Gedankensplitter: Leb wohl

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Aller Anfang ist schwer. Vermutlich deshalb, weil der Abschied von Vorherigem es ebenfalls ist.

Wenn man sein Leben mit Schlusstrichen bemalt, verliert es manchmal kurz an Leuchtkraft.

Ich habe mich zu oft gefragt, warum du dich nicht meldest, ob ich nicht eindeutig genug war. Ich bin keine Person, die winkend mit Zaunpfählen am Wegrand steht, ich sage Dinge eher, indem ich hin und wieder Blumensträuße auf der Straße hinterlasse. Im Gebüsch, an der Böschung und in Felsspalten.
Wer wirklich danach sucht, wird sie finden.

Und wer nicht? Tja, von dem verlange ich zu viel. Ich erwarte Dinge, die er nicht geben kann. Und das ist nicht seine Schuld.

Ich bin unendlich dankbar für unsere kurze Zeit. Für die Gespräche, in denen wir Gräben in unseren Köpfen ausgehoben haben. Du warst zu einer Zeit da, in der ich dringen genau so jemanden brauchte.

Du hast mich zum Lächeln gebracht, hast mich inspiriert, mich mit deinen Gedanken bereichert, mich in die Wolken gehoben, aus denen ich jetzt wieder langsam herabgestiegen bin.

Aber Dinge haben sich verändert. Du brauchst mich nicht und ich denke tatsächlich, dass ich dich jetzt auch nicht mehr brauche.
Danke dass du da warst. Und deshalb sage ich jetzt, und das mit einem Lächeln, das kein Bisschen wehmütig ist, lebwohl.

Litterarias TeatimeWhere stories live. Discover now