Teil 11

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Jira
Plötzlich küsst sie mich. Sie küsst mich?!? Oh mein Gott! Ich glaube ich sterbe. Was ist wenn sie sich nur über mich lustig macht? Ghrian löst den Kuss und mein Herz verkrampft doch sie legt ihre Stirn gegen meine und schaut mir tief in die Augen. „Ich dich auch!" sagt sie nur und zieht mich damit in den Himmel. Bitte, ich will aus diesem Traum nie erwachen. Ghrian legt wieder ihre Lippen auf meine. Ich schließe die Augen und wage nicht zu atmen. Irgendwann kann ich nicht mehr und muss den Kuss lösen weil ich keine Luft mehr bekomme. Es ist mir so peinlich. Wie hat Ghrian es nur geschafft nicht außer Atem zu sein? Sie atmet ruhig und strahlt mich selbstsicher an. Sie ist so souverän ich komme mir wie ein kleines Kind neben ihr vor. Sie küsst mir auf die Nasenspitze und sagt: „Du darfst atmen. Am besten durch die Nase." Ich weiß nicht was ich darauf erwidern soll und deshalb küsse ich sie wieder. Ich liebe sie so sehr. Ich schmiege mich immer weiter an sie und sie stößt mich nicht weg. Sie ist so kräftig dass ich mich sicher und geborgen bei ihr fühlen kann. Mein Herz klopft ganz aufgeregt. Plötzlich leckt sie über meine Lippen. Ich öffne überrascht die Augen und schaue direkt in die zwei grünen Augen von Ghrian. Habe ich schon einmal erwähnt dass ich mich darin verlieren könnte? Sie leckt forderndernd und grinst dabei. Ich öffne ein wenig meine Lippen und ihre Zunge streichelt die Innenseiten meiner Lippen. Diese Sanfte Massage katapultiert mich bis in den siebten Himmel. Sie ist so lecker und ich genieße ihre Liebkosungen so sehr dass mir fast der Bauch weh tut.
Dann zieht sie ihre Zunge wieder zurück. Ich richte mich ein wenig auf um nun meinerseits ihre Lippen mit meiner Zunge zu verwöhnen. Sie scheint das zu genießen denn sie fängt an mich zu streicheln. Bei ihren Berührungen reagiert mein ganzer Körper und wenn sie mir über die Seiten streichelt dann jagt mir das Schauer der Erregung von Kopf bis zu den Zehenspitzen. Ich lege meine Arme in ihren Nachen und spiele mit ihren Haaren. Ich wundere mich immer noch weswegen sie mich nicht weit von sich schubst. Aber ihr scheint es auch so gut zu gefallen was wir hier tun.
Stundenlang sitzen wir da und küssen uns. Als es schon dunkel ist sagt Ghrian: „ich muss noch jagen. Kommst du mit?" Ich bin sprachlos. Sie behandelt mich wie einen Gefährten und nicht wie einen nutzlosen Omega. Ich schäme mich. Ich war noch nie jagen und kann das auch nicht. Ich schaue sie an und beichte ihr das: „Ich war noch nie jagen und weiß gar nicht wie das geht." Ich merke wie ich rot werde. „Ich würde es dir gerne beibringen." sagt sie ganz lieb. Ich bin völlig geflasht. Ich darf jagen lernen? Völlig begeistert schaue ich sie an und sie lacht. „Komm mit!" sagt sie und verwandelt sich beim Aufstehen. Ich verwandle mich auch und springe vor lauter Lust in die Luft. Ghrian schnappt spielerisch nach meinen Vorderbeinen und ich belle vor lauter Freude. Sie leckt mir über die Schnauze und ich glaube dass das heißen soll dass ich nun meine Klappe halten soll. Sie stupst mich an und wir trotten los.
