61. Kapitel

5.6K 433 75
                                    

Louis lässt sich nicht noch einmal blicken. Ich seufze genervt und lasse mich auf das Sofa fallen. Über den Bildschirm, der an der Wand neben der Tür zu Halle angebracht ist, kann ich das Konzert mitverfolgen. Ich lächle die ganze Zeit ein wenig. Doch als die Kamera die Crowd zeigt und damit auch die VIP-Loge zu sehen ist, verdrehe ich die Augen und sehe weg.

Doch wirklich etwas anderes habe ich nicht zu tun. Ich sitze hier und warte. Ich habe alle meine Aufgaben fertig und das Konzert geht noch eine gute halbe Stunde.

„Hey Liam." spreche ich den Sicherheitschef an. „Meinst du ich könnte schon ins Hotel? Ich habe alles fertig." sage ich und er sieht mich einen Moment lang verwundert an. „Was ist mit -" - „Beschäftigt." antworte ich genervt und er nickt verstehend. Er weiß, dass sie hier ist und ich habe das Gefühl, er versteht, weswegen ich sie nicht sehen will. Immerhin weiß er, dass sie seine Ex-Freundin ist. Er hat nur keine Ahnung, von welchem Kaliber wir hier sprechen.

„Saywer!" ruft er und der Angesprochene kommt zu uns. „Bring ihn ins Hotel. Und dann bleib auch dort." weist Liam ihn an. Kurz blickt Saywer verwundert drein. Er sieht zu mir. „Sie sind der Fotograf, oder nicht?" Ich nicke stumm. „Es gibt einige private Angelegenheiten, die er zu klären hat. Bitte beeil dich." unterbricht Liam ihn und ich sehe ihn dankend an. Stumm nehme ich meine Sachen und folge Saywer zum Van. Wir sprechen die ganze Zeit über nicht. Ich habe mich auf die Rückbank gesetzt und sehe aus dem Fenster. Ich will mir gar nicht vorstellen, was gerade in der Arena geschieht. Ich will keine Bilder in meinen Gedanken haben, die mir zeigen, wie Meghan sich an Louis heran macht. Kurz denke ich darüber nach, ob es wirklich so klug war, den Backstagebereich zu verlassen. Meghan wird versuchen, ihn für sich zu gewinnen.

Ich seufze. Das tut sie auch, wenn ich nicht da bin. Ich muss mir keine Sorgen machen. Louis liebt mich. Er will nichts von ihr. Ich kaue auf meiner Unterlippe. Eine andere Sache ist jedoch, ob wirklich nichts geschieht. Wozu sie fähig ist, weiß ich ja. Verdammt, ich hätte nicht gehen sollen!

Doch als mir das bewusst wird, treffen wir schon im Hotel ein. „Danke Saywer." sage ich noch kurz und gehe dann mit schnellen Schritten zum Aufzug. Die Suite ist leer. Ich schlucke. Die Rose steht noch dort, wo ich sie heute morgen platziert habe. Ich ziehe meine Schuhe aus, lege meine Sachen weg. Dann schaue ich auf die Uhr. Das Konzert dürfte gerade aus sein. In einer guten Stunde ist Louis hier. Vielleicht. Hoffentlich.

Ich überlege, was ich solange machen könnte. Ich blicke durch die Suite, es dauert ein wenig, bis mir etwas einfällt. Dann gehe ich ins Badezimmer. Während das warme Wasser in die Wanne läuft, antworte ich Niall und Gemma auf die letzten beiden Nachrichten. Ich mache ein wenig Musik an. Ich umgehe gezielt die Lieder von Louis. Seine Stimme zu hören, zu hören wie er so perfekt singt, hilft mit jetzt auch nicht weiter. Ich lege meine Sachen achtlos auf den Boden und steige in das Warme Wasser. Ich seufze, als ich merke, wie meine Muskeln sich ein wenig entspannten. Ich tauche einmal unter und streiche mir die Haare aus der Stirn.

Dennoch bleiben meine Gedanken. Ich versuche sie umzulenken, doch es scheint, als wären sie an Louis festgeklebt. Dann kommt mir irgendwie das Gespräch von mir und Mum in den Sinn. Ich atme tief ein und wieder aus. Ich weiß immer noch nicht, was ich sagen würden. Oh Gott, wir sind nicht einmal ein Jahr zusammen! Wieso sollte ich mir über so etwas jetzt schon Gedanken machen?!

Es ist viel zu früh, ihn zu heiraten! Und gerade jetzt sollte ich mich definitiv nicht darauf konzentrieren! Es geht für mich gerade in erster Linie darum, Louis zu helfen, ihn endlich von Meghan loszubekommen und ihm klar zu machen, dass er es nie verdient hatte! Er hat es nicht verdient! Auch jetzt nicht. Wird er nie. Ich denke genau darin liegt das Problem. Er sieht es immer noch nicht als Straftat, die von Meghan ausging. Er meint, es war irgendwie okay. Ich lege den Kopf auf den weißen Badewannenrand und starre die Decke an. Das kann doch alles nicht sein!

Plötzlich klingelt mein Handy. Erschrocken zucke ich zusammen. Dann beuge ich mich in Richtung der Toilette. Ich habe mein Handy auf den Deckel gelegt, doch das war bevor, ich in die Wanne gestiegen bin. Es dauert einen Moment, aber ich komme ran.

