40

945 44 2
                                    

~POV Ardy~

Luna und Julian blieben bis zum späten Nachmittag und danach kam Taddl zu mir, welcher bis zum Abend blieb. "Bist du mit dem zusammen?", fragte der Junge, als Taddl das Zimmer verlassen hat. "Nein, er ist mein Vater. Natürlich bin ich mit ihm zusammen. Sonst würde ich ihn doch nicht küssen." "Achso. Woher kennt ihr euch?" "Schule." "Seid ihr zusammen in einer Klasse? Weil er sieht ein bisschen älter aus als du." "Wir sind zusammen in einer Klasse. Mit dem Unterschied, dass er ein Lehrer ist und ich ein Schüler." Der Junge schaute kurz geschockt. "Aber das ist doch verboten." "Das ist nicht mal die illegalste Sache die ich je getan habe. Was meinst du wohl warum ich hier bin. Aber das geht dich auch nichts an." Der Junge erwiderte nichts mehr und starrte wieder auf sein Handy. Ich tat es auch und vergaß total die Zeit. Das nächste Mal als ich auf die Uhr schaute war es zwei Uhr nachts. Ich packte mein Handy weg und legte mich schlafen. Doch irgendwas ließ mich nicht zur Ruhe kommen. Aber ich wusste nicht was es war. Waren es die Schritte auf dem Flur von dem Personal? Die hatte ich letzte Nacht gar nicht gehört. Plötzlich ging die Tür auf und ich dachte, dass es eine Krankenschwester wäre, welche kurz nach uns schauen wollte, aber Krankenschwestern kleideten sich doch nicht komplett schwarz. Die Tür ging wieder zu und es war stockdunkel. Also entweder standen die schwarzen Personen noch im Zimmer oder ich hatte mir das nur eingebildet und es war nur ein Traum. Doch als plötzlich das Licht anging wusste ich, dass es kein Traum war. "Zieh das an und komme mit.", sagte Luciel und warf mir eine schwarze Jacke zu. "Das Ding ist unauffälliger, wenn wir hier raus gehen." "Warum sollte ich mit euch gehen?" "Hör mal, wenn du es nicht tust, landest du dieses mal nicht im Krankenhaus sondern gleich im Grab! Also zieh es an und komm!" Luciel schaute zu dem Jungen neben mir. "Erik, bring ihn zum Schweigen." Ich sah, dass Erik seine Waffe raus nahm. "Erik nein!", rief ich, doch Erik lachte nur. "Ich werde ihn nicht umbringen. Zumindest nicht, wenn er nicht petzt." "A-aber was soll ich, denn zu den Krankenschwestern sagen?" "Das ist nicht mein Problem." Ich stand vom Bett auf und zog mir die Jacke über. "Geht doch. Und wehe du hast irgendwelche faulen Tricks, dann werde ich keine Hemmungen haben meine Waffe zu benutzen." Ich wusste selbst gut genug, dass er mich ohne mit der Wimper zu zucken töten würde, wenn es sein musste. Also war ich meinem Schicksal leider ausgeliefert. Ich sollte lieber genau das tun was Luciel mir sagt. Leise schlichen wir uns aus dem Krankenhaus und mich wunderte es, dass wir nicht einmal einer Krankenschwester über den Weg gelaufen sind. Die Türen waren natürlich abgeschlossen und ich fragte mich wie Luciel jetzt raus kommen wollte. Wie sind sie überhaupt hier rein gekommen? Er holte einen Schlüssel aus seiner Tasche und schloss so die Eingangstür auf. Er hatte sich einfach einen Schlüssel geklaut . Klar, warum auch nicht? Aber das erklärte immer noch nicht wie sie hier rein gekommen sind. Ich würde ihn ja fragen, aber ich glaube er war grad nicht so gut auf mich zu sprechen. Während Luciel sich hinters Steuer setzte und los fuhr, setzte sich Erik neben mich und beobachtete mich genau. Was sollte ich, denn schon groß tun können? Ich hatte keine Waffe und meine Rippen taten immer noch bei jeder Bewegung weh. Luciel fuhr ziemlich schnell durch die Stadt ohne Rücksicht auf andere Leute zu nehmen. Gott sei Dank war es mitten in der Nacht und die Straße war nicht sehr belebt. "Erik verbinde ihm die Augen. Wir sind bald da." Erik tat was Luciel sagte und im nächsten Moment wurde mir irgendein altes, muffiges Tuch vor die Augen gebunden.

~POV Taddl~

"Er wurde von Luciel ins Krankenhaus geprügelt und du glaubst ihm immer noch nicht?" "Ich kann ihm nicht glauben." "Warum? Gönnst du es mir nicht, dass ich glücklich bin? Hast du etwas gegen unsere Beziehung?" "Ach quatsch. Du weißt, dass ich der Letzte bin, der irgendwas gegen deine Beziehungen hat." "Was ist es dann Mary?" "Ich habe das hier im Bad gefunden." Er zeigte mir eine kleine Glasflasche. Verwirrt nahm ich sie ihm aus der Hand und schaute sie mir genauer an. Phyto-L. Aus Erfahrungen wusste ich was das ist. KO-Tropfen. "Wer...?", fragte ich verwirrt. "Ja, ich war es nicht." Ich schaute Marley geschockt an. "Du glaubst doch wohl nicht, dass Ardy die gekauft hat?" "Wer sonst, wenn nicht wir?" "Scheiße..." Belügt Ardy mich doch die ganze Zeit? Aber warum hat Luciel ihn dann verprügelt? Ich verstand es nicht. "Ich werde zu Ardy gehen und ihn zur Rede stellen." Marley nickte nur und bevor er noch irgendwas erwidern konnte fuhr ich los zum Krankenhaus.
Die ganze Fahrt über bekam ich keinen klaren Gedanken zu fassen. Mich verwirrte die Tatsache einfach, dass Ardy KO-Tropfen gekauft hat. Was wollte er damit bewirken? Mit schnellen Schritten ging ich zu Ardys Zimmer. Ich klopfte einmal und öffnete dann die Tür. Niemand war hier. Nicht mal der andere Junge, mit welchem Ardy sich das Bett teilte. "Entschuldigung?", hielt ich eine Krankenschwester auf. "Können Sie mir sagen wo Ardy ist?" "Das wissen wir selbst nicht. Er ist spurlos verschwunden und wir konnten niemanden kontaktieren." Plötzlich traf es mich wie ein Schlag ins Gesicht. Luciel! Er musste hier gewesen sein. "Schon gut, ich denke ich weiß wo er ist." Ich nahm Ardys Handy mit, welches neben seinem Bett lag und fuhr zurück nach Hause. Egal ob Marley ihm traute oder nicht, wir mussten Ardy retten.

Nur ein Lehrer?Where stories live. Discover now