Sie ist ziemlich schnell unterwegs. Mir hängt bald die Zunge aus dem Hals. Ich bin aber auch noch nie so weite Strecken gerannt. Sie bedeutet mir stehen zu bleiben, denn sie hat etwas gewittert. Sie macht einen riesigen Bogen. Dann rennt sie in weiten Bögen die immer enger werden in meine Richtung. Da! Ein Kaninchen läuft panisch vor ihr Weg in meine Richtung. Ich bewege mich gar nicht und das Kaninchen rennt direkt auf mich zu. Als es mich sieht bleibt es panisch stehen und ich bekomme ebenfalls Angst. Ghrian packt das Kaninchen im Nacken und schüttelt es in Sekunden tot. Ich starre sie panisch an. Sie lässt das Kaninchen fallen und leckt mir übers Gesicht und reibt ihren Kopf beruhigend an meinem. Dann schnüffelt sie an mir. Ich schließe die Augen und habe einfach nur Angst. Irgendwann spüre ich wie sie ihre Arme um meinen Hals legt und mir beruhigende Worte ins Ohr murmelt. „Jira, Liebling. Du brauchst keine Angst haben. Es ist doch alles gut." ich verwandle mich in einen Mensch und schaue sie traurig an. Wird sie mich wegschicken? Ich meine ein Wolf der vor einem Kaninchen Angst hat geht doch gar nicht. Ich schäme mich so doll. Doch Ghrian küsst mich. Ihre Lippen liegen auf meinen und sie hat ihre Arme um meinen Nacken gelegt. Ich schmiege mich an sie. Nach einer Weile fragt sie: „Geht es wieder?" Ich nicke. Dann platzt es aus mir heraus: „Ich bin schon ein Idiot!" Ghrian schaut mich an und fragt: „Wie meinst du das?" Ich antworte beschämt: „Ich hab echt Angst vor dem Kaninchen gehabt." Ghrian lacht leise. Mein erstes Beutetier war eine Maus. Ich bin weggelaufen."  Ich schaue sie groß an. „Du hast vor einer Maus  reissaus genommen?" sie lacht und nickt. „Klar. Ich hätte sie töten sollen. Da hab ich meine Beine in die Hand  genommen und mich versteckt. Oma hat mich stundenlang gesucht." Ich schaue sie ungläubig an. Sie nimmt mich in den Arm und legt mir ihre Stirn an meine. „Liebling, wir sind keine geborenen Killer. Wir müssen das erst lernen und Leben zu nehmen ist nicht einfach. Als ich die Maus nicht töten konnte hab ich mich wochenlang von Wurzeln und Gemüse ernährt. Ich fand die Idee fürchterlich dass ich ein Leben nehmen sollte. Ich kann dich so gut verstehen." Ich schaue Ghrian an und bin erleichtert. Sie lacht nicht über mich. Sie sagt mir sogar dass sie ähnlich fühlt. Ich bin so froh dass ich sie umarme und mein Gesicht an ihrem Hals verstecke. „Danke!" murmele ich zaghaft an ihren Hals.  Ghrian streichelt mir sanft über den Rücken. Eine Woge der Zuneigung für sie geht mir förmlich durch den Körper. Ich küsse ihren Hals und sie stöhnt leise. „Oh, Jira!" stöhnt sie in mein Ohr als ich kräftig an ihr sauge. Ich setze mich auf ihren Schoß damit ich ein wenig größer bin als sie. Sie windet sich unter meinem Kuss und streicht mir erregt über die Seiten.
Plötzlich höre ich ein Knacken und Ghrian springt auf und stellt mich auf die Beine. Das wilde Rudel das mein zu Hause angegriffen hat hat uns umzingelt. Ghrian stellt mich an einem dicken Baum ab und verwandelt sich. Ich mich ebenso. Die anderen Wölfe lachen uns heiser aus. Ich glaube sie machen sich über mich lustig. Ich fletsche die Zähne. Zu Knurren traue ich mich nicht. Der Fremde Alpha lässt angreifen. Die Wölfe sind groß aber Ghrian zerlegt sie mühelos. Sie steht vor mir und beschützt mich. Ich würde mich am liebsten wieder unter ihr verkriechen aber das ist wohl keine so gute Idee. Ghrian kämpft gegen so viele Wölfe gleichzeitig. Als sie gerade abgelenkt ist beißt der Beta ihr in den rechten Vorderlauf. Sie jault auf und beißt ihn ins Genick. Er ist sofort tot aber der Alpha springt ihr an die Kehle. Doch bevor er zubeißen kann bin ich unter Ghrian und beiße ihn mit aller Kraft ins Bein. Er stoppt in seinem Angriff und Ghrian kann ihn eben so wie seinem Beta töten. Das restliche Rudel flieht. Ghrian ist völlig zerbissen. Nicht nur ihr Vorderlauf  ist verletzt auch der linke Hinterlauf, zahlreiche Bisse an den Flanken und in der rechten Schulter. Ich habe keine Bisse abbekommen. Ghrian bricht zusammen. Ich lecke ihr die Wunden und stupse sie an. Ghrian öffnet die Augen und fiepst. Das geht mir durch Mark und Bein. Ich lecke weiter ihre Wunden. Dann schiebe ich mich unter sie um ihr beim Gehen zu helfen. Wir müssen so schnell wie möglich zurück zu dem Rudel das uns letzte Nacht beherbergt hat. Sie müssen einfach Ghrian helfen. Ich passe ziemlich perfekt unter Ghrian. Sie kann laufen und ich bin unter ihrem Bauch. Sie lehnt sich immer dann auf mich wenn sie ihren Vorderlauf nutzen müsste. Wir schleppen uns mehr schlecht als recht zu dem Dorf. Wir gehen direkt zu dem Heiler.

OmegaWhere stories live. Discover now