„Styles?" melde ich mich und lasse mich zurück in das Wasser fallen. Ich halte einen Moment inne. Ich hoffe, man hat das nicht gehört. „Hier ist Jeff. Wo zur Hölle sind Sie?!" fragt er aufgebracht. „Im Hotel?" frage ich irritiert und er amtet erleichtert aus. „Gott sein dankt."

„Macht Louis wieder Stress?" frage ich ein wenig genervt. „Äh..." er antwortet nicht. Natürlich will er es nicht so sagen, doch alleine daran merke ich, dass es genau das ist, was er eigentlich denkt. „Sagen Sie ihm ich bin in der Suite. Und eigentlich weiß Mr. Payne das." sage ich ein wenig ruhiger.

„Alles klar. Vielen Dank." sagt er, doch irgendetwas in seinem Tonfall lässt mich stutzig werden. „Jeff? Was ist da los?" frage ich ihn skeptisch. „Nichts. Louis wollte nur wissen, wo Sie sind." Dann legt er auf. Einfach so. Verwundert sehe ich auf mein Handy. Mir wird keine Nachricht angezeigt. Kein verpasster Anruf. Ich mache die Musik wieder an und lege mein Handy auf den breiten Badewannenrand.

Dann lehne ich mich zurück und schließe die Augen. Und ich schaffe es sogar, mich ein wenig zu entspannen. Doch es dauert keine viertel Stunde, bis die Badezimmertür aufgerissen wird. Überrascht sehe ich zu Louis, bewege mich sonst aber nicht. Wieso ist er so schnell hier her gekommen? Er tritt ein und lässt die Tür laut hinter sich zufallen. Dabei fällt mein Handy in die Badewanne. Ich hebe es heraus. Es tropft und der Bilderschirm ist schwarz, die Musik ist ausgegangen. Ich stöhne genervt. Das ist das zweite Handy innerhalb von drei Monaten, dass Wasser zum Opfer geworden ist.

„Danke." sage ich monoton und setze mich auf. Ich greife nach einem Handtuch und trockne es ab. Es geht nicht an. War ja klar. „Sorry.." sagt er und setzt sich neben die Wanne. Er legt sich an und lässt den Kopf nach vorne fallen.

„Was ist?" will ich wissen und streiche durch seine Haare. „Meghan hat versucht mich anzumachen." sagt er nach einigen Momenten der Stille. „Und du warst auch plötzlich verschwunden." Ich möchte antworten, doch er unterbricht mich noch vorher. „Ich kann mir denken wieso." Ich nicke leicht und spiele weiter mit den kurzen Haaren an seinem Hinterkopf. „Was hat sie gemacht?" will ich leise wissen. Louis schüttelt nur den Kopf. „Sie hat wieder angefangen, mich Baby zu nennen." Sein abwertender Ton sagt schon alles. „Ich kann es nicht leiden." sagt er dennoch kurz danach. Er blickt zu mir und ich lehne mich wieder nach hinten. „Ich habe nichts gemacht. Versprochen." Ich lächle ein wenig. „Ich habe doch gar nicht gefragt." Er nickt leicht, doch sieht mich verwundert drein. „Komm zu mir, Lou." bitte ich ihn. Es dauert einen Augenblick, bis er reagiert, seine Sachen ablegt und in die Wanne steigt. Ich rutsche nach vorne, sodass er sich hinter mich setzen kann. So platziere ich mich zwischen seinen Beinen und kann mich an seinen Oberkörper lehnen.

„Es war sowieso klar, dass sie es versuchen wird." beginne ich. „Doch so schnell wie du hier warst, hättest du gar nichts machen können." erkläre ich ihm. „Außerdem liebst du mich."

Er nickt. „Und du mich." stellt er fest. Ich drehe mich zu ihm und und lächle glücklich. Er hat es gesagt. Gott, wie lange ich darauf gewartet habe! Ich drehe mich ganz um und lege mich mehr oder weniger auf ihn. Dann küsse ich ihn. Er erwidert sofort den Kuss und legt seine Arme um meine Taille. Gerade, als wir den Kuss vertiefen und ich Louis' Zunge in meinem Mund spüre, klingelt ein Handy. Es ist seins. Meins geht ja schlecht. Er seufzt genervt und setzt sich auf. Somit bin ich ebenfalls dazu gezwungen. Sein Handy liegt auf dem Boden neben der Badewanne. „Tomlinson?" meldet er sich monoton. Er hört zu. Ich kann nicht sagen, wem er zuhört, oder was derjenige sagt, aber ich sehe ihm an, dass er sich mit jeder verstreichenden Sekunde mehr anspannt. „Okay." Er legt auf. „Wer war das?" frage ich ihn und drücke ihn wieder nach hinten. „Mr. Griffiths." sagt er und verdreht die Augen. Ich sehe ihn fragend an. „Er will immer noch, dass wir die Beziehung so schnell wie möglich öffentlich machen." fügt er hinzu und streicht durch meine Locken.

Ich stöhne genervt. Hat Mr. Griffiths denn wirklich nichts anderes zu tun, als sich in Louis' und meine Beziehung einzumischen? Warum will er so unbedingt, dass wir es jetzt veröffentlichen? „Wir machen das in unserem Tempo." versichert er mir und küsst mich erneut.

comments? nervt mr. griffiths euch? (ich schätze bei meghan muss ich nicht fragen)

Always Us || Larry Stylinson AU #iceSplinters19Donde viven las historias. Descúbrelo ahora