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"Wie cool!"
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Nun musste ich auch etwas grinsen, doch ich schüttelte dann nur den Kopf.

"Dieses Alter ist nicht cool, vorallem nicht, wenn man ein paar Jahre davor falsch abgebogen ist", meinte ich und natürlich verstand er das nicht, weshalb er den Kopf schief legte und ich schließlich nur abwinkte.

"Egal. Wie geht es dir? Können wir zurück?", fragte ich und er nickte.
Der Kleine sprang vom Stuhl und huschte zur Türe, doch drehte sich dann zu mir.

"Kommst du mit?".

Irgendwie war er ja schon lieb.

Er war noch klein, sah die Welt als Spielplatz und verstand das Leben eigentlich noch nicht.
Wobei ich aber glaube, dass hinter seiner Haustüre eine ganz düstere Geschichte steckte.

Aber im Endeffekt ging es mich nichts an, auch wenn ich es noch so gerne wissen wollte.
Ich hatte selbst mit meinen Problemen zu kämpfen.

Ich stand letztendlich auch auf und ging mit Junho zurück zu dem Aufenthaltsraum, doch da war meine Laune gleich wieder tiefer als nur im Keller.

Kinder, wie Junho im Alter von sechs Jahren, waren noch einigermaßen ertragbar, aber dann diese Kleinkinder, die nichts außer schreien, nerven und sabbern können, brachten mich um den Verstand.
Ich hatte einfach nicht die innere Ruhe für soetwas und dementsprechend angespannt war ich, als ich wieder mit meinem tollen Apfelshirt in der Ecke saß.

Ich blickte dabei auf die Uhr und musste festellen, dass erst eine gute Stunde vergangen war.

Diese drei Monate werden sich so unwahrscheinlich lange ziehen, das wusste ich jetzt schon.

Ich hoffte einfach nur, dass mich die Leiterin oder ihre Angestellten mich nicht in irgendwelche Aufgaben miteinspannten und das taten sie auch zum Glück bis jetzt noch nicht, aber ich hatte andere Probleme.

Ein Kind fuhr mit einem fucking Spielzeugauto ständig gegen meinen Fuß und rief dabei wie gestört "UNFALL".
Ich versuchte dies zu ignorieren, doch der Junge hörte nicht auf und kratzte solange an meiner Geduld, dass mein Augen schon anfing zu zucken.

"Kannst du das bitte lassen?", fragte ich, dennoch mit scharfen Unterton und sah zu ihm hinunter.
Er blickte mich aber nur unverständlich an und schlug dieses Plastikteil erneut gegen meinen Schuh.

Jetzt reichte es.

Ich bückte mich, nahm das Auto und sofort fing er zu quengeln an.
Ich grinste ihn aber nur aufgesetzt an und verstellte meine Stimme zu einer, mit der man halt zu Kleinkinder sprach.

"Hast du gewusst, dass Autos fliegen können?", fragte ich und nun hatte ich ihn. Begeistert stand er vom Boden auf und schüttelte den Kopf.

Ich lächelte nur weiter.

"Dann schau mal", sagte ich nur und warf das Teil durch den gesamten Kindergarten.
Die Kindergärterninnen waren zum Glück gerade wo anders und bekamen dies nicht mit und selbst wenn ich jemanden damit verletzt hätte, hätte ich es auf die Kinder geschoben.

Zumindest aber hatte ich dieses Nervenbündel von mir weg, da er nach dem Auto nachrannte und wie ein Hund danach suchte.

Ich lachte selbst über meine Aktion, als sich dann aber Junho neben mich sellte und mir ein ebenfalls so ein Spielzeugauto entgegen streckte.

"Spielen wir Autorennen?".

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Nicht wundern, dass Junho jetzt sechs Jahre alt ist aber dieses Alter passt besser xD

dunkelbunt  ᵏᵒᵒᵏᵗᵃᵉWhere stories live. Discover now