Soll ich dir jetzt mein Herz ausschütten?

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Seufzend ließ ich mich auf die Couch fallen. Müde schloss ich meine Augen und schlief kurz darauf ein. Erst durch das Klingeln meines Handys wurde ich wieder wach. „Hallo mein Schatz.", hörte ich die Stimme meines Vaters. „Hey Dad. Wann kommst du heute?" „Darüber wollte ich mit dir reden. Es gab ein kleines Problem hier. Ich muss 4 Tage länger bleiben und komm erst mit deiner Mutter nach Hause." „Oh. Okay." „Ist das in Ordnung mein Schatz?" „Natürlich Dad. Mach dir keine Gedanken. Ich komm schon klar.", sagte ich aufmunternd und glaubte mir selbst dabei nicht. „Okay gut. Dann viel Spaß mein Schatz und bis bald." „Bis bald Dad."

Ich legte mein Handy neben mich und ging nach oben in mein Zimmer. Wütend schlug ich gegen den Boxsack in meinem Zimmer. Und dann nochmal und nochmal. Ich schrie und schlug. Ich öffnete die Fenster, jeder sollte meine schreie hören. Ich drehte mich wieder um und boxte erneut gegen den Sack.

Meine Arme wurden zurückgehalten, mein Mund zugedrückt. „Prinzeschen, warum denn so viele Aggressionen?" Ich riss mich von Athan los. „Fass mich nicht an.", schrie ich wütend. Abwehrend hob er seine Hände. „Ganz ruhig. Was ist denn los?", er ließ sich auf mein Bett fallen und musterte mich. „Was machst du hier? Wie bist du hier rein gekommen?" „Ich wollte mit dir reden. Ich dachte allerdings nicht, dass du nachts so laut schreist, dass du nicht Mal dein Handy oder die Klingel der Tür hörst. Also bin ich über den Balkon auf das Dach und von dort durchs Fenster in dein Zimmer. Also warum schreist du wie ne Irre?" „Wie du schon gesagt hast. Aggressionen heraus lassen." „Und woher kommen die?" „Soll ich dir jetzt mein Herz ausschütten? Dir sagen wie sehr mich mein Leben und wie sehr ich dich Hasse? Nur damit du kurz darauf zu deinen Freunden rennst und es die komplette Palm Beach High kennt? Nein Danke.", lachte ich spöttisch. „Geh duschen, komm runter, dann reden wir.", sagte er betont ruhig und ließ sich nun komplett auf mein Bett fallen. „Und was ist, wenn ich will das du gehst?" „Dann muss ich gestehen wie scheiß egal mir das ist. Also los. Beeil dich. Ich will nicht ewig warten müssen." „Du bist der größte Arsch den ich kenne." „Klar. Und nichtsnutzig. Und weniger Wert, weil ich weniger Geld hab. Eigentlich solltest du bei mir angekrochen kommen." „Leider weiß ich nicht Mal wo du wohnst." „Dann tun wir einfach so als wäre das ganze Schicke Zeug hier meins und du kommst rein und entschuldigst dich." „Wer von uns ist jetzt Irre?", knurrte ich und schnappte mir einen Bikini und meine Badehose.

„Was wird das Prinzeschen?", grinste Athan und setzte sich leicht auf. „Anziehen. Wir arbeiten jetzt für das Projekt." „Das klingt aber nicht wirklich nach Entschuldigung." „Los jetzt.", ich verschwand im Bad und zog mir meine Surf Prothese an. Darüber den Bikini und die Badehose. Ich schnappte mir ein Handtuch und wickelte es um meine Beine.

„Bist du soweit Arschloch?", fragte ich bevor ich aus dem Bad ging. „Natürlich Prinzeschen. Darf ich jetzt auch endlich wissen was du vor hast." „Warst du schon mal Surfen?" „Nein. Ich geh nicht ins Wasser." Verwirrt sah ich ihn an. „Warum nicht?" „Hat seine Gründe." „Hast du Angst vor den Lebewesen darin?" „Nein. Sehe ich aus wie ne Pussy." „Es ist nichts verwerfliches daran Angst vor ihnen zu haben." „Hab ich aber nicht." „Warum dann?" „Geht dich nichts an. Und jetzt los, gehen wir bevor ich vergesse wo ich eigentlich hinschauen sollte.", grinste er mich dreckig an.

„Folg mir." Ich ging durch das Fenster über das Dach und sprang auf den Balkon herunter. Ein weiteres Mal sprang ich über den Balkon und landete im Sand. „Was machen wir jetzt Prinzeschen." „Du musst mir vertrauen." „Ich vertraue niemandem nach einem Tag." „Bitte!" „Mal schauen.", murrte er skeptisch. Ich zog mein Surfbrett hervor. „Was soll das werden?" „Ich zeig dir wie schön das Ozean ist und warum er geschützt werden soll. Ich weiß genau, dass dich dieses Projekt absolut nicht Juckt. Ich brauch in der Arbeit ne 1, also versuch ich dir wenigstens etwas Begeisterung zu geben." „Ich hab genug Begeisterung." „Komm schon du Arsch.", grinste ich und lief auf das Wasser zu.

„Lass das Handtuch hier liegen.", wies ich ihn an und ließ meins Fallen. Ich hörte wie er erschrocken die Luft einzog und blieb stehen. „Ist was?", fragte ich verwirrt. „Dein...da...aber...", stotterte er ehe er abbrach. „Was?", lachte ich und fuhr mir durch die Haare. Er deutete Stumm auf mein Bein. „Ich muss gestehen, Leute haben schon bessere Arten und Weisen gefunden mich darauf anzusprechen.", lächelte ich und ließ das Surfboard ins Wasser gleiten. „Kommst du?" „Wie ist das passiert?", räusperte er sich und ging langsam zu mir. „Haie. Nette Wesen aber hin und wieder ganz schön lästig.", seufzte ich und kniete mich auf mein Surfbrett. „Setz dich hier hin.", wies ich ihn an und deutete auf den Platz vor mich. „Du wirst nicht mit dem Wasser in Berührung kommen. Es wird nichts passieren. Du musst nur Sitzen.", lächelte ich beruhigend. „Du erzählst mir gerade dein Bein wurde von nem Hai gefressen und willst, dass ich mich auf dieses Ding setzte um auf den Ozean hinaus zu paddeln?", fragte er beinahe panisch. „Komm her und ich erkläre dir alles."

Vom Arschloch zum SchatzDonde viven las historias. Descúbrelo ahora