How could you do this to me? (Mormor)

761 67 21
                                    

,,Es war nur ein Kuss. Ein Kuss, der nichts, wirklich gar nichts bedeutet hat", er klang wahnsinnig müde, fast als zweifle er inzwischen selbst an der Aufrichtigkeit seiner Worte.

,,Ja, schon klar Jim! Fuck, ich weiß doch, dass da was zwischen dir und Holmes ist. Du redest seit Wochen von diesem Kerl", Sebastians Stimme war laut und verzweifelt. Er war sauer. Verdammt sauer und entäuscht. So wahnsinnig entäuscht. Wie hatte Jim ihm das antuen können?! Wie hatte Jim Sherlock Holmes küssen können?!

,,Sebastian, bitte...", Jim flehte ihn an, doch Sebastian sah nicht ein, warum er nachgeben sollte. Er musste immer nachgeben, immer nach Jims Pfeife tanzen. Nein, diesmal nicht. Diesmal lag er im Recht und deshalb würde er jetzt nicht so tun, als wäre alles in bester Ordnung.

,,Nein, Jim! Heute nicht, steck dir deine Bitten sonstwo hin", mit diesem Worten drehte er sich um und wollte gehen. Er musste raus aus ihrer gemeinsamen Wohnung, musste an die frische Luft. Doch Jim packte ihn am Arm und hielt diesen erstaunlich fest.

,,Geh nicht", hauchte Jim und unter anderen Umständen hätte Sebastian ihn nun in eine Umarmung gezogen, so verletzlich klang der Kleinere.

,,Sag mir warum du es getan hast", seufzte Sebastian, obwohl er sich nicht sicher war, ob er das wirklich wissen wollte.

,,Ich... es war Teil des Spiels", begann Jim und Sebastian war sich jetzt ziemlich sicher, dass er es nicht wissen wollte.
,,Sherlock und ich wir waren einfach zu tief drin. Und als wir dann dort oben waren... ich brauchte doch einen Grund, um ihn hoch zulocken und du weißt, wie klug Sherlock ist und wie klug ich bin. Er und ich... wir leben in einer Welt voll von Idioten. Und dann ist es einfach so passiert."

,,Schön zu wissen, wie du über mich denkst", Sebastian war erstaunt, wie fest seine Stimme klang. Er befreite sich aus Jims inzwischen gelockerten Griff und machte sich auf den Weg in Richtung Tür.

,,Seb, bitte bleib hier. Es tut mir leid! Bitte geh nicht", Jim klang verzweifelt und tief im Inneren verschaffte dies Sebastian eine ungeheure Genugtuung.

,,Wenn du willst, dass ich bleibe, hättest du Holmes nicht küssen sollen. Ich gehe, James. Du kannst dir übrigens auch einen neuen Sniper suchen. Vielleicht fragst du ja Sherlock Holmes oder so. Der macht das sicher besser als ich, immerhin ist er kein Idiot", Sebastian hatte alle Kälte und Abscheu in seine Stimme gelegt, die er Jim gegenüber gerade empfand. Als er sah, wie Jims Augen groß wurden, als dieser die Bedeutung seiner Worte begriff, hätte er beinahe laut gelacht. Er öffnete die Tür, als er sich ein letztes Mal zu Jim umdrehte, in dessen Augen inzwischen Tränen standen.
Er betrachtete kurz das Gesicht seines Freundes, Ex-Freundes, und stellte fest, dass er in diesem Moment kein Mitleid empfand, sondern nur Abscheu. Jim hatte alles kaputt gemacht, hoffentlich tat es ihm jetzt so richtig weh.

Die Tür fiel hinter Sebastian ins Schloss, sodass er Jims letzte Worte nicht mehr hörte.

,,Wäre es dir lieber gewesen, wenn ich dort oben auf unserem Dach gestorben wäre, wie ursprünglich geplant? Das hätte ich dir doch nicht antun können, Tiger."

Sherlock One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt