Prolog

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Ruhig lehne ich an der Wand. Eine angenehme Kälte schmiegt sich an meinen Rücken. Entspannt schließe ich meine Augen.

Nicht mehr lange, dann werde ich mich nach jeder Wärme sehnen. Der Winter kommt und wird den Raum in eine Gefriertruhe verwandeln. Und mich mit. Jahr für Jahr habe ich jeden Winter Angst um mein Leben. Mehr als sonst schon. Dann werden meine Finger und Füße blau und Schmerzen. Da werde ich wieder mich in den Schlaf weinen, nach Hilfe rufen und letztendlich verzweifeln. Denn da ist niemand. Nur ich. In den dunklen Raum.

Das vertraute Klicken der Tür lässt mich aus den Gedanken auftauchen. Emotionslos beobachte ich, wie die Klinker herabgedrückt wird. Erst, als ein gleißend heller Lichtstrahl mich blendet, kneife ich die Augen zusammen. Langsam gewöhnen sich meine Augen an das Licht, und ich kann die Gestalt in der Tür erkennen.
"Essen.", brummt die Gestalt. Ich bekomme ein Laib Brot und ein Sixpack Wasser vor die Füße geworfen. Die alten Flaschen sammelt er auf. Gierig schnappe ich das essen, lege es in eine Ecke, damit er es mir nicht wieder wegnehmen kann.
Er sieht nur teilnahmslos zu. Angriffslustig starre ich zurück. Da packt er mich grob am Kinn und zwingt mich zu ihn aufzusehen. Seine Augen starren vor Kälte. Angewidert lässt er mich los. "Du kleines Stück Dreck.", knurrt er. Er holt mit den Fuß aus. Noch bevor ich reagieren kann, schleudert mich die Wucht zu Boden. Schmerzerfüllt fasse ich mir an meine blutende Nase.
Ich sehe nur noch die Tür hinter ihn zufallen. Ich bin wieder allein. In meinen dunklen Raum.

Der Raum (Auf Streife/die Spezialisten)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora