Prolog

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Ich verließ gerade das Hostel, in dem ich vor Kurzem eingecheckt hatte. Die Straße davor war sehr stark befahren. Der Geruch von Abgas stach mir in der Nase. Das war ich nicht gewohnt. Schließlich kam ich aus einer verschlafenen Kleinstadt. Der Lärm war ebenfalls ohrenbetäubend. Kein Wunder, dass hier so viele Leute Kopfhörer trugen. Um mich herum waren viel zu viele Leute, auf Fahrrädern, zu Fuß, im Auto, auf Skateboards. Wenigstens war die Mercedes-Benz-Arena nicht weit weg. So würde ich heute Abend schnell zum Konzert kommen, dessen Karten ich zum 16. Geburtstag von meiner Mutter geschenkt bekommen hatte. Eigentlich hatte ich ihr klipp und klar gesagt, dass ich auf kein Konzert gehen wollte, besonders nicht von einer Boyband, bei der man die meiste Zeit sowieso nichts versteht, weil die ganzen krassen Fangirls sich die Seele aus dem Leib schreien mussten. Naja da hatte sie mich wohl etwas falsch verstanden und daraufhin alle Hebel in Bewegung gesetzt um mir meinen Nicht-Traum zu ermöglichen. Sie hatte mir Bahntickets gekauft, hin und zurück, ein Hostelzimmer, nah der Arena besorgt, natürlich die Konzertkarten und noch genügend Zeit um mir ganz Berlin anzusehen. Ich war schon gefühlte 100 Mal mit der Schule in Berlin um mir verschiedene Museen, Denkmäler etc. anzuschauen. Trotzdem freute ich mich irgendwie über das Geschenk. Schließlich kam die beliebteste K-Pop Band der Welt nicht jeden Tag nach Deutschland um dort ein Konnzert zu geben. Außerdem fand ich den Versuch von ihr niedlich mich unter Leute mit "gleichen Interessen" zu bringen, wie sie sagen würde. Da ich mich sonst zum größten Teil nur in meinem Zimmer verkroch. Ich wusste, dass sie sich Sorgen machte, wenn auch unbegründet. 
Nun stand ich also hier, mitten im Stadtgetümmel und fragte mich was ich mit meiner freien Zeit wohl noch anstellen  könnte. Schließlich begann das Konzert erst 20 Uhr und wir hatten es erst 2 Uhr mittags. Meine Mutter hatte mich schon so früh wie möglich  in den Zug setzen wollen, ohne, dass es unfreundlich gewirkt hätte. Ausnahmsweise  war die deutsche Bahn mal pünktlich gewesen, deshalb hatte ich massig Zeit. Dachte ich jedenfalls. Denn als ich mich gerade die Straße aufwärts wenden wollte hörte ich von dort ungeheuerliches Gekreische, das sogar alle anderen Stadtgeräusche noch übertönte.
Ich konnte sogar verstehen was sie kreischten: "Yoongi! Suga!" Und dann sah ich auch schon eine dunkel gekleidete Person mit leuchtend mint grünen Haaren, die selbst die Mütze nicht verbergen konnte, die versuchte unauffällig davonzulaufen oder zu gehen und in der Menge zu verschwinden. Er trug einen Mundschutz, um den ich ihn in dem Moment beneidete, und sein Blick war zu Boden gerichtet. Trotzdem stachen seine bunten Haare aus der Menge heraus. Der Junge kam direkt auf mich zu, dicht gefolgt von der kreischenden, überwiegend weiblichen Meute.

Wie man ein Konzert rettet (BTS Fanfiktion)Where stories live. Discover now