ii. HOCHZEITSPLANUNG

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Die Umgebung nahm schön langsam wieder Gestalt an, und die Übelkeit die mir schon äußerst bekannt war breitete sich in meiner Magengegend aus.

Doch das war nicht alles. Auch Schmerz durchzuckte meinen Körper. Sofort stieg Panik in mir auf, doch ich konnte gar nicht darüber nachdenken, denn meine körperliche Verfassung brachte mich zu Fall.  Ich bekam eine Tischecke in die Rippen und blieb, mich krümmend vor Schmerz, am Boden liegen. Wenn ich zum Schreien, nach Hilfe rufen ansetzte, kamen nur Würgelaute aus meinem Mund.

War's das? Würde mein Ende kommen? Würde ich nach all der Qual, als der Dunkelheit, sterben weil ich mich zersplintert hatte?

"Ist das - oh! Oh nein! Grace! TONKS DU MUSST KOMMEN. Nimm Diptam mit!".

Das war eindeutig Molly Weasleys Stimme. Und Tonks war auch hier. ICh hatte es also tatsächlich in den Fuchsbau geschafft. Ich stand unter Schmerzen, vielleicht starb ich ja sogar - doch das war in Ordnung. Denn ich war glücklich. Ich konnte bei den Menschen sterben, die ich liebte, die meine Familie waren.

Alles flackerte, Mollys Gesicht über mir und die gesamte Umgebung. Meine Augenlider wollten sich schließen und ich der Versuchung nachgeben.

"Grace, du kämpfst jetzt. Für mich. Für Tonks. Für Remus. Du wirst bei dieser Hochzeit heute dabei sein!".

Ich wollte antworten, doch ich konnte nicht. Meine Brust stand in Flammen. Tränen traten mir in die Augen.

Und als ich Tonks pinke Haare sah, zuckten meine Mundwinkel nach oben. Ich suchte Blickkontakt, doch sie war ganz die professionelle Aurorin und konzentrierte sich voll und ganz auf meine Wunde.

"Es fehlt sehr viel Haut von ihrem Brustkorb, doch ich denke, das wird wieder. Aber Grace". Endlich sah sie mir in die Augen und lächelte aufmunternd. "Du musst starkbleiben. Und ich habe keine Zweifel, dass du das nicht sein wirst. Denn du bist das stärkste Mädchen, das ich kenne".

Ich zuckte zusammen und mein ganzer Körper begann zu zittern. Tonks sah sich irritiert um und nahm nun das Diptam. Sie schüttete es tröpfchenweise über die blutenden Stellen. Es brannte, als würde sie die Hautstellen wegbrennen, doch es erinnerte mich an Desinfektionsmittel auf einer Wunde - es machte es irgendwie auch besser.

Als Tonks fertig war, fühlte ich mich irgendwie erleichtert. Ich hatte noch große Schmerzen, doch ich war behandelt. Jetzt musste es bergauf gehen.

"Wir tragen dich aufs Sofa, in Ordnung, Liebes?", fragte Molly Weasley, doch es war keine Frage. Sie schwenkte ihren Zauberstab und ich wurde ganz sanft auf das Sofa platziert. Ich wollte aufholen, was ich verpasst hatte, und mit Tonks reden, doch meine Augen wollten nicht offenbleiben. Tonks setzte sich neben mich und nahm meine Hand.

Als die Schwärze mich übermannte, trug ich ein Lächeln im Gesicht.

*

"Wir müssen sie verschieben!".

"Remus! Du kannst nicht deine Hochzeit verschieben. Denk Mal an Tonks, sie hat sich so drauf gefreut".

"Sie wird das verstehen. Vielleicht denkt sie ja auch so".

Meine Augenlider klebten fest, doch nach einiger Zeit konnte ich sie ohne Probleme öffnen. Remus saß am Fußende des Sofas, mit besorgter Miene und Molly stand mit verschränkten Armen bei der Küchenzeile.

"Mo-rgen", brachte ich hervor. Mein Hals war trocken und meine Stimme krächzte.

"Hallo, Liebes. Wie fühlst du dich?", fragte Molly.

Remus sah mich einfach nur an. Ich liebte es, wenn er mich so ansah. Als wäre ich seine Tochter und er kurz davor, etwas Dummes zu tun, nur um mich zu beschützen.

"Du kannst deine Hochzeit nicht verlegen, Remus. Das hier ändert nichts an der Situation", sagte ich.

Er setzte sich näher zu mir und ergriff meine Hand. "Ich will dich aber dabeihaben. Und ich kann dich nicht nach Schottland mitnehmen. Du bist zu schwach".

"Dann heiraten wir eben hier", sagte Tonks, die soeben mit einem Glas Wasser in der Hand erschienen war, welches sie Remus überreichte. "Ich dachte, nach deinen Verletzungen könntest du etwas Wasser gebrauchen".

Remus half mir, es einzuflößen, da ich selbst zu schwach dafür war. "Aber Tonks, wir wollten doch weit weg heiraten. An einem geheimen Ort, wo uns Nichts und Niemand stören kann. Alleine. Es sind dunkle Zeiten - ich möchte nicht, dass irgendwelche Todesser unseren Tag zerstören".

"Oh, aber ich weiß doch, wie viel es dir bedeutet, Grace dabei zu haben. No risk no fun".

Remus sah überfordert zwischen uns hin und her. "Ich kann diese Entscheidung nicht treffen". Tonks nahm seine Hände in ihre. "Wir treffen sie zusammen".

Er lächelte. "Okay".

"Wie wäre es, wenn wir alles verzaubern? Wir schaffen euch Natur und ihr werdet euch fühlen, als wärt ihr wo anders. Wir erzählen niemandem etwas davon, sagen allen ihr reist nach Schottland. Arthur und ich werden alles bewachen und aufpassen. Wie klingt das?".

Tonks lächelte. "Wunderbar".

Auch Remus sah zufrieden aus.

Molly grinste jetzt auch und schrie nach oben. "ARTHUR!".

Sofort kam er mit alarmierter Miene und erhobenem Zauberstab. "Was, was ist passiert?".

Molly küsste ihn auf den Mund. "Arthurschatz, wir haben eine Hochzeit zu planen".

*

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Mal wieder ein etwas positiveres Kapitel ... mal schauen, ob das bis zur Hochzeit auch so bleibt ;)

Erstveröffentlichung: 24.10.19

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THE GIRL WHO HAD NO CHOICE | D. MalfoyWhere stories live. Discover now