WIE ALLES BEGANN

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„Shit.", fluchte ich als ich sah, dass der Gang bereits leer war. Ich blickte auf meine Uhr. Fünfzehn Minuten zu spät. Ich habe den Klassenraum schon fast erreicht, als mir meine Unterlagen alle samt herunter fielen.

„Oh fuck!", schrie ich. Ich hockte mich hin und versuchte hysterisch, so schnell wie möglich, alle Blätter aufzusammeln. Auf einmal half mir jemand. Ich sah hoch.

„Eggsy?", sagte ich erstaunt.

„Hey Bella.", er schenkte mir ein schiefes Grinsen. Als wir meine Sachen endlich alle hatten, gingen wir zu unserem Klassenraum.

„Wieso bist du eigentlich zu spät? Keine Lust auf den Test?", fragte er mich und stieß mich mit seinem Ellebogen.

„Der ist heute?". Scheiße. Das hatte ich ja total vergessen. Dieser Test ist zwar völlig unwichtig für meine weiteren schulischen Leistungen aber ich konnte doch nicht einfach mittlerweile zwanzig Minuten zu spät kommen.

Eggsy lachte: „Na und wenn schon. Scheiß drauf. Du darfst den eh nicht mehr mitschreiben."

Ich seufzte. Ich hasse die Regeln des Abschlussjahres. Aber normalerweise kam ich ja auch nie zu spät...

Als ich Anstalten machte die Tür zum Klassenraum zu öffnen sagte Eggsy: „Spinnst du? Du willst doch nicht da rein und denen zu gucken?"

Verdutzt fragte ich ihn: „Hast du was Besseres vor?"

*

Wir saßen auf dem alten Sportplatz, der mittlerweile eher einem kleinen Wald gleich kam. Die Wurzeln der Bäume durchbrachen den fast schon antiken Asphalt.

„Sag mal, Bella, wo wohnst du eigentlich?", fragte er mich aus dem nichts. Es war mir zwar schon klar, dass Schüler wie Eggsy mich nicht beachteten, aber das hier beleidigte mich schon etwas.

„Welsh Street 224."

„Echt? Ich wohne in der-"

„Nummer 195."

„Wieso bist du mir nicht früher aufgefallen?"

„In wie fern aufgefallen?"

Er grinste: „Du bist klug. Und unglaublich schön."

Ich biss mir auf die Lippe. Passierte das gerade wirklich? Der beliebte Eggsy Unwin, gab zu dass er mich, die Streberin Bella Johnson, attraktiv fand. Ein absurdes Szenario.

„224... Gehört das nicht zu den Einfamilienhäusern?"

„Ja."

„Oh.", er wirkte enttäuscht.

„Ist das etwas Schlimmes?"

„Nein, nur jetzt weiß ich wieso du mir dort noch nie aufgefallen bist.", er lachte in sich hinein und fuhr fort nachdem ich ihn weiterhin fragend ansah: „Ich halte nicht viel von der Mittelklasse."

Hat er mich gerade ernsthaft darauf reduziert, dass meine Familie zur Mittelschicht gehörte? Ich war immer stolz darauf sagen zu können dass meine beiden Eltern arbeiten gehen, im Vergleich zu den meisten anderen an unserer Schule.

„Ich glaube ich gehe lieber doch noch zum Test. Ich will nicht so viele Fehlstunden.", ich drehte mich um doch Eggsy stand schnell auf und hielt meine Hand. Ich stockte auf Grund dieser überraschenden Aktion. Er legte die andere Hand auf meine Hüfte und zog mich zu sich.

Wir waren uns sehr nah. Fast schon zu nah. Aber es war mich nicht unangenehm. Genau im Gegenteil. Und als er seine Lippen sanft auf meine legte, dachte ich nur daran, dass ich eigentlich niemals etwas mit einem Mitschüler anfangen wollte.

Zu meiner Überraschung blieb der Kuss sanft und gefühlvoll. Irgendwann löste ich mich. Ich hatte das Zeitgefühls völlig verloren. Er sah mir tief in die Augen. Es war fast wie ein Spiegel. Jede Versetzung meines Blickes wurde von ihm gleich getan.

„Ich, ich... Sollte wirklich lieber gehen.", hauchte ich. Schnell trat er einen Schritt zurück als würde er gerade erst realisieren was er getan hatte.

Ich ging einfach zurück zum Schulgebäude. Mein Herz schlug so schnell wie noch nie. Es war zwar nicht mein erster Kuss, aber ich konnte es nicht fassen, dass dieser mit Eggsy Unwin war.

Süß war er ja. Ich lächelte in mich hinein und fragte mich, was das alles zu bedeuten hatte...

Secret Service, Secret Love (KINGSMAN)Where stories live. Discover now