(our) new home [Draxler+Goretzka]

1K 67 21
                                    

„Ich glaube, ich muss zurücknehmen, dass ich gesagt habe, dass du zwei linke Hände hast." Leon grinste und sah zu Julian, der gerade mit angespannter Miene die Decke strich.

„Das hoffe ich doch." Julian warf ihm einen kurzen Blick über die Schulter zu,grinste ihn breit an, und konzentrierte sich dann wieder auf seine Arbeit. Leon jedoch lehnte weiterhin an der noch nicht gestrichenen Wand und beobachtete den Pariser schmunzelnd. Das Shirt des Älteren war etwas hochgerutscht, sodass der baldige Bayernspieler in aller Ruhe seine Bauchmuskeln begutachten konnte.

Als ihm das nach einiger Zeit jedoch nicht mehr reichte (und Julian so gut wie fertig mit der Decke war), schlich Leon sich von hinten an den Älteren heran, umarmte ihn von hinten und strich mit seinen Händen unter dessen Shirt.

Julian seufzte,grinste dann aber und sah über seine Schulter hinweg zu Leon. „Bist du etwa schon fertig?"

„Ich dachte",fing Leon an, „wir machen erst mal eine Pause. Leg das Streichdings weg, wir haben besseres zu tun." Mit einer bestimmten Bewegung nahm er es Julian aus der Hand und lehnte es gegen eine Wand, die noch nicht gestrichen war. Dann schlang er seine Arme um Julians Hals und legte seine Lippen auf die des Parisers.

Julian jedoch hatte andere Pläne. Flink tauchte er seinen Finger in die weiße Farbe und patschte sie Leon auf die Wange.

„Das hast du nicht getan", hatte der baldige Bayernspieler hervorgebracht, nachdem er sich gelöst hatte, und starrte Julian mit großen Augen an. Wie in Zeitlupe hob er eine Hand, strich sich über die Wange und verschmierte die weiße Farbe nur noch mehr. „Das wirst du bereuen", murmelte er, tauchte seine ganze Hand in die Farbe und rannte auf Julian zu.

Die beiden lieferten sich eine nahezu legendäre Farbschlacht, bei der sie am Ende, beide mit weißer Farbe eingesaut, auf dem Boden lagen, Leon auf Julian,und mehr oder weniger dazu gekommen waren, Speichel auszutauschen.

Es musste ja so kommen.

Als Leon dann jedoch sein Shirt auf magische Art und Weise verlor, hielt Julian inne,umfasste Leons Handgelenk, das gerade über seine Brust strich.„Nicht."

Der Jüngere zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. „Was hast du gesagt?"

„Nicht",wiederholte Julian, schluckte einmal und sah seinen ehemaligen Vereinskollegen an. „Ich will nicht, dass das hier ein Sotschi 2.0 wird."

„Fandest du es damals denn nicht schön?", fragte Leon erschrocken, richtete sich auf, sodass er nun rittlings auf Julian saß. Die Besorgnis war ihm eindeutig ins Gesicht geschrieben.

„Das meine ich doch gar nicht", seufzte Julian, nahm Leons Hände in seine. Die Farbe auf ihrer Haut war schon getrocknet und verkrustet und irgendwie fühlte es sich ekelig an. „Ich will ... dass wir es langsam angehen."

Leon hielt inne,ließ die Worte sacken. Erst war er kurz davor gewesen, einfach beleidigt weg zu gehen, aber dann realisierte er langsam, dass das,was Julian sagte, Sinn machte. Verdammt, es machte richtig viel Sinn,sich Zeit zu nehmen, sich Zeit zu lassen, sich in Ruhe auf diese Art und Weise kennenzulernen. Nein, auch er wollte nichts überstürzen,aber auf der anderen Seite war Leon so froh, Jule hier zu haben.Schließlich war es ein Jahr her, dass sie gemeinsam den Confed-Cup gewannen, es war ein Jahr her, dass sie so wie jetzt Zeit miteinander verbrachten.

Vielleicht kam es Leon deswegen so vor, als wären sie schon ewig zusammen. Es war ein Jahr her und das ganze Jahr lang hatte Leon sich immer wieder vorgestellt, wie es wäre, wenn Jule immer bei ihm wäre, wenn sie wirklich zusammen wären, und dann hatte er manchmal davon geträumt und wenn er in einen dieser Tagträume versunken war, dann dachte er,Julian würde gleich zur Tür hereinspazieren.

Jogis Jungs und der Pokal - WM-One Shots Where stories live. Discover now