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Ich lief also wirklich zur nächsten Apotheke und fragte nach allen möglichen Mitteln, um innerliche und äußerliche Wunden zu mildern.

Vermutlich aber trug er seine größte Wunde da, wo ich ihm auch nicht mit dem besten Antibiotika helfen konnte.

In seinem Herzen.

Ich wollte mir garnicht vorstellen, wie gebrochen dieses schon war, denn schon alleine wenn ich daran dachte, fühlte ich mich plötzlich selbst schlecht.

Ich wollte ihm sogerne irgendwie helfen, sein verloren gegangenes Funklen in den Augen zurückgeben und sein zerbrochnes Herz, aus hauch dünnem Glas, wieder einzeln zusammenbasteln.

Und nachdem ich mir dies gedacht habe, schlug ich mir die Hand gegen die Stirn.

Ich verstand nicht, wieso mir dies alles durch den Kopf ging.
Wieso ich mich so viel darum kümmerte, wie es Taehyung und Junho ging.
Ich kannte sie beide vielleicht gerade mal einen Monat.

Wieso verhielt ich mich wie so ein besorgter Ehemann, der Medikamente für seinen kranken Geliebten zuhause besorgt?

Sollte ich jetzt nicht eigentlich zusammen mit Yoongi und Hoseok beim Viertel gammeln und mich zukiffen?

Was zur Hölle passierte mit mir?

Ich wäre halb durch meine immer mehr werdenden Gedanken ausgerastet, doch ich war mittlerweile schon wieder bei diesem Betonklotz angekommen.

Ich stieg die Treppen hoch und kurz bevor ich die Wohnungstür von Taehyung aufmachte, atmete ich einmal tief durch, ehe ich eintrat.

"Bin wieder da", gab ich bescheid und huschte zu Taehyung, der immernoch wie zuvor auf dem Sofa saß.

"Du hättest nicht extra zur Apotheke laufen und vorallem nicht für diesen Scheiß dein letztes Geld ausgeben müssen", schimpfte mich der schwarzhaarige mehr oder weniger und ich bemerkte kurz darauf Junho, der auf dem Teppich mit seinem Stoffhasen saß.

Taehyung aber fing langsam an, sich vor Schmerzen zu krümmen und dies verstand offensitlich auch Junho.

"Kookie, bitte hilf Taetae", murmelte er schon fast weinerlich und torkelte langsam zu mir her, um sich an dem Stoff meiner Jeans festzuhalten, während ich die ganzen Medikamente aus der Plastiktüte streute.

"Okay... als aller erstes vielleicht das, was gegen innere Schmerzen ist..", nuschelte ich zu mir und wurde selbst etwas nervös, da Tae sichtlich leiden musste.

Ohne auch noch weiter zu überlegen, überflog ich hastig die Beschreibung der Tabletten, holte ein Glas Wasser und gab es dem schwarzhaarigen.

Dann drückte ich ihm diese Pille auf die Hand und er schluckte sie.

"Hoffentlich hilft das... sonst kann ich nicht arbeiten", keuchte er etwas und stellte das Glas auf den Tisch, während er mich wieder halb an die Decke gehen ließ.

"Du arbeitest heute nur über meine Leiche, Kim Taehyung!", wurde ich lauter, anscheinend zu laut, da Junho zusammenzuckte.

"Jungkook, dieses Thema hatten wir schon... Ich muss es tun", seufzte Taehyung erschöpft, doch ich schüttelte nur den Kopf.

"Dann werde ich heute die ganze Nacht wach bleiben, damit du ja keinen Fuß vor die Tür setzt. Ist mir egal, ich mach alles, hauptsache du gehst heute nicht arbeiten".

dunkelbunt  ᵏᵒᵒᵏᵗᵃᵉWhere stories live. Discover now