xxxiii. ERWISCHT

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Es war unsere letzte ZAG-Prüfung. Ich hatte absolut keine Ahnung, wie ich sie überstanden hatte. Wie meine Noten noch im Lot sein konnten - immerhin hatte ich so gut wie gar nichts gelernt über das ganze Jahr. Die einzigen Zeitpunkte, an denen ich mich dazu besonnen hatte, waren während des regulären Unterrichts gewesen. In den einzelnen Gegenständen hatte ich einfach schon für die kommende Stunde gelernt, mitgeschrieben habe ich irgendwie nebenbei. Trotzdem hatte ich es aber auch geschafft, währenddessen noch meinen Gedanken nachzuhängen. Es war ein Phänomen, und ich war oft selbst verwundert darüber, dass meine Noten nicht komplett abgesackt waren. Ich machte nicht einmal die Hausarbeiten.

Vielleicht war auch ein entscheidender Faktor, dass die Lehrer mehr Nachsicht mit mir hatten. Klar wusste nicht jeder gleich viel über mein derzeitiges Befinden, über die neusten Ereignisse - aber jeder wusste zumindest, dass etwas im Busch war.

Ich starrte das riesige Pendel an. Schon seit fünf Minuten war ich fertig. Gleich würde die Prüfzeit vorbei sein. Umbridge stand erhobenen Hauptes auf dem Podest, und sah sich genaustens bei ihren Schülern um. Ich warf ihr einen tötlichen Blick zu, den sie auffing, aber ignorierte.

Plötzlich hörten wir kleine Explosionen. Alle sahen auf. Es waren sowieso schon so gut wie alle fertig, denn ich hatte keine Federn mehr am Papier kratzen gehört. Wir sahen rote Funken - zuerst hatte ich Angst, aber dann erkannte ich, dass es lediglich ein harmloses Feuerwerk war. Jubel ertönte. Ich stimmte mit ein.

Alle standen auf, und es wurde nach draußen gedrängt. Auch ich ging in der Menschenmenge unter, und lachte. "JAA", schrien alle, als Umbridge von einem Feuerwerk-Monster aus der großen Halle gejagt wurde. Ich sah Fred und  George grinsend auf einem Besen. Ich wurde auf einmal traurig - ich würde sie eine Weile nicht mehr sehen. Und die beiden konnte ich echt gut leiden, ich wusste auch, dass es auf Gegenseitigkeit beruhte.

Sie drehten Kreise, und immer mehr kleine Feuerwerkartige Explosionen wurden ausgelöst. Als sich das ganze dem Ende zuneigte, verschwanden sie zwischen den vielen, bunten Funken.

Ich schloss mich den anderen an, die alle in ihre jeweiligen Gemeinschaftsräume strömten.

"Harry", hörte ich da Hermines besorgte Stimme. Ihre Hand lag auf seinem Rücken, und Harry stützte sich auf seine Knie. Sofort eilte ich zu den beiden -

"Was ist passiert?", fragte ich schon fast hysterisch.

Ron sah mich zweifelnd an. "HArry hat etwas gesehen".

Ich zog fragend eine Augenbraue hoch.

"Es war wie damals - als die Sache mit Mr. WEasley war".

Es fühlte sich an, als legte sich eine eiskalte Hand um mein Herz. "Was - hast du . Gesehen?", brachte ich hervor.

Harry sah mich kurz an. "Sirius. Voldemort hat Sirius".

Es war als schläge ein Blitz in mir ein. Jäh kamen die Erinnerungen an meine Vision wieder - Sirius' Bild, dass ich wiederholte Male gesehen habe, während ich die der Anderen vermisst hatte.

"Oh Gott", murmelte ich. "Ja".

Harry sah mich an, und ich konnte die Wut in seinem Blick sehen. "Hast du es denn schon wieder vor mir gesehen?".

Ich schüttelte den Kopf. "Diesmal war es anders. Ich habe mich gesehen, mit der Prophez...", ich stockte, und sah die drei an. Sie wussten nichts davon. "Egal. Ich war in einem Raum - und ich war schwer verletzt - und dann war ein Sznenwechsel. Ich sah ein Bild von Sirius. Aber nichts genaues. Keine Folterung, auch keine Verbindung zu Voldemort".

Hermine nickte, und sah mich aufmunternd an. "Du hast nichts falsch gemacht", sagte sie. Ich brauchte nicht ihre Bestätigung, um mich besser zu fühlen, aber irgendwie wurde es mir weniger flau im Magen.

"Harry, vielleicht ist es eine Falle", sagte sie nun.

Harry sah sie verwirrt an. "HErmine - wir müssen sofort in die Ministeriumsabteilung".

Sie schüttelte entschieden den Kopf. "Wenn es doch eine Falle ist? Wenn Voldemort herausgefunden hat, dass du eine Verbindung zu ihm hast, und diese Bilder indiziert hat? Wenn er wollte, dass du das siehst, und kommst?".

Harry zuckte mit den Schultern. "Ich muss ihn trotzdem retten! Ich kann das Risiko nicht eingehen".

Hermine stemmte die Hände in die Hüften. "Also erstens einmal, wenn dann retten WIR ihn, und zweitens - zuerst versuchen wir, ihn zu kontaktieren. Wenn er wirklich weg ist, dann können wir hin".

"Und wie?", mischte Ron sich jetzt ein. Er sah nicht begeistert aus - "Ich meine - wie zur Hölle wollen wir in die Ministeriumsabteilung in LONDON?".

"Das können wir uns dann überlegen", erwiderte Hermine entschlossen.

Ich seufzte. "Und wie kontaktieren wir so schnell Sirius?", fragte ich nun. "Alles wird überwacht, vom Ministerium. Eulen, Flohnetzwerk".

Harry stand jetzt wieder aufrecht, und die Farbe die aus seinem Gesicht gewichen war, kehrte schön langsam wieder zurück. "Aber Umbridges Kamin wird bestimmt nicht überwacht", sagte er.

Wir starrten ihn an.

"Bist du von allen Geistern verlassen?", wollte Ron wissen, aber ich zuckte mit den Schultern -

"Wieso nicht? Bei der Kröte sind wir sowieso schon unten durch. Schlimmer kann's gar nicht werden".

"Außer dass sie uns rausschmeißen könnte!", konterte Hermine.

"Hauptsache wir retten Sirius".

"Hauptsache wir retten Sirius"

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THE GIRL WHO HAD NO CHOICE | D. MalfoyWhere stories live. Discover now