Teil6

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Pünktlich um acht Uhr morgens war Madara da. "Wo sind die denn alle?" "Wir gehen erst um halb los." "Warum soll ich dann eher da sein?" "Damit die Eltern sehen, dass wir zuerst da sind und Verantwortung übernehmen können", grinste ich. "Schade ich dachte du wolltest ein wenig Zeit mit mir verbringen." Wir fingen beide an zu lachen. "Na dafür haben wir wohl keine Zeit", sagte ich dann, denn das erste Kind kam schon an. Nach und nach trudelten alle ein und wir konnten pünktlich starten. Wir hatten Madaras Schülern die Leitung übernehmen lassen und gingen hintenan. "Wer ist eigentlich die Rothaarige, die an Hashirama zu kleben scheint?" "Meine große Schwester Mito. Sie liebt ihn, er liebt sie. Sie werden sicherlich bald heiraten. Sie sind eh versprochen worden." Er sah mich mit einem nicht deutbaren Blick an. "Bist du jemandem versprochen worden?" Ich wollte gerade antworten, als einer der Genin zu uns kam. "Ein Mädchen ist gestolpert. Sie weint und wir wissen nicht, was wir machen sollen." Zu meinem Erstaunen ging Madara zu ihr und hockte sich hin. "Na was ist denn passiert Kleine?" "I-ich bin hingefallen", schluchzte die Kleine. "Hast du dir wehgetan?" Sie nickte und deutete auf ihr Knie. Madara pustete einmal drüber. "Besser?" Sie nickte und er pikste ihr in die Seite, woraufhin sie anfing zu lachen und ihr Tränen endgültig versiegten. Sie stand auf und rannte dann zu ihren Freunden. Danach gingen wir ganz normal weiter. "Das kannst du aber echt gut." "Als Kind war Izuna eine richtige Heulsuse", lachte er und ich lachte mit ihm. "Aber jetzt zu meiner Frage. Bist du jetzt versprochen oder nicht?" "Nein bin ich nicht." "Werden nicht normalerweise alle Mädchen sofort versprochen?" "Schon, aber bei uns ist das anders. Mito und Hashirama kannten sich schon sehr gut, bevor sie einander versprochen wurden. Man hatte erst vor, mich mit Tobirama zu verloben, aber diese Idee wurde glücklicherweise verworfen. Ich mag ihn ja, aber heiraten will ich ihn nicht." Den Blick, den er mir zuwarf konnte ich nicht deuten. "Seid ihr denn versprochen?" "Nein. Vater verstarb früh und hinterließ mir den Clan. Ich brachte es nicht übers Herz Izuna einfach zu verloben und als Clanführer ist es meine eigene Aufgabe mir eine geeignete Frau suchen." "Und hast du..." Ich brach meine Frage ab. Im Grunde wollte ich es nicht wissen, es würde mich nur verletzen. "Kanae? Warum sprichst du nicht weiter?" "Es ist irrelevant und geht mich ja auch nichts an", murmelte ich und lächelte dann. "Wir sind fast da, ich sags den Kindern." Also ging ich nach vorne. "Ihr fragt euch sicherlich, wo wir überhaupt hingehen. Nun. Wir besuchen den wichtigsten Ort der Schlachten, die die Uchiha und die Senju geführt haben." "Kanae-sensei, warum ist das wichtig?" "Weil diese beiden Clans der Ursprung unseres Dorfes sind." "Warst du dabei?" "Ja ich war bei einigen Schlachten dabei und auch, als der Friedensvertrag ausgearbeitet und unterzeichnet wurde. Madara da drüben ebenfalls." "Ohne sie gäbe es das Dorf heute gar nicht", lächelte er. "Warum nicht?" "Das sage ich euch erst, wenn wir am Ort sind, wo der Vorschlag des Friedens gemacht wurde", grinste er und steigerte somit die Neugierde, auch die der Genin. Wir gingen immer weiter, bis wir einen Stein mit einer Gravur fanden. "'An diesem Ort, geheimnisvoll und schön zugleich, fanden