Shadowhunter High (AU/Real Life)#Artofwriting

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Ja, wir mussten warten. Und ganz ehrlich: Ich hatte  noch nie jemanden gesehen, der so ungeduldig wie Simon war. Wirklich, wir hatten gerade mal eine Minute auf den Bildschirm gestarrt, da lief er schon durch die Gegend wie eine Raubtier im Käfig. Na gut, vielleicht kein sehr gefährliches Raubtier. Vielleicht ein nervöser Hamster.

„Simon kannst du bitte mal damit aufhören? Du machst mich verrückt." seufzte ich irgendwann und richtete mich kurz auf.

„Aber mit ist langweilig." jammerte er dann und sah zu Jace woraufhin seine Augen groß wurden, „Außerdem schuldet mir Jace noch ein Duell!"

Jace wurde rot. Wartet kurz! JACE HERONDALE WURDE ROT? Der gleiche Kerl, der sich ohne mit der Wimper zu zucken auf den Schulfluren umzog? Simon musste eine Art Trauma bei ihm verursacht haben.

"Ach, das müssen wir doch nicht jetzt machen." versuchte Jace sich heraus zu reden, doch Izzy hatte bereits die Wii angeschaltet und hielt ihm eine Fernbedienung hin. Jace löcherte seine Schwester mit bösen Blicken, doch diese zuckte nur mit den Schultern.

„Mir ist eben auch langweilig." meinte sie während sie sich neben Simon aufs Sofa fallen ließ und - rein zufällig versteht sich - seinen Arm mit ihrer Hand berührte.

„Lasset die Spiele beginnen! Möge das Blut der Verlierer den Boden rot färben." rief Simon begeistert.

Ihr könnt euch wahrscheinlich denken, wie das Duell ausging: Jace wurde von Simon wie ein lästiger Käfer zerquetscht und schmollte unterdessen mit verschränkten Armen auf dem Sofa.

"Das war nicht fair." beteuerte er "Ich konnte meine Finger nicht richtig bewegen."

Simon zuckte nur mit den Schultern und schenkte Jace ein triumphierendes Lächeln. "Wenn dich das nachts besser schlafen lässt."

"Ich bin kein IT-Experte." meldete sich Alec zu Wort und deutete auf den Bildschirm des Computers, auf dem inzwischen irgendetwas aufblinkte. "Aber ich glaube hier passiert irgendetwas."

Jace sprang auf, vermutlich froh, dass es zu so einem plötzlichen Themenwechsel kam und auch Simon und Izzy erhoben sich. Alle versammelten sich um den Tisch und noch bevor ich auch nur aufgestanden war, quietschte Simon auf wie ein kleines Mädchen.

"Ich hab ihn! Los, kommt ich hab ihn!" rief er aufgeregt, als hätte er Karten für die ComicCon ersteigert und rannte gefolgt von Jace aus dem Haus. Betont langsam folgte ich Ihnen. So sehr ich mir auch wünschte das diese Nachrichten aufhören würden, ich wollte nicht in die Augen der Person sehen, die mir allem Anschein nach die ganze Zeit gefolgt war.

"Komm schon Clary!" hallte Simons Stimme wieder durch das Haus der Lightwoods.

"Mhhh" murmelte ich und ließ mich von Isabelle durch die Vordertür schieben.

"Es wird alles gut. Wir werden diesem Scheißkerl dahin befördern wo er hingehört." flüsterte Isabelle mir zuversichtlich zu und schlang ihre Haare dynamisch über die Schulter.

Ich seufzte nur und quetschte mich zusammen mit den anderen in Alec's Auto. Dieser schien wirklich verdammt erleichtert zu sein, dass er fahren durfte und nicht wie ich zwischen Simon und Jace auf der Rückbank dahinvegetierte.

"Wo soll's denn hingehen?" fragte Alec und erinnerte mich damit ein wenig an einen missmutigen Taxifahrer.

"Die Koordinaten führen direkt zu unserer Schule." erklärte Simon eine Spur zu begeistert. "Das heißt der kranke Stalker muss noch dort sein."

"Wer ist denn um diese Zeit noch in der Schule?" fragte Isabelle abschätzig und rümpfte die Nase.

