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Jupiter als Beta zu behalten ist ..... ein Affront. Es sind mehrere hochrangige Wölfe sauer. Jupiter ist geknickt und weiß sich nicht zu wehren. Ghrian fühlt den Hass der ihr entgegen schlägt. Am Nachmittag hält sie es nicht mehr aus und sie geht mit ihrem Babybeta, wie ihn seine Leute verächtlich getauft haben, zu Jira zum Haus des Heilers. Sie möchte sehen wie wenigstens einer glücklich ist. Und Jira ist glücklich! Als er sie sieht hüpft er ihr fröhlich entgegen und wirft seine Ärmchen um ihren Hals um sie zu küssen. In dem Moment wo Ghrian Jiras strahlendes Gesicht sieht weiß sie dass es sich lohnt hier Alpha zu sein. Jira und Jupiter verstehen sich seit gestern gut. Sie entdecken dass sie ziemlich viele Gemeinsamkeiten haben. Die beiden gehen in den Hof im gemeinsam zu spielen. Ghrian setzt sich auf eine Kiste und schaut ihren Jungs zu. Der Heiler steht plötzlich neben ihr und sagt: „Es ist so gut dass du hier bist! Wir haben alle so ein unverschämtes Glück dass du unsere Alpha bist." Ghrian schaut ungläubig zum Heiler auf. „Wie meinst du das?" fragt sie verwirrt. Sie hatte bisher nicht den Eindruck ein guter Alpha zu sein. „Weißt du Kind, ohne dich wäre Jupiter tot. Er ist ein gesunder, kräftiger Junge und nur weil sein Papa tot ist muss er sterben. Ich habe schon so viele Kinder unnötig sterben sehen und habe immer gehofft dass jemand kommt und die Kinder rettet. Du bist derjenige der die Kinder rettet. Erst den kleinen Jira und nun noch Jupiter. Ich habe dich heute Nacht gesehen wie du Jupiter getröstet hast. Ich bin sehr beeindruckt von dir." Ghrian schaut den Heiler traurig an. „Jira und ich sind gleich alt." Sagt sie leise. Der Heiler lacht zart. „Das ist doch gut so, mein Kind! Du bist ohne Rudel und ohne Konventionen aufgewachsen. Es tut gut jemanden wie dich zu haben. Jemand der die Dinge nicht so macht wie sie alle machen. Jemand der sich traut auf sein Herz zu hören. Jemand der sich traut gütig zu sein." Ghrian blickt auf. „Ich bin das alles nicht. Ich bin hilflos, überfordert und habe keinen Plan. Ich weiß nur wenn ich den glücklichen Jira sehe dass ich hier richtig bin." Der Heiler streichelt Ghrian über den Kopf. „Genau das meine ich. Du bist so anders. Du bist der Alpha und stellst das Glück deines Omega über dein eigenes. Du wirst unser Alpha damit er glücklich sein kann." Ghrian lächelt. „Ja, weil ich ihn liebe." Der alte Wolf sieht sie lächelnd an. Sein Herz hüpft vor Freude. „Genau das meine ich Ghrian. Wenn du sagst du liebst dann meinst du du willst alles für den anderen gut machen. Werwölfe sind da anders. Wenn sie sagen sie lieben dann meinen sie sie wollen besitzen." Ghrian schaut den Heiler ratlos an. Er schaut in die Ferne und erklärt: „Schau Jupiters Mutter, sie sagt sie hat ihr Kind geliebt. Sie hat ihn groß gezogen und umsorgt bis der neue Mann in ihr Leben kam. Dann hat sie das alte gegen das neue getauscht. Ihr neuer Mann sagt er liebt sie aber er meint er will sie besitzen. Ganz. Und nur für sich. Und nur für seinen Nachwuchs." „Und so können sie glücklich werden?" fragt Ghrian entsetzt. Der Heiler lacht bitter. „Da musst du sie fragen. Ich könnte es nicht." Ghrian überlegt lange. „Das ist so falsch!" sagt sie plötzlich wütend in die Stille die zwischen ihr und dem Heiler entstanden ist. Er schaut sie wieder ernst an. „Es ist so falsch! Ein Rudel sollte anders funktionieren! Es sollte auf die Schwächeren Rücksicht nehmen und sie beschützen nicht verjagen. Im Schutz des Rudels sollte man geborgen sein und nicht misshandelt werden! Die Gemeinschaft sollte es aushalten dass nicht alle gleich sind und nicht alle gleich denken. Es muss im Schutz der Familie möglich sein nicht den Erwartungen zu entsprechen, anders zu denken. Ein Rudel das immer nur gleich handelt und denkt und nichts neues mehr zulässt ist tot." Der Heiler nickt. „Bewahr dir deinen Mut! Deine Ideen sind revolutionär. Sie werden dich nicht mit offenen Armen empfangen."
