one.

285 10 0
                                    

Glücklich atmete ich aus, als das Shooting vorbei war

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Glücklich atmete ich aus, als das Shooting vorbei war. Für den neuen Film wurden noch Promobilder benötigt, also opferte ich wohl oder übel einen meiner freien Tage. So anstrengend war es ja nicht und ich bekam kostenloses Essen. Dafür stand man doch gern vor einer Kamera.

Und Geld. Das würde meine Mutter sagen, wenn ich meine Gedanken laut ausgesprochen hätte. Ich bekam auch nicht wenig Geld dafür, schließlich war ich eine begehrte Schauspielerin. Meine Mutter hat damals ihre Arbeit aufgegeben, damit ich meinem Traum folgen konnte. Das Geld war für mich Nebensache, für sie deshalb jedoch wichtig.

Nicht, dass wir viel davon benötigten. In unserem alten Zuhause in einer Vorstadt waren tausend Dollar pro Bild nicht notwendig gewesen. Doch wenn man in Hollywood leben wollte wie wir das taten, dann brauchte man das. Ich hatte das Haus bezahlt, nicht mein Vater. Genauso wie die meisten Möbel.

Als meine Mutter und ich gegessen hatten, stiegen wir draußen in ein Auto. Natürlich mit einem Fahrer. Obwohl sowohl meine Mutter als auch ich den Führerschein besaßen, fand sie, dies sei besser. Vor allem nach einem anstrengenden Tag. Lizzie, meine kleine Schwester, würde jedoch nur die Augen verdrehen und sagen, dafür gäbe es Bus und Bahn.

Nach einer halben Stunde Autofahrt kamen wir Zuhause an. Das war in unserem Fall eine große Villa umgeben von einem hohen Zaun. Schnell gingen wir durch das Tor. Lizzie spielte mit unserem Vater Fußball. Wenn man all das teure Zeug also ignorierte, waren wir also eine ganz normale Familie.

Lizzie ging in eine Privatschule, unser Vater war tagsüber arbeiten, genauso wie ich und unsere Mutter begleitete mich. Obwohl ich sie mit achtzehn eigentlich nicht mehr benötigte, doch sie war meine Managerin, also folgte sie mir auch fast überall hin. Irgendwann würde ich mir eine Agentur suchen, doch noch verstand ich mich prächtig mit meiner Mutter, also warum sollte ich wechseln?

Ein Glück hatte ich derzeit frei. Im Wohnzimmer ließ ich mich seufzend auf die Couch fallen. Schlafen. Ich würde ein paar Wochen lang ausschlafen können. Während ich bereits davon träumte, in den Urlaub zu fliegen - am liebsten nach Europa-, setzte sich meine Mutter zu mir und legte einige Skripts auf den Tisch.

"Such dir zwei davon aus", sagte sie. Bei den Filmen und den Gagen ließ sie mir freie Wahl. Sie wusste, dass ich eine Rolle nicht wegen des Geldes annehmen oder absagen würde. Ich spielte Rollen, die ich mochte, in die ich mich hineinversetzen konnte.

Also nickte ich. Vier Wochen gab sie mir dafür. Ich hatte also genug Zeit, um zwei passende Filme für dieses Jahr rauszusuchen. Eigentlich hatte ich erwartet, sie würde wieder gehen, doch stattdessen nahm sie das Handy hervor, in welchem sie wichtige Termine speicherte. Hatte ich etwa etwas vergessen? Unmöglich.

"Ich weiß, du hast frei und würdest gern in den Urlaub fliegen", begann sie. Wenn sie schon so anfing wusste ich, dass der Urlaub gestrichen werden würde. "Aber es kam eine Anfrage, die dich sicherlich interessieren wird." Neugierig setzte ich mich auf und sah sie an. Weshalb spannte sie einen so auf die Folter?

Auf ihren Lippen bildete sich ein Lächeln. "Jurassic World lädt dich ein", erklärte sie dann. Mit großen Augen sah ich sie an. Mein inneres Kind wäre schon längst hingeflogen, wenn ich Zeit gehabt hätte. Oder es nicht vergessen. Umso mehr freute ich mich darüber.

"Sie eröffnen bald eine neue Attraktion und wollen deine öffentliche Unterstützung", fuhr sie fort. "Du hast genug Zeit, dir dort alles in Ruhe anzusehen. Danach sollst du Werbung machen." Natürlich. Weshalb sonst fragte man nach jemandem mit Bekanntschaftsgrad? Doch das würde ich gern tun.

Seitdem ich klein war, liebte ich Dinosaurier. Sie haben mich schon immer fasziniert. Ich habe alle möglichen Filme geschaut und Bücher gelesen. Auch die von Allen Grant und Ian Malcolm. Alle standen noch immer in meinem Schrank und ich würde sie wohl auch niemals wegschmeißen.

"Natürlich bekommst du Geld dafür", erklärte sie. Es war Werbung. Das bedeutete immer Geld, dachte ich. Doch ich nickte nur. "Aber wenn es nach mir geht, solltest du nicht für so etwas werben. Es wäre falsch. Sie greifen in die Natur ein." Es war das erste mal, dass sie versuchte mich davon zu überzeugen, so etwas nicht anzunehmen.

Schon seit der Eröffnung von Jurassic World hatte sie sich den Kritikern angeschlossen. Man solle nicht in die Natur eingreifen. Dinosaurier seien nicht grundlos ausgestorben. Sie würden nicht in diese Zeit gehören. Doch mir war das egal. Ich wollte die Tiere, die ich von klein auf liebte, in echt sehen. Und genau das bot mir der Park an.

"Sag zu", bat ich sie dann und sie nickte. "In ein paar Tagen werden die Pässe ankommen." Und sie behielt Recht. Wir bekamen nur kurz darauf drei VIP-Pässe. Einen für mich, einen für meine Mutter und einen für Elizabeth. Sie würde uns begleiten, denn derzeit hatte sie Ferien. Nur unser Vater würde bleiben, da er arbeiten musste.

Der Tag der Abreise näherte sich schnell und ich war nervös, als ich das Flugzeug betrat. Erste Klasse. Darauf bestand Lizzie, denn es war ihr erster Flug. Sonst wollte sie nie mit, doch sie liebte die ausgestorbenen Tiere so sehr wie ich es tat. Jede Minute die verstrich, ließ mich aufgeregter werden. Bald würden wir landen. Und dann konnte ich den Park erkunden.

A/N: Das war das erste Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen. :)


ugly truth ➹ jurassic worldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt