28| Gefühle sind für die Mülltonne

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Nova, Aaron, Dale und ich sitzen alle in der Cafeteria und reden über irgendein Thema. Keine Ahnung, ich hab die ganze Zeit nicht zugehört.

Dale scheint ziemlich in Ordnung zu sein. Und jetzt weiß er auch, warum ich ihm so vertraut war. Anscheinend hat er die peinliche Diskussion von Livian und mir mitbekommen, als er mich gefragt hat, ob ich mit ihm ausgehe.

Ich habe Livian für den Rest des Tages nicht mehr gesehen. Weder Aaron, noch Nova haben ihn gesehen. Irendwie werde ich das Gefühl nicht los, es hat etwas mit der Sache im Krankenhaus zutun. Ich muss unbedingt wissen was mit ihm los ist.

Bevor ich überhaupt mit ihm reden werde, muss ich aufhören mich wie eine verliebte Idiotin zu benehmen. Ist ja kaum auszuhalten.

Bin ich wirklich an dem Punkt angelangt, an dem ich sagen kann, dass ich wie Nova werde? Gott bewahre.

»Aaron? Bin ich so komisch wie deine Freundin geworden?«, unterbreche ich ihn und Dale beim Gespräch. Er sieht verwirrt zu mir, was Dale ihm nach macht.

»Wie kommst du jetzt darauf?« Ich zucke ratlos mit den Schultern und stehe dann von der Bank auf. Unwillkürlich muss ich an den Tag denken, als mich Livian hier aus der Fassung gebracht hat, was er so ziemlich jedes mal tut. Ich muss ihn sehen, es geht einfach nicht anders.

Meine Brust zieht sich jedes Mal zusammen, wenn ich an ihn denke. Ganz klar, ich vermisse ihn. Und wie ich ihn vermisse, gott. Ich streiche meine Haare hinters Ohr und verabschiede mich von allen mit einer raschen Handbewegung.

Mit einem guten Gefühl verlasse ich die Cafeteria und laufe ziellos durch die Flure. Wenn ich ehrlich bin, habe ich eigentlich gar keine Ahnung wo er sich aufhält oder vielleicht aufhalten kann.

Andere Schüler nach ihm zu fragen wäre komisch, da sie alle wissen in was für eine Beziehung wir beide stehen. Es wurden anscheinend schon Gerüchte verbreitet, als wir aus der Abstellkammer rausgekommen sind. Eine Gänsehaut überkommt mich, als ich an seine Berührungen denke.

Verdammt, ich muss ihn sehen.

Jetzt.

Ich laufe auf ein Mädchen zu, die einigermaßen freundlich aussieht und frage sie, ob sie einen Livian kennt und ihn vielleicht gesehen hat. Überrascht fällt ihr Blick auf mich und dann wieder auf ihr Handy.

Genervt verdrehe ich die Augen und verschränke die Arme. »Dude, ich hab nicht ewig Zeit«, murre ich. Keine Antwort.

Ich seufze und will mich gerade umdrehen, als sie doch anfängt zu reden. »Er hält sich irgendwo im B-Bau auf.« Ich runzel die Stirn, denn auf dem Flur gibt es eine Abstellkammer. Die Abstellkammer, in der mich dieser Idiot reingeschubst hat.

Mir wird mulmig zumute. Was wenn er sich gerade mit irgendeiner anderen vergnügt? Sofort schüttel ich den Gedanken ab. Er ist nicht so, ich vertraue ihm. Fest entschlossen mache ich mich auf dem Weg zum B-Bau.

Es vergehen fünf Minuten, ja ich habe gezählt, bis ich mich im gesuchten Flur befinde. Und was ich da sehe, verschlägt mir die Sprache.

Livian und diese Banane lehnen beide an der Wand, ihre Hände hat sie auf seinen Schultern plaziert. Er sieht irgendwie gleichgültig aus, aber trotzdem verletzt mich diese Nähe ein wenig. Ich verschränke die Arme und räuspere mich laut, als sie sich seinem Kopf nähern wollte.

Erschrocken fährt sie zusammen und Livian reißt seine Augen auf, als er mich ansieht. Ich hoffe mein Blick verrät ihm, wie verletzt und enttäuscht ich von ihm bin.

Ich weiß, ich habe kein Recht dazu, aber wie soll ich da locker bleiben? Er hat mich so gut fühlen lassen, ich habe mich in ihn verliebt und dann sehe ich sowas?

Er drückt sie von sich weg und will zu mir laufen, doch Chloé legt ihre Hand auf seiner Brust um ihn so zu stoppen. »Ich gehe schon«, grinst sie und läuft dann langsam auf mich zu.

Ich lasse Livian kein einziges Mal aus den Augen. »Nein, Chloé, verdammt. Sie wird gehen, komm wieder her«, brummt er genervt und zieht sie wieder zu sich. Mein Mund öffnet sich baff. Wie bitte?

Sie winkt ab und kommt wieder auf mich zu, nur um mir gegenüberzustehen. Sie nähert sich meinem Ohr und sagt Worte zu mir, die mein Herz Stück für Stück brechen lassen.

»Du arme, kleine, dumme Aviola. Denkst du wirklich er würde sich für dich entscheiden? Wir sind Nachbarn, Schätzchen, zwischen uns wird immer etwas laufen.« Mit diesen Worten läuft sie an mir vorbei und kann es natürlich nicht lassen, meine Schulter zu rammen.

Ich sehe ihm leer in die Augen. Wow, vor ein paar Tagen sagt er mir noch, er kann sie nicht leiden und jetzt läuft was zwischen den beiden oder was? Ich schließe die Augen und atme tief ein und aus, ehe ich mir festen Schritten auf ihn zulaufe.

Er lässt mich kein einziges Mal aus den Augen. »Wow, du Arschloch«, sage ich und klatsche mir in die Hände. »Zwei Mädchen aufeinmal, zur selben Zeit, wow.« Er verdreht die Augen und reibt sich seine Schläfen.

»Verzieh' dich, Aviola. Du hast alles ruiniert«, murrt er und lehnt sich mit geschlossenen Augen wieder an die Wand. »Kannst du mir mal erklären was die Scheiße hier sollte? Was zum Teufel läuft da zwischen euch?«, rufe ich und raufe mir angepisst die Haare.

»Aviola, verschwinde. Nochmal werde ich es nicht sagen.« Seine Stimme wird lauter und gefährlicher. Was ist nur los mit ihm? Ich rüttel an seinen Schultern und lasse sie dann los, als er gereizt die Augen öffnet.

»Seitdem du einfach aus dem Krankenhaus geflüchtet bist, hast du dich komisch verhalten. Verdammt, kannst du mir nicht erklären was los mit-«, er unterbricht mich laut. »Verschwinde Aviola!« Er schlägt mit seiner Faust auf irgendeinen Spind und sieht dann aggressiv zu mir. Seine Augen lodern vor Wut.

Verletzt nicke ich leicht mit dem Kopf, ignoriere meine wässrigen Augen. »Okay«, hauche ich leise und laufe ein paar Schritte nach hinten. »Ich gehe.«

Als ich mich umdrehe, kann ich nicht verhindern, dass sich eine Träne aus meinem Augenwinkel löst. Ich unterdrücke mir ein Schluchzen, denn er hat keine Ahnung, wie sehr er mich eigentlich verletzt hat.

Genau deswegen habe ich mich nie auf irgendeinen Jungen eingelassen. Diese verdammten Idioten lassen dich glücklich fühlen, nur um dich dann wieder fallen zu lassen.

Schnell wische ich mir die Tränen weg. »Aviola«, sagt er sanft, während ich Schritte hinter mir spüre. »Du kannst mich mal, du Wichser«, zische ich und spüre ein weiteres Mal, wie sich mein Herz zusammenzieht. »Aviola, bleib stehen!«, ruft er bestimmt und dreht mich ruckartig an meinem Arm um. Durch diese schnelle Bewegung knalle ich auf seine Brust.

Sofort löse ich mich von ihm und sehe ihm dann wütend in die Augen.

A/N:

babes, here i am. again.

ihr habt mir alle so ein schlechtes gewissen gemacht, sodass ich einfach ein kapitel veröffentlichen musste lmao.

ich weiß nicht wie lange mein Datenvolumen reichen wird, solange werde ich aber für euch updaten.

warscheinlich nur einmal am tag, damit ich internet spare, yk?

spit, a






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