die Friedensverhandlungen statt. Daran nahmen drei Uchiha, zwei Senju und eine Uzumaki teil. Auch wurde an diesem Ort diese Verhandlungen in der letzten Schlacht eingeleitet.'", las ich die Inschrift vor. "Wer hat denn daran teilgenommen?" "Madara Uchiha, Izuna Uchiha, Soroma Uchiha, Hashirama Senju, Tobirama Senju und Kanae Uzumaki." "Sie hat ja den selben Vornamen wie du!" "Das war ja auch ich." "Eeeeeeecht?" Madara lachte und ließ sich dann auf den Boden fallen. Ich setzte mich neben ihn und die Kinder setzten sich alle vor uns und warteten gespannt. "Also. Wir waren also da. Hashirama und ich standen uns gegenüber. Hinter ihm jede Menge Senju, hinter mir jede Menge Uchiha, bereit zum Kampf. Hashirama und ich kämpften eine Weile alleine, bis wir außer Atem auseinanderfuhren und abwarteten. Und dann stand sie zwischen uns. Knallrote Haare, wilde Entschlossenheit schoss aus ihren Augen, hatte die Zähne zusammengebissen." Das hatte ich? Es war mir echt nicht aufgefallen. "Sie redete von unserem Krieg, dass er Schwachsinn wäre, dass er uns schwächen und schrumpfen lassen würde. Erst dachte ich, was denn für Müll aus dem Mund einer so schönen Person kommen konnte, doch dann verstand ich es. Sie wollte uns sagen, dass unsere Clans aussterben würden, wenn wir so weitermachen würden. Dass unsere Kinder keine Zukunft haben könnten, keine fröhliche Kindheit, dass sie ausgebildet werden zum töten, sobald sie laufen und sprechen können. Viele sterben früh. Sie wollte uns weismachen, dass wir uns vertagen müssen, wenn wir wirklich leben wollen. Sie hatte unsere Brüder bereits überzeugt, nein sie hatten diesen Plan gemeinsam ausgeheckt, das sah ich in den Augen meines Bruders. Und ich fragte mich: "Was, wenn sie Recht haben? Wir können es wenigstens versuchen." Und so entschied ich mich dazu, dem Plan zu folgen. Hashirama war auch schlau genug um das zu merken. Einige Tage später trafen wir uns erneut hier und begannen zu verhandeln. Und das alles nur, weil es auf dieser Welt eine Uzumaki gibt, die nicht einfach nur zugesehen und mitgemacht hat, sondern versucht hat, etwas zu bewegen und alles zu ändern." Er sah mich an und lächelte. Wieder dieses wunderschöne Lächeln. "Wooooow. Du bist ja noch toller als wir dachten Kanae-Sensei!" Ich lächelte auch. "Hm danke ihr süßen. Was haltet ihr davon, wenn wir unsere Zelte aufbauen und dann fischen gehen, während Madara ein Lagerfeuer macht?" Zustimmendes Gejubel war zu hören und mit Feuereifer ging es an die Arbeit. Schmunzelnd half ich den Kleinen und ging danach wie versprochen mit ihnen fischen. Zum Schluss hatten wir dann genug für alle und machten dies dann verzehrfertig. Später saßen wir dann am Feuer und erzählten uns Geschichten. "Es war einmal eine Prinzessin namens Kaguya Ootsutsuki. Eines Tages sah sie einen großen Baum, an dem nur eine einzige Frucht hing. Sie pflückte diese und aß sie auf. Es heißt, dass das die Geburtsstunde des Chakras ist. Sie fand einen Mann und heiratete ihn. Sie gebar ihm zwei Söhne. Hagoromo und Hamura Ootsutsuki. Der Ältere der beiden, Hagoromo, wird auch der Eremit der sechs Pfade genannt. Wisst ihr wieso?" Alle schüttelten den Kopf. "Weil es angeblich damals ein riesiges Wesen namens Juubi gab, das viel Leid über die Welt brachte. Sein Bruder und er hatten es bekämpft und in ihm versiegelt. Später teilte er es in neun Teile. Die sind jetzt bei uns als Bijuu