Kapitel 10

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Gehst du vielleicht mal mit mir essen?Stand in schwarzer Druckschrift auf dem Zettel und ich musste sofort grinsen. Leise kramte ich in meiner Tasche nach einem Stift.
Sehr gern. Schrieb ich mit einem schwarzen Kuli auf den Zettel und darunter meine Handynummer. Unauffällig warf ich den Zettel zurück zu Evan, der diesen sogar fing.
Ich lehnte mich entspannt zurück und lächelte mit leicht geröteten Wangen.
Evan nickte mir kurz zu, als er den Zettel gelesen hatte, als mich von der Seite ein Blick traf. Ich schaute zur Seite und direkt in Deans Augen, die mich durchbohrten und mein Lächeln war sofort verschwunden. Was war bloß immer los mit ihm.

"Sie können jetzt gehen. Schönen Abend.", ertönte die Stimme von Frau Schmidt. Alle packten ihre Sachen zusammen. Evan und Dean verschwanden als erstes aus dem Raum und ich machte mich auf den Weg Nachhause. 

Ich öffnete meine Haustür und vor mir standen meine Eltern, die mich zur Begrüßung kurz in ihre Arme schlossen, dann wanderte ihr fast synchron zur der Wand für ein Uhr hinter Milchglas hing: 17:37 Uhr.
Sie wollten wissen, wo ich war.
"Ich habe nach der Schule noch mit Levi Hausaufgaben gemacht.", log ich.
"Wie war es bei Tante Lisa?", versuchte ich einen Themawechseln und hatte Glück.
"Es war sehr schön, du könntest dich nur mal wieder melden. Aber wir sollen dir Grüße ausrichten.", erzählte Mum, während Dad nur zustimmend neben ihr nickte.
"Ich melde mich bei ihr.", schloss ich das Gespräch und stiefelte die Treppen zu meinem Zimmer hoch.

Eine ganze Weile lag ich einfach nur auf meinem weichen Bett und kämpfe gegen die aufkommende Müdigkeit.
"Essen!", tönte die Stimme von Dad hoch, ich raffte mich langsam auf und trottete die Treppe runter.

Es gab Lasagne. Ich liebte Lasagne, aber wer tut das nicht? Wir sprachen über die Schule und kurz über Levi. Ich erzählte, dass er mit einem Mädchen aus der Schule anbandeln würde und sie freuten sich mindestens so sehr für ihn wie ich. Dann fing meine Mutter an mit: "Dieser Dean, der kurz hier, der ist ja echt super niedlich." und zwinkerte mir verschwörerisch zu.
Jap, das war jetzt definitiv mein Zeichen zu verschwinden. Mit meinen Eltern über Kerle sprechen? Bestimmt nicht.
"Danke für's Essen. Hab euch lieb.", sagte ich schnell, schnappte meinen Teller, um diesen im Geschirrspüler zu verstauen und ging zurück in mein Zimmer. 

Eingemummelt in meiner Decke hörte ich ein kurzes Vibrieren von meinem Handy. Mein Herzklopfen beschleunigte. Bevor ich die Nachricht öffnete, sah ich die Uhrzeit: 20:10 Uhr.
Hey Elena, hier ist Dean. Wenn du Zeit und Lust hast, dann würde ich gerne am Donnerstag mit dir ins Kino und danach was essen gehen. Schlaf gut und bis morgen! :)
Ich hab Zeit! Ich hab Lust! Mein Herz machte einen Satz. Er meinte es wirklich ernst. Ich freute mich wie ein kleines Kind und ermahnte mich dann, ruhig zu bleiben.
Hey Dean, klingt nach einem guten Plan. Ich bin dabei! Gute Nacht, Elena.

Grinsend und freudig ließ ich mich wieder in mein Bett sinken. Und schloss meine Augen.
Du hast ein Date.


Dienstag und Mittwoch vergingen relativ schnell. Zwei Tests und ein Vortrag, alles lief soweit ganz gut und die Pausen verbrachte ich hinter der Turnhalle auf der Wiese.
Levi und Sarah hatten verkündet, dass sie nun  offiziell zusammen sind (Wer hätte das gedacht?) und lagen die meiste Zeit knutschend oder kuschelnd im Grünen. Leider hatte ich keine Minute mit Levi, alleine um ihn von meinem Date zu berichten. Mit Dean sprach ich über das Buch, welches wir in Englisch lesen sollten und er gab mir seine Unterlagen. Sogar mit Jackson wechselte ich ein paar Worte. Nur Evan war die meiste Zeit mindestens geistig abwesend, in manchen Pausen tauchte er auch gar nicht auf. Wo er war, wusste dann keiner. Ich fragte mich, ob er vielleicht Probleme hatte und entschloss mich, dass bei unserem Treffen herauszufinden.

Das letzte Jahr.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt