Kapitel 6

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Er zuckte mit den Schultern.

,,Wir haben uns ja EINE WEILE NICHT GESEHEN"

die plötzliche Mächtigkeit in seiner Stimme lies mich ein Schritt zurück taumeln. Sofort wurde er nach hinten weggerissen. Ich könnte sehen wie Pete ihn auf den Boden drückte. Sofort hörte ich Schritte, die von links und rechts kamen. Zwei weitere Soldaten kamen ihm zu Hilfe, während ich nur im Türrahmen stand und zusah. Ich hätte ihm auch helfen können. Das habe ich aber nicht getan. Sie legten ihm Handschellen an und die zwei dazugekommenen Soldaten führten Marcus ab.

Irgendetwas gefiel mir an der Sache nicht. Hydra hatte bereits vor zwei Jahren neue Mitglieder aufgenommen. In der Zeit hätte er zu mir kommen können. Wieso tut er es erst so spät.

Außerdem gehörte er doch längst zu Hydra. Als ich mir nicht sicher war, was er vor hatte bin ich ihm gefolgt. Bis in ein Restaurant und dort habe ich ihn mit zwei Soldaten von Hydra reden gehört und gesehen. Sie haben über mich gesprochen und wann sie mich "abholen" würden.

Vielleicht ist er aber auch nur etwas psychisch labil geworden. Immerhin hatte ich ihn die zwei Jahre nicht gesehen. Er hätte sonst was machen können.

Pete kam auf mich zu und musterte mich kurz.

,,Alles okay?"

fragte er ruhig. Ich nickte sank aber im selben Moment zu Boden. Er kniete sich zu mir herunter und nahm meinen Arm. Er half mir hoch und lief dann mit mir zu meinem Bett. Er legte mich hin und sah mich an.

,,Soll ich einen Arzt holen?"

fragte er langsam. Er wurde immer sanfter in seiner Stimme, als auch in seinen Berührungen. Bei seinen Händen, die mich vorsichtig anfasste fing auf einmal mein Herz an schneller zu schlagen. In meinem Bauch entwickelte sich eine wohlige Wärme.

Ich schüttelte den Kopf.

,,Nein. Es reicht, wenn du einfach die Tür zu machst und davor stehen bleibst"

Er nickte mir zu und betrachtete dann noch einmal mein Bein. Gerade durchfuhr mich ein Schmerz. Er ging zur Tür und sah nach draußen. Dann schloss er sie und stellte sich davor.

Ich schloss die Augen. Morgen würde alles anders werden ...

Nächster Tag

Als ich aufwachte lag ich unter meiner Decke, in einem großen Männershirt und Boxer da. Sofort erschrak ich bei meinem Blick unter die Decke. Als ich dann aber neben mein Bett blickte und einen schlafenden Bucky sah, entspannte ich mich. Ich stieg aus dem Bett und lief zu meinem kleinen Kleiderschrank. Ich nahm mir neue Klamotten heraus und zog sie mir an.

In zwei Tagen muss ich wieder bereit für einen Einsatz sein. Ich weiß nicht ob er es schon wusste, dass ich auf einen Einsatz geschickte wurde. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es ihm nicht gefallen würde.

Ich warf einen Blick zum innerlich schlafenden Bucky und lächelte. Dann ging ich aus dem Zimmer. Neben der Tür fand ich Pete, der wie es scheint, die ganze Nacht lang wach gewesen sein musste. Ich sah ihn etwas lächelnd an.

,,Du solltest dich hinlegen"

meinte ich, selbst noch etwas schläfrig. Er nickte.

,,Ja, das sollte ich wohl tun. Ich habe aber keine Zeit dafür. Außerdem würde ich darauf trainiert sieben Tage ohne Schlaf durchzuhalten ... wenn Sie sich erinnern"

sagte er und schenkte mir ebenfalls ein kleinen Lächeln. Ich könnte mich noch genau daran erinnern, als wir dafür trainiert haben. Als ich los ging, kam er mir hinterher. Erst wollte ich ihn darauf ansprechen und sagen, dass er nicht mitkommen braucht. Doch ich ließ es bleiben, da ich wusste, dass es nichts bringen würde. Als wir in der großen Kantine ankamen, wollte ich mir erst einen Platz am Rand suchen, doch dann winkte mir Steve zu und Pete und ich setzten uns zu ihm. Mit am Tisch saßen zwei weitere Männer, die mir unbekannt waren. Als sie mich sahen, guckten sie erst verwirrt, schienen dann aber zu merken wer ich war.

,,Es wird geredet"

flüsterte Steve mir zu. Ich sah ihn erstaunt an.

,,Worüber?"

Im ersten Moment dachte ich schon darüber nach, dass es die Beziehung zwischen mir und Bucky war, über die er reden wollte.

,,Deine Verletzung"

Ich sah an mir herunter.

,,Was ist damit?"

fragte ich. Erleichtert darüber, dass es nicht die Beziehung zwischen Bucky und mir war. Aber zugleich war ich verwirrt über die eigentliche Sache.

,,Es wird gesagt, dass du sie dir selbst zugefügt hast"

sagte er. Ich schluckte gerade einen Löffel Müsli herunter, doch musste augenblicklich husten.

,,Was?"

sagte ich etwas zu laut. Selbst zwei Tische weiter, drehten sich einige Leute zu uns um. Ich konnte es nicht glauben. Wussten diese Menschen überhaupt wer ich war?!

,,Hast du?"

Seine Frage machte mich so wütend, dass ich aufstand. Sofort schmerzte meine Verletzung, doch ich versuchte es einfach zu ignorieren.

,,Nein. Was denkst du denn von mir?"

Es machte mich wütend. So doll, dass ich auf ihn losging.

He's a Ghost 3: AcquaintanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt