9: Versetzt

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Nach meinem Zusammenbruch vor Peter und der Erkenntnis, dass wir wohl gute Freunde werden könnten, musste er bald los. Er versprach mir, niemandem etwas zu erzählen, nicht einmal meinen Eltern. Dafür war ich ihm mehr als Dankbar. 
Die nächsten Schultage waren zwar wieder die reinste Hölle und die Schüler schien es gar nicht zu interessieren, dass ich durch sie Stück für Stück zerbrach, aber Peter und auch Ned machten es erträglicher. Sie waren für mich da, beide. Und das ohne, dass ich irgendwas gesagt hatte. Michelle stand mir ebenfalls zur Seite, sollten die zwei Jungs mal nicht in der Nähe sein und so hatte ich schon bald drei Menschen, die mir mehr bedeuteten als ich geahnt hatte. 

Es war Samstag. Peter und Ned hatten mich zum Abend hin eingeladen, ihnen zu helfen den Lego Todesstern zusammen zu bauen. Ich hasste Lego und war ohnehin keine Hilfe, aber die Geste zählt und brachte mein Herz zum rasen. "Mum? Fährst du mich gleich zu Peter?" Heute Morgen erst war ich noch bei diesem dubiosen Arzt, hatte zwar Schmerzen ohne Ende aber wollte unbedingt bei den Jungs sein. Noch immer wussten meine Eltern nichts von den Torturen, von meiner immer stärker werdenden Depression, aber ich wollte ihnen zeigen, dass ich stark war und dies hier die richtige Entscheidung war, auch wenn jeder wusste es war eindeutig die falsche Entscheidung gewesen nach Amerika zu ziehen. Ich trug einen langen Pullover, zum einen da es doch verdammt kalt draußen war, zum anderen damit niemand sah wie ich darunter aussah. Ich hatte es nur einmal getan, mich einmal selbst verletzt und wusste ich würde es kein zweites Mal tun, aber die Narben waren halt noch frisch und eindeutig nicht für die Augen anderer gemacht. Ich war nicht eine von denen, die durch diesen Mist Aufmerksamkeit suchte - es war eher ein Ausweg, eine Flucht vor meinen seelischen Schmerzen die aber nichts brachte. Also brauchte ich es auch nicht noch ein zweites Mal versuchen. 
"Sicher mein Schatz. Gib mir noch fünf Minuten, dann fahr ich dich." Die Zeit nutzte ich, um mich ein letztes Mal im Spiegel anzusehen. Mein Sichtfeld war klein, meine Augen gestresst von der Behandlung. Also stand ich da mit fest zusammengekniffenen Lidern um überhaupt etwas sehen zu können. "Du siehst gut aus Engel. Komm." Meine Mutter stand im Türrahmen und lächelte mich an. "Dein Junge wartet nicht ewig." Sie zog mich schon seitdem Peter mit seiner Tante mit uns gegessen hatte auf, dass wir zwei doch ein wirklich süßes Paar wären. "Wir sind nur Freunde Mum. Lass den Quatsch." Sie lachte herzhaft auf und hielt mir, unten angekommen, die Autotür auf. Vorsichtig stieg ich ein und dann fuhren wir auch schon los. 

Durch die Rush-Hour dauerte es gefühlte drei Stunden bis wir bei Peter waren. "Wann soll ich dich abholen?" Gerade wollte ich antworten, da klopfte es an dem Beifahrerfenster. Verwirrt ließ ich es runter und sah Ned vor mir. "Was machst du denn hier draußen? Ich dachte du bist schon oben?" "Es ist was dazwischen gekommen. Peter will niemanden sehen, mich hat er auch raus geschmissen." "Rausgeschmissen?" Ned seufzte. "Mum können wir Ned nach Hause bringen?" Ich fragte gar nicht erst nach was in Peter gefahren war, dann bauen die Zwei eben nicht den verdammten Todesstern. "Klar. Ned spring rein." "Danke Miss Parr." Also stieg der beste Freund von Peter ein und wir brachten ihn nach Hause. "Meldest du dich, wenn du was von Peter hörst?" "Klar. Bis übermorgen dann Silja." Ich konnte ja nicht ahnen, dass Ned wusste was mit Peter los war. Ich jedenfalls wollte ihn nicht anschreiben und fragen was bei ihm nicht stimmt. Oder sollte ich doch? 

Der Ton meines Handys als ich mich seufzend auf mein Bett warf, wir hatten noch länger gebraucht nach Hause zu kommen als zu Peter zu fahren, riss mich los von dem Gedanken Peter zu schreiben. Die Stimme meiner "Assistentin" ertönte und las die Nachricht vor. "Tut mir leid mit Heute. Ich mache es wieder gut. Hast du morgen was vor?" Da hatte sich der kleine Nerd gemeldet. "Nein Peter. Ich habe nichts vor." "Gut. Ich hol dich dann morgen gegen Mittag ab." Darauf antwortete ich nicht mehr sondern ließ mich gänzlich in meine Kissen fallen. Dieser Junge war anstrengend, und ich kannte ihn jetzt genau 2 Wochen so richtig. Trotzdem war er mir sehr wichtig und ich wollte ihn echt nicht mehr missen. Den Rest des Abends verbrachte ich mit Musik machen, Musik hören, Klamotten für morgen raussuchen und in Selbstmitleid versinken. Wenn ich niemanden um mich herum hatte, war es als wäre die Welt zu groß für mich. Die Last wurde schwer, mein Herz schlug langsamer und fühlte sich an wie Stein. Ich hatte nur noch wenig Kontakt zu meinen Freunden aus Australien, sie steckten gerade mitten in den wichtigen Arbeiten und da konnte ich sie nicht stören. Außerdem war die Zeitverschiebung doch ziemlich heftig, was zur Folge hatte, dass ich meine beste Freundin nur noch selten per Videotelefonat sah. Das sind alles so Dinge, dich mich doch ziemlich mitnehmen und auch wenn ich hier Peter, Ned und Michelle hatte, so waren sie kein Ersatz für meine Freunde. Das sollten sie auch gar nicht sein. Sie waren mir auch wichtig, keine Frage, aber sie würden niemals den Platz in meinem Herzen haben, die meine beste Freundin und mein bester Freund haben. 
Mit den Nerven am Ende blieb ich liegen und starrte gen Decke. Und schon bald hatte mich der Schlaf eingeholt. 

Tom Holland hat den Namen des zweiten Spider Man Teiles veröffentlicht. "Far From Home" wird nach dem nächsten Avengers (steht der Name eigentlich schon? Ich meinte mal "Fallen Heroes" irgendwo gelesen zu haben) spielen.. ich bin jetzt schon gespannt - also wird Peter Parker auf jeden Fall wieder leben - doch was ist mit Loki? Mit den anderen? 
Lasst Meinungen und Kommentare da, danke für euer Feedback zur Story und auch, dass sie euch allem Anschein nach ganz gut gefällt <3 

 ich bin jetzt schon gespannt - also wird Peter Parker auf jeden Fall wieder leben - doch was ist mit Loki? Mit den anderen? Lasst Meinungen und Kommentare da, danke für euer Feedback zur Story und auch, dass sie euch allem Anschein nach ganz gut ...

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Save Me, Please - Spider ManWhere stories live. Discover now