Kapitel 7

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Ich ignorierte die Schmerzen, die sich mein Bein hochzogen. Ich packte Steve am Hals und drückte ihn zu Boden.

,,Was denkst du wer ich bin? Was denkst du, kannst du dir erlauben? Wie denkst du eigentlich kannst du mit mir reden?"

brüllte ich ihn an. Er rang nach Luft und schloss seine Hände um mein Handgelenk. Allerdings hatte er nur wenig Kraft, sodass es mir ein Leichtes war ihn am Boden zu halten. Er versuchte mit der Luft die ihm bliebt einige Wörter hervorzubringen, aber es gelang ihm nicht.

Ich wollte ansetzten noch etwas zu sagen, doch ich würde nach hinten weggezogen. Ich spürte Hände an meiner Hüfte und im nächsten Moment stand ich wieder. Steve rang nach Luft. Als ich mich umdrehte sah ich in die erschrockenen Augen von James Buchanan Barnes. Mein erster Reflex war ihn zu schlagen und auf ihn loszugehen. Doch er konnte mich abwehren. Er war besser trainiert als Steve, der immer noch am Boden lag und hustete. Die meisten Männer standen um uns herum, einige sind gegangen.

Bucky hielt meine Handgelenke fest und zog mich dicht an ihn heran. Ich atmete schwer und spürte seine Brust an meiner. Ich sah ihn wütend an. Dann nahm er den Kopf zu mir herunter. Seine Lippen lagen an meinem Ohr und ich konnte seinen Atem spüren.

,,Lass uns gehen. Jetzt"

er flüsterte und trotzdem lag etwas bedrohliches in seiner Stimme. Ich drehte mich auf dem Absatz um und ging an dem mittlerweile auf dem Boden sitzenden Steve. Ich warf ihm einen bösen Blick zu. Als er mich ansah wendete er sich sofort ab.

Als wir zu meinem Zimmer gehen, denke ich über meine Aktion gerade nach. Ich war extrem gereizt gewesen und wieso wusste ich noch nicht einmal. Vielleicht war es die Menschenmenge in der Kantine. Denn wo ich jetzt fast allein war ging es mir besser.

Ich öffnete meine Zimmertür. Er schob mich an meinem Rücken hinein und schloss die Tür schnell. Dann drehte ich mich zu ihm um. Einige Sekunden standen wir nur da und starrten uns an. Erst öffnete er seinen Mund um etwas zu sagen, dann tat ich es. Doch keiner von uns sagte etwas.

,,In zwei Tagen wirst du wieder kämpfen"

sagte er emotionslos. Ich sah ihn nur stumm an.

,,Wieso machst du das?"

Ich antwortete nicht. Mein Atem war unkontrolliert und ging schnell. Jetzt war er es, der mich aufregte. Am liebsten wäre ich jetzt auf ihn losgegangen, doch gebracht hätte es nichts. Er war viel stärker als ich.

Er kam zwei Schritte auf mich zu, sodass er gefährlich nah bei mir stand. Er war fast einen ganzen Kopf größer als ich und blickte zu mir herunter. Ich starrte ihn nur weiter böse an.

,,Wieso?"

fragte er jetzt ruhiger.

,,Du weißt doch, dass es dir nicht gut tut"

sagte er.

,,Mir geht es prima. Kannst du bitte damit aufhören?"

Ich wendete meinen Blick von ihm ab.

,,Damit aufhören mir Sorgen um dich zu machen?"

fragte er und ging mir hinterher zu meinem Bett. Ich setzte mich und er sich neben mich. Auch im Sitzen war er ein Stück größer als ich. Ich sah ihm in die Augen.

,,Nein. Nur aufhören so überflürsorglich zu sein. Ich wusste gar nicht, dass der Winter Soldier solche Gefühle empfinden kann."

Es lag nicht einmal wirkliche Ironie in meiner Stimme. Aber der Satz scheint ihn trotzdem verletzt zu haben. Denn er steht auf. Geht zu Tür und verschwindet.

Die zwei Tage verbrachte ich für mich. Ich ging alleine Essen und alleine zu Bett. Ich fing wieder an zu trainieren und wurde nur von einem Soldaten begleitet, der mich begutachten und auf mich aufpassen sollte. Ich lernte meine Einsatzgeuppe kennen und trainierte mit ihnen gemeinsam.

Dann war es soweit ...

Hydra Hauptquartier
05:00 Uhr

Ich hatte mir einen Wecker gestellt und war pünktlich um neun Uhr zur Versammlung erschienen. Ein oberer General stellte sich vor die Gruppe, die sich gesammelt hatte und fing an zu reden.

,,Aus dem Nord-Osten her, kommen zwei feindliche Truppen. Laut Insider-Informationen greifen die Soldaten heute während der Mittagshitze an. Unser Ziel ist es, sie zu überraschen, vorher abzufangen und nicht weiter zulassen''

Er zeigte auf eine Karte.

,,Von dort aus werden sie angreifen''

Er fuhr mit seiner Hand eine Fläche im Norden ab. 

,,Dort werden wir uns positionieren''

Er zeigte auf eine Stelle, die nicht weit von der anderen entfernt war.

,,Verstanden?!''

fragte er laut in die Runde. 

,,Ja Sir.''

riefen alle gleichzeitig. Ich jedoch blickte ihn nur stumm an. Er musste normalerweise auf mich hören. Ich stand vom Rang her über ihm. Ich nutzte diese Position auch aus. Er merkte, dass ich auf seine Frage nicht reagierte. 

Als alle aus dem Raum gingen, hielt er mich fest. 

,,Was soll dieses Ungehorsam?''

fragte er streng. Ich gab nur einen Lacher von mir und fragte.

,,Was erwarten Sie von. mir?''

He's a Ghost 3: AcquaintanceWhere stories live. Discover now