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Die nächsten Tagen vergehen wie im Flug. Ehe ich mich umschaute hatten wir auch schon wieder Freitagmorgen. Die letzten Tagen habe ich dafür gesorgt, dass ich von morgens bis mittags etwas zu tun hatte. Ich habe gelernt, mich mit meinen Freunden getroffen, im Haushalt geholfen oder war einkaufen. Mir war es gleich was ich tue, es musste mich nur reichlich ablenken. Dass Rick Conner mir so dermaßen zusetzt hatte ich nicht ahnen können. Ich habe selbst Toni gemieden, in der Schule bin ich möglichst viele Umwege gelaufen nur um Rick nicht gegenüberzutreten. Jetzt sitze ich in Geschichte, meinen Kopf auf meine Hand abgestützt, den Blick stur geradeaus. Den dunklen Haarschopf links vor mir ignoriere ich gekonnt. Es macht mich wahnsinnig, dass ich mein Leben so umkremple nur weil ein Junge mich so durcheinanderbringt. Jetzt im Moment kann ich es mir nicht leisten Umwege zu gehen.

Im Sprint lege ich den Weg vom Eingang zum Klassenzimmer hin. Völlig außer Atmen und total verschwitz öffne ich die Klassenzimmertür. Ich will gerade zu einer Entschuldigung ansetzten als ich bemerke wer vor mir steht. Rick. Innerlich stöhne ich auf. Dieser schaut mich nicht an, er redet mit Mr. Peterson. "Ahn eine zweite zu spät-kommerin. Wie ist deine Ausrede?" Mr. Peterson ist ein junger Lehrer in den 30gern. Gespannt schaut er und die Hälfte der Klasse mich an und warten auf eine spektakuläre Ausrede, ich hatte auch eine Parat. Nur ist die in meinem Kopf abhandengekommen. "Ich habe verschlafen." mit einem Achselzucken nehme ich es hin. "Ich bin enttäuscht, Mrs. Johnson. Ich habe mich jetzt schon darauf gefreut eine deiner tollen und kreativen Ausreden zu hören." Seine Aussage bringt mich zum Schmunzeln.

"Setzten Sie sich." Während ich die Reihen bis nach hinten durchgehe bekomme ich mit wie Rick unserem Lehrer erklärt er hätte ebenfalls verschlafen. Ich lasse mich an den einzig freien Tisch fallen und krame meine Sachen heraus als sich jemand neben mich fallen lässt. Auch ohne aufzuschauen weiß ich genau wer sich gerade neben mich gesetzt hat. Stur starre ich weiter geradeaus, mache mir wichtige Notizen und versuche so gut es geht dem Lehrer zuzuhören und nicht auf die Person neben mir zu achten. Ab der Hälfte der Stunde fängt Rick an mit seinem Bein zu wippen. Zuerst ignoriere es aber als es dann immer schlimmer wird und auch noch der Tisch anfängt zu beben drehe ich mich zu ihm hin. Er malt mit seinem Kuli auf seinem Block rum. "Hör auf damit." zische ich ihn an. Verwirrt schaut er zu mir auf. Eine Strähne fällt ihm ins Gesicht, meine Hand zuckt. Nein. Ich streiche ihm keine Haarsträhne zurück. "Du willst mir verbieten zu malen?" flüstert er. Kurz stutze ich, er macht das mit dem Bein nicht extra um mich zu ärgern, trotzdem es nervt.

"Hör auf dein Bein zu bewegen, das lässt den Tisch beben." Sofort ist ein Bein still. "Sorry" murmelt er. Dann ist es ruhig. Verwirrt schaue ich ihn an. er erwidert meinen Blick. Er legt seinen Kopf schief und ein winziges Lächeln huscht über sein Gesicht. "Wieso schaust du mich so an?" flüstert er mir zu. Augenblicklich ziert meine Wangen eine gewisse Röte. "Du hast auf mich gehört." Teile ich meine Verwunderung. Das bringt ihn noch mehr zum Schmunzeln. Was mein Herz ein klein wenig zum Hüpfen bringt. "Heißt das ich soll weiter machen?" Und sofort fängt er wieder an zu wackeln. Etwas zu laut stöhne ich genervt auf und vergabe mein Lachen hinter meiner Armbeuge. "Warum bringt Mr. Conner sie den zum Stöhnen, Miss Johnson." Mr. Peterson schaut grinsend in unsere Richtung. Die Klasse grölt auf. Lautes Lachen bringt mich zum erröten. Ich linse zu Rick rüber, dieser beißt sich auf die Lippen, hat den Blick aber nicht abgewendet. Er schaut mich durchgehen an, auch als ihm jemand auf die Schulterklopft. Ich schüttle den Kopf. "Ohmanohman.", murmle ich vor mich hin.

Das wars mit Unterricht die ganze Klasse lässt sich nicht mehr beruhigen. Und so geht eine Stunde wie im Nuh um. Von Glück beschwingt verlasse ich den Unterricht. Rick hat ungewohnt gute Laune, was mir ebenfalls ein gutes Gefühl gibt. Zur Mittagszeit gehe ich in die Cafeteria und setzte mich gerade auf einen Stuhl neben Cloe als ich auch schon ins Verhör komme. "Wieso um Himmels willen hast du im Unterricht gestöhnt? Und wieso wird rum erzählt das Rick Conner dich zum Stöhnen gebracht hat!" "Was ??" Ich lasse mich fallen und halte mir meine kühlen Hände ans Gesicht. Ich habe das Gefühl es sind grad 5 Grad wärmer geworden.

"Wieso erzählst du uns nicht, dass zwischen dir und Conner was läuft?" fragt Alex. "Ja ich finde das auch ziemlich feige von dir." Cloe. "Ich bin deine beste Freundin, Megan." Leya. Mir schwirrt er Kopf. "Ich habe nichts mit Rick. Er hat mich zum Lachen gebracht mehr auch nicht." Cloe verzieht enttäuscht das Gesicht, Logan scheint befriedigt zu sein nur seine Freundin schaut mich unsicher an. "Möchtest du denn das er dich zum Stöhnen bringt?" "Cloe!" entfährt es mir. "Was denn? Ich würde wollen das er mich zum Stöhnen bringt." "Oh mein Gott, das wird mir jetzt zu viel. Ich muss raus." Ich stehe schon als Leya ein Machtwort spricht. "Bist du dir nicht lieber sicher das Scott dich zum Stöhnen bringen soll?" Meine beste Freundin zieht eine schmale Augenbraue nach oben und grinst. Sofort ist es mucksmäuschenstill am Tisch. Ich ergreife die Initiative.

"Wer ist den Scott?" "Scott aus meinem Team?" angewidert verzieht Logan das Gesicht. "Ja der Scott." "Cloe, ich wusste gar nicht das du auf Rot stehst." Empört schlage ich mir eine Hand vor den Mund. Zum Teil um meine Verwunderung zu teilen aber auch um mein Grinsen zu verstecken. "Cloe steht auf alle Jungs, Hauptsache sie haben das gewisse Etwas." "Das gewisse Etwas?" Verwirrt schauen wir zu Leya rüber. Diese wird über beide Ohren rot. "Na der Penis." Lauthals fange ich an zu Lachen. Logan stimmt mit ein, nimmt seine Freundin in den Arm und kichert in ihr Haar. Ich krümme mich fast vor Lachen. Wir lachen und reißen Witze auf jedermanns kosten bis es klingelt. Selbst als wir bei unseren Schließfächern sind kichern wir immer noch ungehalten vor uns hin.

My GirlWhere stories live. Discover now