Kapitel 4☆

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"Guten Tag ist das die junge Miss?" fragte der Kerl mir gegenüber. Ich musterte ihn. Ein Engel, kaum zu übersehen denn er hatte seine Flügel ausgebreitet. Er war groß und hatte kurzes braunes Haar. Dieser Mann trug am Rücken ein langes Schwert, mit einem schön verzierten Griff. Soviel konnte ich davon sehen. In mir schauderte es. Ich sah ihn in die Augen. Ein bisschen Angst, gemischt mich Aufregung, lag in seinem Blick. Eine Nachvollziehbare Erscheinung. Meinte Tante sah ihn an, setzte zum reden an doch nickte anschließend einfach nur zustimmen. Der Engel kramte aus seiner Taschen einen Schlüssel für das große stählerne Tor heraus. Er schloss es auf und mit einer Handbewegung signalisierte der Mann uns ihm zu folgen. Wir gingen hinaus und das Licht der Sonne blendete. Das Sonnenlicht sah ich zum ersten Mal real. Vorher sah ich es nur durch mein kleines vergittertes Fenster in meiner Zelle. Als wir nun komplett durch den Gang, der mit dem Außenbereich des Gefängnisses verbunden war, liefen sah ich schon die Bäume und das Land. Ich staunte und meine Augen fingen an zu funkeln, zu lange schon hatte ich die Welt außerhalb der Mauern nicht mehr gesehen. Wie sehr ich sie vermisst hatte! Mit erwartungsvollem Blick schaute ich meine Tante an. Sie erwiderte den Blick und nickte mir zu. Sofort schmiss ich mich in das Gras und breitete die Arme aus. Nun lag ich auf dem Boden und ließ die Sonne über mein Gesicht scheinen. Kurz blickte ich auf um zu sehen ob dieser Mann sich regte. Doch er stand nur da und sah mich an. Seine Hand aber lies er an die Schneide der Waffe gleiten. Darauf hin zog sich in mir etwas zusammen - dies ließ ich mir aber nicht anmerken. "Komm doch mal her ich möchte dir etwas geben." rief mir meine Tante zu. Ich stand auf und lief zu ihr. Den Mantel den sie heute trug war ihr Lieblings Mantel. Er bestand aus schwarzen weichen Stoff mit einem Flammen Drachen an der Seite. Als ich zu ihr kam zog sie ihn aus, was mich wunderte. Aber als sie ihn mir entgegen streckte, versagte bei mir alles. Ich verstand es nicht, warum? Als sie anscheinend sah wie verwirrt ich war, flüsterte sie zu mir "Ich möchte das du ihn behältst, den wir werden uns in nächster Zeit sicher nicht sehen, " sie brach ab und schaute kurz zur Seite, ich wusste zwar nicht warum aber denn kam sie näher und flüsterte direkt in mein Ohr: ,"Er wird dir beim Verstecken helfen, ich möchte sehen das ich mich in dir nicht getäuscht habe." Voller staunen blickte ich sie an. Sie wollte also das ich abhaue? Wahrscheinlich konnte Luxyvera Gedanken lesen. Doch vorsichtshalber schaute ich ihr noch ein mal ganz genau in die Augen um zu sehen ob da irgendwelche Zweifel waren. Aber ich fand keine, nur Stolz, purer Stolz. Entschlossen sah ich ihr in die Augen und zeigte meiner Tante das ich sie verstanden hatte. Sofort ging sie wieder auf Abstand und ließ den Mann zu uns kommen. "Wie heißen sie eigentlich?" Fragte sie ihn. "Ich heiße Eduard." antwortete er knapp. Luxyvera dachte kurz nach und sprach mit rauer Stimme: "Ich möchte sie nun in ihre Obhut übergeben, eine gute Reise." war das letzte was sie sagte. Wir drücken uns noch einmal kurz. Eduard nickte ihr noch zu, und sah nun mich an. Auffordernd, fast erdrückend war sein Blick. Doch ich hielt ihm stand und nickte ohne jeden Zweifel. Darauf hin gingen wir los. Nach ein paar Metern drehte ich mich noch ein letztes mal zu meinem alten Zuhause und meiner Tante um. Diese winkte mir zu. Viel Glück mein Kind, wollte sie damit sagen. Ich winkte zurück und drehte mich wieder zu dem Mann der schon auf mich wartete um. Nun beginnt die Reise.

Mein neues LebenWhere stories live. Discover now