Kapitel XVII: Rivalität

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Fukuda Sogo? Von der Mannschaft hatte ich auch noch nie gehört. Aber darüber mussten wir uns jetzt keine Sorgen machen.
„Yes!“, rief ich, als das Streetballfeld unbesetzt war.

Tatsächlich verlief das Training mit Kagami ziemlich gut. Er traf sechs von zehn Bällen mit der linken Hand. Ich klopfte ihm auf die Schulter und sagte:
„Wenn du zehn von zehn Bällen triffst, sag mir bescheid!“ Er stöhnte auf, nickte dann aber. Ich legte mich derweil auf die Bank und nahm mein Handy hervor. Ich musste aufpassen, wann meine Eltern zurückkamen, denn wenn sie erfuhren, dass ich die Nacht nicht zu Hause, sondern bei einem Typen verbracht hatte, und mit ihm in einem Bett geschlafen hatte, (wenn auch nur für zweieinhalb Stunden...), würden sie ausrasten. Aber eine SMS von meiner Mutter bestätigte mir, dass sie noch in Okinawa am Strand lagen und wahrscheinlich erst um fünf Uhr zu Hause sein würden. Naja, nicht mehr so viel Zeit, aber immerhin... Gerade bemerkte ich, dass ich noch eine SMS von einer mir unbekannten Nummer erhalten hatte.

???: Yo, (y/n)!

Das war alles, was dort stand.

Ich: Wer ist da?

Binnen weniger Sekunden wurde mir geantwortet.

???: Ach, niemand... Mir ist langweilig, hast du Zeit?

Ich: Ah, Aomine...

Ahomine: Argh, wie hast du das so schnell rausgefunden?!

Ich: Die Frage ist eher: Woher zum Teufel hast du meine Nummer?!

Ahomine: Tja, das ist ein Geheimnis! ;)

Ich: Lass den zwinkernden Smiley weg, der irritiert mich...

Ahomine: Pfff, soso, und hast du Zeit?

Ich: Nein.

Ahomine: Bitte, (y/n), du musst mich retten! Ich bin während des Trainingsspiels auf der Bank eingeschlafen, jetzt kocht Satsuki für mich... Mir ist so schlecht, ich könnte kotzen! T_T

Ich kicherte. So ein Trottel...

Ich: Oohh, das tut mir aber leid! Allerdings habe ich wirklich keine Zeit, also auf Wiederhören, Ahomine... ;)

Ahomine: Aber du bist nicht schon wieder mit Bakagami unterwegs, oder?

Ahomine: Hey, (y/n)!

Ahomine: ...

Ahomine: Verdammt, dieser Bakagami, meine Laune ist am Ende...

Seufzend steckte ich mein Handy wieder ein. Ahomine war echt ein kleines Problemkind...
„(Y/n)!!“ Kagami lief auf mich zu.
„Ich hab's geschafft!! Was soll ich jetzt machen?“ Er sah mich erwartungsvoll an. Ich stand auf.
„Jetzt darfst du dunken!“, kündigte ich an. Der Rotschopf fing an zu grinsen. Er begann den Ball zu dribbeln, was gar nicht mal so unprofessionell aussah, nahm Anlauf, sprang ab und krachte voll mit dem Kopf gegen den Ring. Ich hielt einen Lachanfall zurück, als Kagami auf den Boden fiel und sich die Nase rieb.
„Ich versuche es nochmal...“, stöhnte er und richtete sich wieder auf.
Erneut sprang er ab, diesmal nicht ganz so hoch und schaffte es tatsächlich den Ball in den Korb zu stopfen.
„Ja!!“, rief er freudig und drehte sich begeistert zu mir um.
„(Y/n) hast du das gesehen?!“
Ich lächelte.
„Scheint so, als würde mein Training was bringen!“
Kagami übte noch ein wenig weiter, und tatsächlich schien es jedesmal besser auszusehen.
„Bald wirst du ein professioneller Linkshänder!“, lachte ich.
„Tja, beim nächsten Training mit dem Team werde ich alle überraschen!“, grinste er.
„Jahaaa, kann schon sein, aber der Verdienst geht an mich...“, entgegnete ich stolz. Er lachte und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Ich wurde rot.
„Jetzt ruh dich aber bloß nicht zu sehr auf deinem Erfolg aus!“, rief ich. Dann sah ich auf mein Handy. Abgesehen von drei ungelesenen Nachrichten von Ahomine, bemerkte ich, dass es schon halb vier war.
„Mist!“, fluchte ich. Kagami sah mich fragend an.
„Meine Eltern kommen bald zurück und meine Wohnung liegt nicht gerade um die Ecke...“, erklärte ich.
„Na dann bringe ich dich natürlich zurück!“, lachte er.

