinsatz, einen Schokoriegel, in die Hand drückte. Ich grinste ihn nur an.
Kagami hatte nichts von alldem mitbekommen und starrte uns verwundert an.
„Ich wette mit dir, dass Kagami ein Idiot ist“, fing Kuroko erneut an.
„Das wette ich auch!“, erwiderte ich.
„He, ihr Pappnasen, ich kann euch hören!!“, rief der arme Kagami dazwischen.

In der Mittagspause gingen wir wieder alle in die Kantine, da ein gewisser Schussel die Hausaufgaben von mir abschreiben wollte und Chiyoko unbedingt Koganei wiedersehen wollte, mit dem sie sich gut verstanden hatte.
Wieder einmal staunte ich, wie viel in Kagamis Magen passte und nach wie wenig Bissen Kuroko aufgeben musste. Hyuga erzählte mir, wie Kagami in einem Restaurant einmal mehrere Vier-Kilogramm-Steaks verdrückt hatte.
„Wie hat er das gemacht?!“, rief ich sofort.
„Naja, eigentlich ein Glück, dass er so viel essen kann, sonst hätten wir echt in der Klemme gesteckt. Das Steak war kostenlos, aber wenn man es nicht ganz aufschaffte, musste man 10.000 Yen zahlen...“
Ich staunte nicht schlecht.
„Hahaha, genau! Der Ladenbesitzer wollte uns niiiieeeeeee wieder sehen!“, brüllte Koga, der anscheinend mitgehört hatte, vom anderen Ende des Tisches.

Ich machte mit Kagami eine Uhrzeit aus, wann wir uns auf dem Streetballfeld treffen wollten, danach löste sich unsere Gruppe auf.
„Irgendwie sind sie schon ein ganz lustiger Haufen, findest du nicht?“, fragte Chiyoko mich, als wir zu unserem nächsten Fach gingen.
„Ja“, stimmte ich zu.
„Kagami scheinst du besonders zu mögen...“, kicherte sie.
„Was?!“
„Naja, sonst würdet ihr ja nicht die ganze Zeit zusammen rumhängen, oder?“, neckte sie mich.
„So ein Blödsinn! Er hat mich nur gebeten ihm bei etwas zu helfen...“, erwiderte ich.
„Ach ja? Dann noch viel Spaß!“, grinste sie.

Der heutige Tag lief ungefähr genauso ab wie der gestrige. Ich ging nach Hause, machte mir Essen und langweilte mich. Fast war es so, als würde ich Kagamis und meine Verabredung schon herbeisehnen.
Irgendwie klopfte mein Herz schneller, wenn ich an ihn dachte.
Ich schüttelte den Kopf.
Bloß nicht auf falsche Gedanken kommen... Er hatte wahrscheinlich sowieso schon eine Freundin.
Trotz allem konnte ich es kaum erwarten, wieder mit ihm Basketball zu spielen.

Viel zu früh kam ich auf dem Streetballfeld an. Es würde wahrscheinlich noch etwas dauern, bis Kagami eintraf, also entschied ich mich einfach so ein paar Körbe zu werfen. Den Basketball, den er gestern ins Gebüsch gepfeffert hatte, würde ich ganz bestimmt nicht alleine suchen...
Ich war so in meinen Gedanken versunken, dass ich gar nicht bemerkte, wie jemand das Spielfeld betrat.
„He, du wirfst nicht schlecht...“, rief auf einmal eine Stimme. Sie klang ähnlich wie die von Kagami, doch er war es nicht. Die Worte klangen irgendwie gehässiger und ein wenig...düster.
Überrascht drehte ich mich um. Hinter mir stand ein gebräunter Typ mit dunkelblauen Haaren und er war genau so eine Wand wie Kagami, wenn nicht sogar noch größer.
Der Kerl grinste mich an. Es war kein sonderlich freundliches Grinsen, sondern eher ein herausforderndes.
„Wenn du ein Typ wärst, hätte ich dich jetzt vom Feld vertrieben, aber bei Mädchen mache ich sowas nicht“, lachte er. Ich starrte ihn an.
„Was willst du?“, fragte ich ihn.
„Nichts, nichts. Ich komme manchmal hierher um Basketball zu spielen, aber das Feld ist ja besetzt...
Mein Name ist Aomine Daiki!“, stellte er sich vor.

Anata No Tame Ni! - (Kagami x Reader)Where stories live. Discover now