Kapitel 6 - Der Brief

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Am Samstag schlief ich mich erst mal aus. In den letzen Nächten, hatte ich nicht sonderlich viel Schlaf bekommen. Ich konnte manchmal eine richtige Langschläferin werden. Dann wurde das Mittagessen für mich zum Frühstück. Doch diesen Samstag konnte ich nicht so lange schlafen wie erhofft. Schon um kurz vor zehn Uhr, weckte Mary mich.

"Was is'n los?", murmelte ich verschlafen und blinzelte gegen das helle Sonnenlicht Mary an.

Sie schien, wegen irgendetwas ganz aus dem Häuschen.

"Es tut mir ja so leid, ich war einfach neugierig. Ich weiß, ich hätte den Brief nicht öffnen sollen, aber du kennst mich ja..." Ich konnte ihr überhaupt nicht folgen.

"Hä? Kannst du dich bitte mal deutlich ausdrücken?"

Sie erzählte, dass sie eben unten beim Frühstück gewesen war und dann eine Eule kam. Eigentlich sei er für mich gewesen, als sie sah, dass er von James kam. Da konnte sie es nicht mehr aushalten und öffnete den Brief.

Jetzt reichte sie mir einen Brief und ich las ihn durch:

Liebe Lily!

Fallst du mich hasst und nichts mehr mit mir zutun haben willst, dann höre jetzt sofort auf zu lesen!

Ich las natürlich weiter:

Warum schreist du mich immer an? Hasst du mich? Was mache ich falsch? Bitte, sag es mir! Ich will dich, nur dich, denn...

...Ich liebe dich!!

Ich würde gerne mit dir reden. Komme dafür bitte in den Raum im 7. Stock gegenüber dem Gemälde von Barnabas dem Bekloppten. Womöglich kennst du den Raum nicht. Doch ich verspreche, dass Samstag um 20:00 Uhr da eine Tür sein wird. Nur für dich! Ich werde bis Mitternacht dort auf die warten.

Wenn du absolut kein Interesse an mir hast, dann verbrenne diesen Brief und denke nie wieder daran. Ich werde auch aufhören dich zu nerven!

In Liebe,

James

Ich musste den Brief noch mal lesen. Das war dann also der Brief.

Mary sah mich neugierig an. Ich schloss die Augen und legte mich wieder in mein Bett.

"Also hat er es getan."

"Was hat er getan? Wusstest du schon davon? Liy?", fragte Mary.

Ich hatte nicht bemerkt, dass ich laut gesprochen hatte. Also musste ich es ihr wohl oder übel erzählen. Ich erzählte ihr von dem Gespräch zwischen James und Sirius, dass ich mitbekommen hatte.

"Aber warum hast du mir nichts gesagt?", fragte Mary empört.

"Ich wollte es halt für mich behalten."

Dann war es ruhig.

"Willst du da also hingehen? Wirst du es tun, oder den Brief zerreißen?"

Ich dacht nach. Wirklich was falsches machen, konnte ich ja nicht, wenn ich hin ging. Jedenfalls mit ihm reden konnte ich. In letzter Zeit mochte ich ihn ja auch schon mehr.

"Hingehen werde ich", sagte ich. "Aber weiter weiß ich auch nicht."

"Ach, Lily. Das war die richtige Entscheidung. Du wirst noch sehen. Das wird dir helfen. Und wehe, wenn ihr nicht zusammen kommt."

Und sie umarmte mich stürmisch und verließ den Schlafsaal.

Ich seufzte. Hatte Mary recht? Langsam raffte ich meine Sachen zusammen und ging ins Badezimmer.

Lily Evans und James Potter - Ist das nur Hass?Where stories live. Discover now