Und so machten wir uns auf den Weg zur U-Bahnstation und redeten über verschiedene Dinge; Kagami erzählte mir zum Beispiel von Amerika und ich ihm von dem schlechten Kuchen meiner Oma. In der U-Bahn saßen wir wieder nebeneinander und es war zum Glück einigermaßen leer.
„Yo, (y/n)!“, rief auf einmal eine wohlbekannte Stimme hinter mir. Ich drehte mich um. Wie vermutet stand dort ein grinsender Ahomine.
„Na, wo fährst du hin?“, fragte er und wuschelte mir wie beim letzten Mal wieder durch die Haare.
„Äh, ehrlich gesagt muss ich nach Hause...“, antwortete ich, während ich versuchte, meine Frisur wieder zu richten. Aus dem Augenwinkel heraus sah ich, wie Kagami Aomine finster anstarrte. Auf einmal schien Aomine ihn zu bemerken.
„Ach, Bakagami! Hab dich gar nicht gesehen!“ Aomine grinste gehässig.
„Was suchst du hier?“, fragte der Rotschopf düster.
„Das geht dich nichts an...“, kam es zurück. Zwischen beiden funkte die Rivalität nur so... Ich räusperte mich.
„Kagami, wir müssen aussteigen!“, rief ich und zog ihn hinter mir her, während er Aomine noch versuchte mit seinen Blicken zu töten. Ahomine jedoch lächelte und winkte mir hinterher.
„Bis bald, (y/n)-chan!“, rief er.
Ich seufzte, als sich die Türen der U-Bahn schlossen. Kagami strahlte eine finstere Aura aus.
„Ich...bring....ihn....um!!“, sagte er langsam.
„Fahr mal wieder runter, Bakagami! Ich bin kein bisschen an Aomine interessiert!“, versuchte ich ihn zu beruhigen, indem ich seine Hand nahm.
„Er hat es definitiv auf dich abgesehen. Außerdem hat er dich -Chan genannt. Und er hat dich angefasst!“, rief Kagami.
„Meine Güte, deine Eifersucht kennt ja keine Grenzen...“, seufzte ich.
„Übrigens, wenn du möchtest kannst du mich auch -Chan nennen...“
Kagami wurde rot.
„W-wenn ich darf...“ Ich ließ seine Hand wieder los.
„Nur zu...“, sagte ich. Er lächelte wieder. Puh, zum Glück!

Viel zu schnell stand ich wieder vor meiner Haustür. Es war zwar erst halb fünf, aber meine Eltern kamen manchmal ein wenig überpünktlich, denn der Kuchen war wirklich seeehr schlecht.
„Wir sehen uns morgen in der Schule!“, verabschiedete ich mich.
„J-ja, pass auf dich auf!“, sagte er.
„Was soll mir in meinen eigenen vier Wänden schon passieren?“, lachte ich.
„(Y/n)....-chan...“ Kagami kam näher.
„D-darf ich dich nochmal umarmen?“, fragte er rot wie eine Tomate.
„Klar...“, antwortete ich ebenfalls mit etwas Gesichtsfarbe. Der Rotschopf legte seine langen, starken Arme um mich und ich stellte mich auf die Zehenspitzen, um ihn durch die Haare streicheln zu können. Er lachte leise.
„Bis morgen...“, murmelte er und wollte mich loslassen, doch ich hielt ihn fest.
„Noch kurz...“, bat ich und drückte ihn fester an mich. Er fühlte sich so gut an. Ein paar Minuten standen wir noch so, dann sah ich ihn an und murmelte ebenfalls ein „Bis morgen...“ Er lächelte und begann sich zu entfernen. Ich wünschte, er wäre noch länger geblieben.

Anata No Tame Ni! - (Kagami x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt