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Ghrian denkt nicht ans Gehen. Sie weiß dass Jira als Heiler in dieses Rudel gehört. Er kann hier aber nur als Luna existieren. Und damit er Luna sein kann muss sie sein Alpha sein. So einfach ist das. Ghrian nimmt diese Erkenntnis an und beschließt sich der Probleme anzunehmen.
Sie traut sich sogar auf eine Stammesversammlung zu gehen. Die Alpha der benachbarten Rudel treffen sich dort um gemeinsame Gefahren abzuwehren. Als die nächste Stammessitzung einberufen wird nimmt Ghrian ihre beiden Beta Jupiter und Ben mit.
In der Sitzung geht es um ein potenziell gefährliches Mädchen. Ein Wolf aus einem der Stämme hatte sie bei sich aufgenommen und der ist nun tot und das Mädchen spurlos verschwunden.
Das Mädchen ist bestimmt mächtig aber auch gefährlich. Die Wölfe werden dazu angehalten nach ihr zu suchen. Gleichzeitig werden sie ausdrücklich vor ihr gewarnt. Wer sie findet soll Bescheid geben. Der Mann der der Versammlung bei wohnt ist sehr nett. Er scheint sich ernsthaft Sorgen um das Wohlergehen der Wölfe zu machen. Ghrian ist beeindruckt weil er den anderen nicht gestattet sich über sie zu erheben. „Sie ist genau so Alpha wie ihr es seid! Sie führt ihren Stamm und wenn ihr Stamm sie akzeptiert werdet ihr das ebenfalls tun!" Ghrian ist dem Fremden sehr dankbar. Er ist ein eleganter Herr mit freundlichem Gesicht. Er wirkt anziehend. Er unterhält sich lange mit Ghrian. Ghrian erzählt ihm ihre Soegen und ihre Angst dass ihr Rudel ihren Mate Jira niemals akzeptieren wird weil er ein kleiner Omega ist. Zum Schluss verspricht der Fremde ihr dass er dafür sorgen wird dsss niemand mehr Jira anfeinden wird. Wenn er erst einmal das Mädchen hat wird er genug Einfluss haben um ihr zu helfen.
Ghrian freut sich dass der Fremde sie unterstützen wird. Gleichzeitig wundert sie sich wie er es anstellen will. Sie hat es schon mit allen Argumenten versucht und nichts scheint die Lästerer von ihrer Meinung abzubringen. Die einzige Möglichkeit wäre die Lästerer aus ihrem Rudel auszuschließen oder Jira. Beides erscheint ihr falsch. Sie möchte andere Meinungen aushalten können. Auf dem Heimweg kommt sie endgültig zu dem Entschluss den Fremden nicht damit zu beauftragen ihre Probleme zu lösen.
Ben ist da fast anderer Meinung. „Wenn ich in meinem Rudel nur Mitglider akzeptiere die zu 100 Prozent meiner Meinung sind dann ist mein Rudel identisch wie die anderen. Dann bin ich ein absoluter Herrscher und mein Rudel wird sich nicht weiter entwickeln. Ich glaube einfach daran dass Ideen die nicht meine eigenen sind und die ich nicht mag und nicht gut finde trotzdem richtig sein können. Ich glaube dass ich mich irren kann. Ben schaut sie verwirrt an, Jupiter bewundernd.
Ghrian möchte dass ihr Rudel zusammen hält. Sie fragt den Heiler wie  sie das erreichen kann. Er rät ihr gemeinsam zu feiern. Gemeinsam feiern ist wie gemeinsam kämpfen. Es schweißt zusammen. Ghrian lässt ihre mächtigsten Gegner Hannes und Gunnar das Fest organisieren. Sie schmeißen eine rauschende Party auf der viel Alkohol fließt. Es ist wild und laut und die Lagerfeuer leuchten hell. Irgendwann setzt sich Gunnar  zu ihr und fragt sie lallend: „wie kannst du nur diesen Jira lieben. Du bist groß, du bist schön und du bist kräftig. Gemeinsam mit einem guten Alpha oder einem starken Beta könntest du die Rudel führen!" Ghrian schaut ihn erstaunt an. Ich liebe aber Jira und will die Rudel nicht führen. Ich will nur dass er glücklich ist. Nichts sonst. Er ist bei euch glücklich, das reicht mir um ebenfalls glücklich zu sein. Jira ist mein Soulmate. Ohne ihn bin ich nichts." „Du liebst ihn ja wirklich!" sagt der Gunnar und versucht sie mit seinem betrunkenen Blick zu fixieren. „Du liebst ihn wirklich." Der betrunkene Wolf weint. „Warum weinst du? Fragt Ghrian und nimmt ihn in den Arm. Der betrunkene schluchzt und sagt: weil ich auch jemanden liebe aber sie sich nicht für mich interessiert. Ich hätte gerne genau so eine Liebe wie du. „Wer ist denn deine Liebste?" fragt Ghrian. Es ist Greta, eine der Jägerinnen die Jira nicht mögen. Sie ist mit Gunnars besten Freund Hannes locker liiert aber noch nicht gebunden. Hannes hält sich mehrere Optionen offen.
Ghrian spricht noch an diesem Abend mit dem Mädchen. Sie hatte Gunnar gar nicht auf den Schirm dass er sie mögen könnte. Sie hat es bisher immer für unmöglich gehalten, weil sie ja an seinem Kumpel hängt. Sie ist jedoch sehr angetan von der Idee sich an jemanden zu binden der sie liebt. Sie geht deshalb zu ihm und sie binden sich noch in der Nacht aneinander. Hannes ist deswegen sehr wütend. Er würde Gunnar und Greta am liebsten in der Luft zerreißen. Ghrian stellt sich vor die beiden und schaut Hannes lange und intensiv an. Hannes ist zwar laut aber nicht mutig. Einem Alpha zu widersprechen traut er sich einfach nicht. „Er hat mir mein Mädchen gestohlen." klagt Hannes eher als dass er anklagt. Ghrian schaut Hannes an und der schaut weg. „Sie hat mir gehört, er hat sie mir weggenommen." sagt er noch einmal trotzig. „Weswegen möchtest du Greta zu deiner Gefährtin? Was macht sie für dich so einzigartig dass du dich an sie binden willst?" fragt Ghrian Hannes. Er schaut sie nun doch an und er sagt: „Sie gehört mir. Sie ist die Schwester unseres alten Alpha u d wer sie als Mate hat erlangt hohes Ansehen im Rudel."Ghrian nickt. Gunnar, was sind für dich die Gründe weswegen du Greta als Gefährtin an deine Seite gebunden hast?" Gunnar wird rot, sprudelt dann aber los: „Ich liebe sie! Ich bewundere ihre Schönheit, ich mag es neben ihr zu jagen, wir können gemeinsam lachen und mit ihr bin ich lieber unterwegs als mit den Jungs. Ich fühle mich an ihrer Seite Komplett und frei." Ghrian lächelt ihm zu. Greta, du hast die Wahl. An wen bindest du dich? „Ich habe mich an Gunnar gebunden weil er mich liebt und ich mich an seiner Seite gut fühle." Ghrian nickt und sagt: „Dann habt ihr euch aus freien Stücken gebunden. Das ist gut so. So soll es sein und ihr seid ein Paar. Hannes, dir würde ich raten das Mädchen neben dem du dich wohl fühlst als Gefährtin zu wählen und nicht eins von dem du denkst dass es dir gehört. Wenn du ein Mädchen besitzt wird es gezwungen bei dir bleiben. Wenn du es liebst dann bleibt sie gerne bei dir. Und noch etwas: Mädchen eignen sich nicht als Statussymbol!"

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