" Soweit ich weiß hat das Schwimmteam heute Training und natürlich gibt es da noch die armen Schweine, die zum Nachsitzen verdonnert wurden." warf Jace ein und strich sich seine perfekten goldenen Locken aus der Stirn. Wahrscheinlich war er so einen Art Obelix, der als Kind allerdings nicht in den Zaubertrank sondern in einen Bottich Head and Shoulders gefallen war.

"Ich melde mich freiwillig das Schwimmteam unter die Lupe zu nehmen." rief Isabelle sofort. "Diese Muskeln." schwärmte sie.

"Izz!" Alec warf ihr einen bestürzten Blick zu.

"Jetzt tu doch nicht so, Bruderherz. Ich weiß, dass dir das auch gefällt." Izzy wackelte mit den Augenbrauen.

"Sei still!" erwiderte Alec leise. "Manchmal hasse ich dich wirklich." fügte er hinzu.

"Familie kann man sich nicht aussuchen." erklärte Isabelle und drückte ihrem großen Bruder einen nassen Kuss auf die Wange.

"Lass das!" rief Alec angeekelt und zuckte zusammen . "Oder willst du, dass ich einen Unfall baue."

"Du bist wirklich eine Spaßbremse." Izzy verschränkte die Arme vor der Brust und ließ ihren Bruder für den Rest der Fahrt in Ruhe.
So kam es, dass Alec dass Auto kurze Zeit später vor der Schule stieg und wir alle uns aufwendig aus dem Fahrzeug quälten.

"Ich denke wir sollten uns aufteilen," eröffnete Simon, "das Handy ist immer noch hier."

Dann geschah etwas, dass ich nie erwartet hätte und das mir den Atem raubte: Jace stimmte Simon zu.

"Das Frettchen hat recht. Ich und Clary gehen durch den Hof zum Nachsitzen, dann können wir einfach durch das Fenster schauen. Ihr könnt ja bei den Schwimmern nachforschen." legte Jace fest und wollte bereits losgehen, als Simons Stimme ihn aufhielt.

"Ich lasse dich sicher nicht mit Clary allein! Schließlich bin ich ihr," er stockte, "bester Freund!"

Seufzend wendete Jace sich ab und bedeutete uns ihm zu folgen.

Mit einem letzten Blick zu Alec, der mir erstaunlicherweise aufmunternd zu lächelte, und Izzy, die ein wenig enttäuscht Simon hinterher sah, lief ich ihm hinterher und schlüpfte hinter Simon durch das Tor, das zu unserem Hof führte.

Jace lief so selbstverständlich über den Hof, als wäre es das normalste der Welt Stunden nach dem Schulschluss auf dem verhassten Schulgelände zu sein.

Ich war nicht sicher, ob dass die richtige Methode war, doch sie war mir immer noch lieber, als Simon's. Sie bestand darin über den Boden zu kriechen und sich hinter Büschen zu verstecken. Er fühlte sich sicher wie in einem dieser aufwendigen Spionagefilme, doch er sah eher aus, wie ein sterbender Regenwurm. Ich war ehrlich erleichtert, dass Jace sich nicht umdrehte und einen Kommentar abgab, denn einen weiteren Streit zwischen den Beiden könnten wir jetzt wirklich nicht gebrauchen.

Jace hielt abrupt an, sodass ich fast in ihr reinlief und in der selben Sekunde in der Simon durch das Fenster vor uns in den Raum spähte, vibrierte mein Handy wieder.

Ich zuckte heftig zusammen und holte mein Handy heraus. Ich musste es nicht entsperren um die Nachricht zu sehen, die vor meinen Augen aufblinkte.

Na kommst du mich besuchen?

Panisch schubste ich Simon weg, sodass er stolperte und fast im Gras landete, doch ich konnte nur eine kleine Entschuldigung murmeln. Zu sehr fokussierte ich mich auf die Leute im Klassenraum.

"Wer ist das?" fragte ich Jace, der sich hinter mir positioniert hate, und zeigte mit zittrigen Fingern auf einen schwarzhaarigen Jungen, der in der ersten Reihe saß und als einziger im ganzen Raum ein Handy in der Hand hielt.

Das sollte der Typ sein, der mir gruselige Nachrichten schickte? Ich kannte ja noch nicht mal seinen Namen.

"Das?" Jace schien irritiert, doch als er auf mein Handy sah, dass immer noch in meiner Hand lag und leuchtete, wurde seine Stimme hart.

"Magnus Bane."