Ghrian nickt. „Du glaubst gar nicht wie gut du mir gerade tust!" sagt sie dem alten Wolf und gibt ihm einen Kuss. Er schaut sie mit Tränen in den Augen an und flüstert: „Dass ich das noch erleben darf! Ich hoffe so sehr dass sie dich nicht brechen. Bitte bleib wie du bist." Ghrian nickt. „Wenn ich Jira und Jupiter nicht verlieren will dann bleibt mir nichts anderes übrig." sagt sie grinsend.
Ghrian lässt ihre Jungs spielen und stellt sich wieder den Wölfen. Sie bespricht mit dem ehemaligen Beta in welches Haus sie ziehen darf. Der ist nicht mehr ganz so böse auf Ghrian. Er scheint milder gestimmt. „Ich wusste ja dass ich nicht dein Beta werden würde." meint er plötzlich ohne sie anzusehen. Aber es tut schon weh plötzlich von einem Baby verdrängt zu werden. Ghrian nickt. „Wenn ich Jupiter nicht aufnehme ist er tot. Wir haben ihn gestern aus den Tatzen eines Bören geholt. Ben schaut sie an. „Wir? Du meinst du!" Ghrian lächelt ihn an. „Unterschätze Jira nicht!" lächelt sie. „Der Kleine Kerl ist tapfer!" „Aha!" sagt Ben ungläubig. Nach einer Weile fragt Ben: „Wieso scherst du dich um Jupiter? Der Junge geht dich doch nix an?" Ghrian schaut Ben lange an. Dann öffnet sie ihm ihr Herz. „Ich hätte selber nicht leben sollen. Ich hatte das Glück dass mich jemand gerettet hat. Ich kann jetzt nicht einfach zusehen wie ein gesunder kleiner Junge sterben muss nur weil seine Mama sich neu bindet. Mein Mate hat mich um Hilfe geholt. Wir nehmen den kleinen auf. Ich weiß dass eine Adoption nicht möglich ist. Ich könnte natürlich mit Jira und Jupiter weggehen und ein Leben auf der Walz weiter führen. Doch Jira braucht ein Rudel. Er ist zu schwach für die Wanderschaft. Jupiter ist als Beta nicht die schlechteste Wahl. Er kennt sich aus. Er kennt euch. Ich brauche ihn um dieses Rudel führen zu können." Ghrian schaut Ben in die Augen. Was sie sieht ist Unverständnis. „Dieses Rudel braucht keinen Babysitter sondern eine starke Hand!" sagt er. Ghrian nickt. „War euer alter Alpha stark?" fragt sie sanft. Benn bejaht. „Natürlich! Er war einer der stärksten die ich kenne! Er war auch weise." Ghrian denkt nach. „Er war ein toller Alpha. Ich habe ihn ja kennen lernen dürfen. Du hast Recht. Er war sehr weise und er hat mich und Jira akzeptiert. Er hat uns geholfen als wir in Not waren, sogar über das übliche Maß hinaus." Ben strahlt weil Ghrian seinen Freund so lobt. Er ist ihr dankbar dass sie ihn nicht als Schwächling und Versager abstempelt weil er den letzten Kampf verloren hat. Ben sagt: „Ich habe ihn sehr bewundert. Er war mein Freund."

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