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"Es freut mich, Sie hier begrüßen zu dürfen", fuhr sie fort und lächelte mich weiterhin an

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"Es freut mich, Sie hier begrüßen zu dürfen", fuhr sie fort und lächelte mich weiterhin an. Sie wirkte gestresst, versuchte das aber zu verbergen. Auch ich schenkte ihr ein lächeln. "Bitte sagen Sie 'du' zu mir. So alt bin ich nicht", sagte ich leicht lachend.

Sie nickte nur und begann mir dann alles zu erklären. Heute würde ich nicht mehr allzu viel zu sehen bekommen. Nur den Kontrollraum, doch da mich auch das interessierte, freute ich mich schon darauf. 

Am frühen Abend stand dann ein Abendessen an, welches ich nicht bezahlen würde müssen. Innerlich verdrehte ich die Augen. Mir gefiel die Vorstellung, dass ich nur ein ganz normaler Besucher war, lieber. Doch leider war dem nicht so.

Mitten im Gespräch stockte sie. "Gray? Zach? Seid ihr das?", wollte sie wissen und wirkte nun wirklich glücklich. Ein kleinerer Junge kam auf uns zu gerannt und ich musste schmunzeln. Der Ältere war der, den ich im Flur fast umgerannt hatte. So traf man sich also wieder.

"Olivia, das sind meine Neffen", erklärte sie. Während der Ältere mich kaum zu beachten schien, wirkte der Kleine begeistert. "Sie sind Olivia Muller. Die Schauspielerin", sagte er. Schmunzelnd nickte ich und beugte mich zu ihm. "Aber verrat es niemandem. Ich will nicht, dass es zu viele wissen." 

Er nickte schnell und sah wieder zu seiner Tante. "Also, ich muss jetzt arbeiten. Aber wir sehen uns heute Abend", sagte sie lächelnd, doch ihre Assistentin unterbrach sie. "Okay, dann sehen wir uns gegen acht. Oder seid ihr da schon im Bett?", wollte sie wissen.

Sie wirkte planlos. Vermutlich hatte sie selber keine Kinder und kannte sich nicht wirklich mit ihnen und Jugendlichen aus. Wer konnte es ihr verübeln? Niemand wusste, wie es in deren Köpfen aussah.

Dann verabschiedete sich von ihnen und bat uns, ihr zu folgen. Das taten wir auch, doch ich drehte mich noch einmal kurz um. Die zwei taten mir leid. Sie waren scheinbar hier, um ihre Tante zu besuchen und die musste dann die ganze Zeit arbeiten. Warum hatte Claire sich nicht freigenommen?

Wir kamen im Kontrollraum an. Ich sah mich um. "Wie cool", sagte Lizzie und ich nickte zustimmend. Das waren extrem viele Computer und an jedem von denen saß jemand. Sie alle überwachten den gesamten Park.

Ich bekam nicht mit, worüber Claire und zwei der Mitarbeiter sprachen. Zu sehr war ich von all dem fasziniert. Mein Blick blieb an einem der Monitore hängen und ich musste lächeln, weil dort ein Dinosaurier zu sehen war. Morgen konnte ich sie dann endlich live und in Aktion sehen. 

Zwischen dem Kontrollraum und dem Abendbrot, waren wir noch kurz im Hotelzimmer. Lizzie hing an ihrem Handy, während ich auf dem Bett lag und nachdachte. Was wohl die Jungs gerade taten? 

Es war ein dummer Gedanke, doch sie waren in Lizzies und meinem Alter. Vielleicht würde ich sie mal ansprechen und wir konnten hier etwas zusammen unternehmen. Mit gleichaltrigen. So etwas brauchte man auch mal hin und wieder.

Im Restaurant blieben wir nicht unbeobachtet. Wir wurden fotografiert und hin und wieder wurden wir unterbrochen und ich gab ein Autogramm. Das kannten wir, also störte es uns nicht weiter. Es waren auch nicht allzu viele.

Das Essen war wirklich überteuert, so wie man es von Freizeitparks kannte. Ich seufzte. "Wir hätten auch einfach zu einem der Imbisse gehen können. Das wäre aufs gleiche hinaus gekommen", meinte ich und sah mir meinen zwanzig Dollar Salat an.

Meine Schwester nickte zustimmend. "Definitiv. Morgen hätte ich gern einfach einen Hotdog", sagte sie. Oh ja, für einen Hotdog würde ich jetzt töten. Wir beschlossen also, uns diese morgen zum Abendessen zu kaufen und gingen wenig später zurück ins Hotel.

Dort ging ich duschen und legte mich dann sofort ins Bett. Erst da realisierte ich, wie müde ich eigentlich war. Der Tag war anstrengend und ich glitt sehr schnell ins Land der Träume.

* * *

Am nächsten Morgen waren Lizzie und ich früh wach. Wir unterhielten und über dieses und jenes, bevor wir zusammen mit unserer Mutter aufstanden und uns für den Tag fertig machten. Ich beschloss, kein Make-up aufzutragen. Hier brauchte man das schließlich nicht.

Auf dem Flur trafen wir wieder auf Zach und Gray. "Guten Morgen", sagte ich freundlich,  doch nur von dem Jüngeren kamen dieselben Worte zurück. Der andere interessierte sich kein bisschen für mich oder meine Familie. Er wirkte einfach nur genervt.

Beim Frühstück saßen sie bei uns in der Nähe und ich sah des öfteren mal zu ihnen hinüber. Durch Claires Assistentin, die scheinbar auf beide aufpasste, erfuhr ich, dass der kleinere Gray war. Er plapperte fast ohne Pause, während Zach scheinbar kaum zuhörte.

Sie taten mir beide leid, denn der eine bekam keine Aufmerksamkeit und der andere wollte überhaupt nicht hier sein. Für beide musste es schwer sein. Ich fragte mich, weshalb die Eltern der beiden nicht mit hier waren.

"Ich will auf einem von denen reiten", sagte meine Schwester, als wir uns eine Stunde später in der Nähe des Hotels umsahen. Meine Mutter verdrehte nur die Augen, doch Lizzie bekam ihren Willen. Wir gingen hin.

Eigentlich war sie längst zu alt dafür, doch da sie für ihr Alter recht klein war, bekamen wir sie durch und nun saß sie stolz grinsend auf einem von den kleinen Dinosauriern. Ich machte ein paar Bilder. Erinnerungen. Meine Mutter schien sich ja nicht wirklich darum zu kümmern. 

Allzu viel Zeit hatten wir allerdings nicht, denn wir hatten mit Claire einen Termin und hielten den auch ein. Vor dem Hoteleingang wurden wir von ihr in einem weißen Auto abgeholt. Ich saß vorn. Sie würde uns die neue Attraktion zeigen, für die ich werben sollte.

Vor einem riesigen Gehege blieben wir stehen. Lizzie war begeistert, ich hingegen begann mich zu fragen, um was für einen Dinosaurier es sich hier genau handeln sollte. Wir gingen nach oben und blieben hinter einer Glaswand stehen.

"Ich werde dir jetzt unseren ersten genmodifizierten Hybriden zeigen", erklärte sie und mein Hirn begann diese Worte zu verarbeiten. Genmodifiziert. Ich runzelte die Stirn. "Sie haben Dinosaurier vermischt?", wollte ich wissen.

Auch meine Schwester sah zu Claire, die nickte. "Und welche?", fragte sie neugierig. Claire sah nach vorn. "Ich weiß nur, dass ihre basis Gensequenz ein T-Rex ist", beantwortete sie Lizzies Frage. Sie hatte also keine wirkliche Ahnung. 

"Und wie heißt diese Attraktion?", wollte ich dann wissen und sah zu, wie sie versuchten, das Tier mit Essen anzulocken. Und es schien zu funktionieren. Ein großes weißes Tier mit riesigen Klauen und einem seltsam geformten Schädel tauchte vor uns auf.

Lizzie begann sich hinter mir zu verstecken. Ihr gefiel die ganze Sache scheinbar genauso wenig wie mir. Dinosaurier zum Leben zu erwecken, war das eine. Eine neue Art zu erschaffen eine ganz andere. So spielte man Gott. "Darf ich vorstellen? Der Indominus-Rex."

ugly truth ➹ jurassic worldWhere stories live. Discover now