bekannt und machen auch viel Ärger. Es gibt den Ichibi, Nibi, Sanbi, Shibi, Gobi, Rokubi, Nanabi, Hachibi und den Kyuubi. Nehmt euch ja in Acht vor ihnen sie sind sehr gefährlich. Wenn ihr aber denkt diese Geschichte ist schon vorbei, dann seid ihr auf dem Holzweg. Hagoromo fand eine Frau, die ihm auch zwei Söhne gebar, Ashura und Indra Ootsutsuki. Indra, der Ältere glaubte daran, dass der Schlüssel zum Frieden Macht und Stärke waren, während sein jüngerer Bruder an die Liebe glaubte. Beide waren stark. Ashura besaß die Lebenskraft und die physische Kraft seines Vaters, während Indra die Augen und das Chakra sowie die spirituelle Kraft Hagoromos geerbt hatte. Indra war stärker als sein Bruder, dennoch bestimmte Hagoromo Ashura zu seinem Nachfolger, was dessen Bruder sehr wütend machte. Nachdem der Vater gestorben war griff Indra der Legende nach seinen Bruder an, doch Ashura war siegreich. Es heißt, dass Indra seinen Bruder ab dem Moment gehasst hat und sich von ihm abwandte. Weiterhin heißt es, dass dies der Grund für die Streitereien zwischen Uchiha und Senju sein soll, denn Indra ist angeblich der Vorfahr aller Uchiha und Ashura der aller Senju und Uzumaki. Doch auch Hamura Ootsutsuki soll eine eigene Geschichte haben. Angeblich soll eine Statue vom Juubi übrig geblieben sein, die die beiden Brüder im Mond versiegelt haben sollen. Hamura hat sich angeblich auf den Mond begeben um über diese zu wachen. Auch er hatte eine Familie, doch man weiß die Namen nicht. Angeblich soll er zwei Kinder gehabt haben. Eines sei mit ihm auf den Mond gegangen, das andere soll hier geblieben sein, woraus dann der Hyuuga-Clan entstanden sein soll", endete ich meine Geschichte. Einige Kinder sahen mich begeistert an, während andere schon eingeschlafen waren. Langsam stand ich auf und brachte die schlafenden Kinder ins Bett, während Madara den Rest davon überzeugte auch schlafen zu gehen. "Woher kennst du diese Geschichte?", fragte Madara mich nach einer kurzen Stille. "Meine Mutter hat sie mir und Mito früher immer erzählt. Sie kennt diese von ihrer Mutter. Wenn ich jemals eigene Kinder haben sollte, dann werde ich ihnen diese Geschichte auch erzählen." "Willst du denn Kinder haben?" "Habe ich denn eine Wahl? Ich muss mit dafür Sorgen, dass unser Clan und der meines zukünftigen Mannes nicht aussterben", seufzte ich und sah in das lodernde Feuer. "Willst du oder willst du nicht? Das kannst du mir ruhig sagen ich verrate es niemandem." Ich seufzte. "Ich weiß es nicht. Kommt darauf an, wen ich heiraten muss oder möchte. Wenn ich ihn mag oder liebe, dann sicherlich, wenn ich bereit bin, sonst lieber nicht. Aber sicherlich würde er mich dazu zwingen." "Ich würde meine Frau niemals zwingen. Klar, ich bin unser Clanführer, aber ich will niemanden zwingen. Schließlich gibt es noch Izuna, der den Posten auch übernehmen kann." Ich lächelte ihn an. "Weißt du... nicht viele denken so wie du. Ich bin froh dich zu kennen." Er lächelte auch. "Ich bin auch froh dich zu kennen. Endlich Frieden. Danke dafür." Ich starrte weiter ins Feuer. "Wollen wir schlafen gehen? Sonst sind wir morgen nicht konzentriert." Ich nickte und begab mich ins Zelt, wo ich mich dann hinlegte. Kurze Zeit nach mir betrat auch Madara das Zelt und legte sich in einigem Abstand zu mir hin. Müde schloss ich meine Augen und schlief schon bald ein.

Madara Uchiha x OcWhere stories live. Discover now