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Luke P.O.V

Dani hatte kaum was von seinem Gespräch mit Schilfchen erzählt, außer, dass wir so viel wie nur möglich über ihn rausfinden sollten.

"Ich brauche irgendwas, womit ich den Kerl erpressen kann, damit er nicht länger versucht, den Helden zu spielen." Das hat er gesagt.

Was immer Schilfchen gemacht hat, es hat offensichtlich ziemlich an Danis Ego gekratzt.

Wir verbrachten also unseren Nachmittag damit, Bekannte anzurufen oder Google anzuschmeisen, um rauszufinden, wer dieser Leonard Schilf ist.

Es klang lächerlich, aber wir schrieben alles auf Blätter, druckten Fotos aus und legten es in einen Schnellhefter.

"Das ist bessere Arbeit als bei jeder Polizei." Wenn es eine Sache gab, die Max und ich wirklich konnten, dann war es Dinge finden, mit denen man Menschen erpressen kann.

Feierlich überreichten wir am Abend Dani den Schnellhefter. "Wir mussten diesmal echt tief graben. Schilf hat so eine weiße Weste die meiste Zeit seines Lebens." meinte Max.

"Und was kann ich gegen ihn verwenden?" fragte Dani, während er durch den Hefter blätterte. "Er wirkt wie der brave Streber. Mit Neunzehn Abi, sofort studieren, um dann mit Vierundzwanzig mit seinem Refendariat fertig zu sein." fing ich an.

"Aber, es gab Probleme bei seinem Refendariat. Er hätte fast die Stelle verloren, wegen einer Schlägerei mit einem seiner eigenen damaligen Schüler." fuhr Max fort.

"Er hat einem seiner Schüler eine aufs Maul gegeben, okay. Wie hilft mir das weiter?" fragte Grumpy. "Er wurde nie dafür bestraft. Es wurde unter den Teppich gekehrt, das heißt, wahrscheinlich weiß es die Pfeife auch nicht." erklärte ich.

Danis lange Leitung führte endlich zum Hirn. "Es gibt sogar ein Video von der Schlägerei. Das war echt schwer zu finden. Wer googelt schon 'Referendar haut Schüler um'." meinte Max.

Verstehend nickte Dani. "Gibt's sonst noch was?" Wir schüttelten den Kopf. "Okay, dann find ich raus, wo ich ihn am besten abfangen kann. Danke."

Ziemlich schnell haute Dani wieder ab. "Was denkst du hat er gemacht, dass Dani schon jetzt so schnell so weit geht?" fragte ich und sah unserem Anführer hinterher.

"Er muss gar nichts gewesen sein. Es kann auch nur Daniels Aufregung sein. Laut Jan hat Sandro sich ja schon wieder gemeldet." antwortete Max nur.

"Dann wäre er von Anfang an so salty gewesen, aber er war es erst, nachdem Schilf mit ihm alleine war." Max klopfte mir auf die Schulter.

"Was immer es auch ist, es ist Daniels Problem. Ich geh jetzt erstmal zu Ben. Von uns allen bin ich der Einzige, der ihm noch keine reingeschlagen hat." seufzte er.

"Ziehst du wieder diesen Move ab, indem du vor ihm heulst und ihn darum bittest, deine Familie nicht in noch mehr Probleme zu stecken?" grinste ich. "Den Move musste ich erfinden, nachdem ihr ja nur Fäuste benutzen könnt."

Jaja, wir waren aggressive Arschlöcher, die zuschlagen sobald sie nur können. "Dann viel Spaß bei Ben, benutzt Kondome." Max schlug mir gegen den Kopf und ging.

Ich hatte jetzt noch eine weitere Aufgabe, weswegen ich zu Jan ging. "Brauchst du was?" fragte der und nahm sein Headset ab. Zocksuchti.

"Ich nicht, dein Bruder schon." antwortete ich und warf mich auf Jans Bett. "Wir haben nach Sachen über Schilfchen gesucht. Er wird Sachen über Dani suchen. Das Video existiert immer noch und man muss nicht das FBI sein, um rauszufinden, was damals mit Dani abging."

Jan seufzte. Es war damals ne richtig beschissene Zeit für Dani. "Was können wir tun?" murmelte Jan. Er fühlte sich schuldig, weil er seinen kleinen Bruder damals nicht gut genug beschützt hat. "Uns darauf vorbereiten, mehr auch nicht."

Jan drehte sich in seinem Stuhl. "Ein einziger Mann und wir drehen durch, als wäre es die Airforce." Ich schmunzelte.

"Naja, bisher hat sich noch nie einer um den Scheiß gekümmert, den wir angestellt haben. Aber mich besorgt was ganz anderes."

Fragend hob Jan eine Augenbraue. Ein cooles Talent, meiner Meinung nach.

"Dani kam nicht raus, mit dem Blick, als wollte er den Kerl töten. Ich hab ihn gesehen und er sah fast schon, keine Ahnung, beschämt aus." Jan lachte auf.

"Was könnte unseren Eisklotz bitte beschämen?" lachte er ungläubig.

"Wie wäre es mit Danis eigenen Tricks? Jemanden mit einem Tritt zu Boden bringen, der Hosenzieher, den Kopf gegen den Boden. Er hat zwar viele, keine davon sind aber besonders schwierig." schlug ich vor und setzte mich auf.

Jan wurde langsam etwas nachdenklicher. "Mit anderen Worten für einen Erwachsenen ein Kinderspiel, diese Tricks ebenso anzuwenden." meinte er.

"Darüber reden wird er höchstwahrscheinlich nicht. Was also tun? Die Füße still halten, bis er nach unserer Hilfe fragt, oder selbst eingreifen und damit vielleicht alles noch schlimmer machen."

Jan hatte diese Angewohnheit, wenn er anfängt mit sich selbst zu reden, zwei Finger an seine Nase zu halten.

"Ich bin mir sicher, du wirst die perfekte Lösung finden." meinte ich, auch wenn mir längst klar war, dass er mich ausgeblendet hatte.

Wir alle wollten unseren Bruder beschützen.

Verbotene Liebe | BoyXManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt