Durch eine schwere Augenkrankheit drohte Silja die Erblindung. In ihrer Heimat, Australien, konnte ihr niemand von den Ärzten helfen. Durch Zufall hören Siljas Eltern von einem Arzt, der Wunder bewirken sollte. Mit neuem Mut reist die kleine Familie...
Ich war danach Ned und Peter aus dem Weg gegangen. Michelle und ich hatten Nummern ausgetauscht, sie war mir doch irgendwie sympathischer als Emma es war. Auch wenn es scheint als wenn Liz eine wirklich nette Persönlichkeit hatte, mochte ich Flash und Josh nicht und wollte nichts weniger, als mit denen zu tun zu haben. Mein Vater holte mich von der Schule ab und zusammen fuhren wir noch ein wenig durch die Straßen von Queens. Es war alles mehr als wuselig, das komplette Gegenteil von meiner Heimat. Es machte mich ebenfalls nervös, aber irgendwie fand ich langsam gefallen. Ich war schon über eine Woche hier und so langsam aber sicher konnte ich mich an dieses Großstadtleben gewöhnen. "Und, hast du schon Freunde gefunden?" "Mehr oder weniger. Ich schreibe momentan mit einem Mädchen was ich heute kennengelernt habe. Sie ist wirklich nett, auch wenn ihre Art manchmal ein wenig komisch ist." "Und auch schon Jungs kennengelernt?" Bei dem Gedanken an Tom wurde ich unwillkürlich rot. Wieso musste ich auch in einen Typen laufen der gut aussah? "Ich hab einen umgerannt." Das Lachen meines Vaters erfüllte das Auto und brachte auch mich zum Schmunzeln. "Ach und ich bin von den Schülern auch eingeladen worden bei dem Orchester mitzumachen." Breit strahlte ich meinen Vater an. "Das ist super! Du wirst sie alle umhauen."
Wir waren kurz vor unserer Wohnung, als mein Vater fest auf die Bremse trat. Vor uns rannte ein Typ in... Spider Man Klamotten, schwer zu sagen was er wirklich trug, ich konnte es immerhin nicht genau sagen, über die Straße. "Was zum?", sagten mein Dad und ich fast zeitgleich. "Das war ein Typ in Strampler.", lachte ich. "Das war nicht irgendein Typ im Strampler. Das, mein Kind, war Spider Man." "Verarsch mich nicht, der der in Deutschland gegen Captain America gekämpft hatte? Der mit Tony Stark? Niemals." Wie wild schüttelte ich meinen Kopf sodass meine Haare nur so durch die Gegend flogen. "Ja genau der." "Und ich dachte der Typ würde nur das Böse bekämpfen und nicht gerade durch die Straßen von Queens segeln." "Jedem das Seine." Damit fuhr Dad den restlichen Weg mit Bedacht. Zuhause war niemand, halt außer mein Dad und ich. "Wo ist Mum?" "Sie hat ein Vorstellungsgespräch." "Cool. Hey, ich geh Musik machen und versuch die Hausaufgaben zu bewältigen." "Mach das mein Schatz." Meine Mutter scheint sich super einzuleben, freut mich für sie. Wirklich. Hoffentlich lernte sie ein paar nette Leute kennen.
In meinem Zimmer warf ich erst einmal meine Tasche in irgendeine Ecke und setzte mich danach an mein neu gekauftes Klavier. Naja, neu war übertrieben, es war von einer Bewohnerin hier in diesem Haus und hatte uns nur wenige Dollar gekostet. Es nahm auch ganz ordentlich Platz weg, aber was tat man nicht alles für seine Leidenschaft. Mir kam die Melodie von "Little do you know" in den Sinn und wenige Minuten später glitten meine Hände über die Tasten. Als hätte ich die Notenblätter vor mir, spielte ich die Melodie mit solch einer Sicherheit, dass ich sogar begann zu singen. Ich konnte wirklich nicht singen, kein bisschen und das haben mir sogar meine Eltern gesagt. Ich klang wohl eher wie ein sterbendes Walross als ein wunderschöner Sperling. Nur interessierte mich momentan gar nichts, ich war einfach nur froh aus der Hölle von Schule entkommen zu sein und wieder ein wenig sehen zu können. Außerdem sprach der Text mir in gewissen Zeilen aus der Seele, ich mochte ihn wirklich gerne, ähnlich wie "A Thousand Years". Ich hatte so viele Lieblingslieder, sie alle aufzuzählen würde viel zu lange dauern.
Little do you know How I'm breaking while you fall asleep Little do you know I'm still haunted by the memories Little do you know I'm trying to pick myself up piece by piece Little do you know I need a little more time
Beides waren zwar doch eher Liebeslieder, aber dennoch. Sie halfen mir in den schwersten Zeiten die ich hatte. Also eigentlich in allen. Wie sehr ich mir wünschte wie jeder andere hier zu sein. Ich wollte gerne lesen, gerne richtig schreiben können. Josh hatte halt wirklich recht, ich hatte auf der Schule nichts zu suchen. Aber irgendwie wollte ich den Leuten zeigen was ich konnte, wozu ich fähig war trotz meiner schwindenden Sehkraft. Es fuchste mich sehr immer die Benachteiligte zu sein, das wollte ich nicht mehr. Also musste eine Lösung her. Was konnte ich machen um zu zeigen, dass ich nicht in Selbstmitleid versank? Keine Ahnung woher der plötzliche Mut und Sinneswandel kam, aber es gefiel mir. "Dad?!" "Was denn?" "Gibt es Schulbücher für Blinde?" "Mit Sicherheit. Soll ich mal auf Google schauen?" "Ich bitte drum." Wir schrien durch die ganze Wohnung, doch störte es mich wenig. Jetzt war mein Ehrgeiz geweckt und ich werde ihn nutzen. Ja, die Worte von Josh hallten in meinem Kopf immer wieder nach, aber dadurch gaben sie mir auch einen Ansporn. So sollte es sein, ich werde ihm schon zeigen, dass ich mehr konnte als nur halb blind. Ich würde es allen zeigen und wenn es das letzte war was ich tun würde bevor ich drauf gehe.
Gerade hatte ich Michelle geantwortet und ging auf YouTube, mir wurden im übrigen alle Einträge vorgelesen und auch die Tasten angesagt, da fand ich einen netten Eintrag. Ein Lied, wunderschön und tiefgründig zugleich. Es sagte mir direkt zu. "I Was Here" von Beyonce. Jetzt begann für mich die Arbeit, ich wollte das Lied spielen können. Auf Klavier und Geige, eine Gitarre stand mir momentan noch nicht zur Verfügung - schade eigentlich aber man konnte nicht alles im Leben haben. Nach Stunden des Übens, fand ich nur noch die Kraft um schnell was zu essen und duschen zu gehen, bevor ich vollkommen erledigt ins Bett fiel. Sollte der nächste Tag kommen, ich war bereit.
HEEEEEY. Ich habe eine Verkündung zu... verkünden? Ich habe jetzt diese Geschichte und meine andere "Götter, Fabelwesen und Liebe?!" bei den Wattys2018 eingereicht. Vielleicht wird da ja was raus? Mal sehen. Jedenfalls, es ist das erste Mal, dass ich bei den Wattys mitmache, bisher war ich nicht jemand der gute Storys geschrieben hat bzw niemand hat sie gelesen :D umso mehr freue ich mich über diese Möglichkeiten <3
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