1. Kapitel

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Afghanistan 1996:

Papa stürmte ins Haus herein.

Papa: Sie haben Kabul erobert...

[Kabul:Hauptstadt von Afghanistan]

Sagte er mit einer Traurig und zugleich düsteren Miene.

Auch meine Mutter und mein älterer Bruder Yasin schauten traurig auf dem Boden.

Die Taliban haben Kabul unter ihrer Macht.

[Taliban: Gruppen von Terroristen]

Mama: was sollen wir jetzt tun?

Papa: Zurzeit können wir garnichts tun...wenn wir versuchen zu flüchten, werden sie uns womöglich töten.

Ich: Papa wie lauten nun die Gesetze?

Papa: Ich war im Markt und habe ein Plakat gelesen, ich habe mir ein paar gemerkt und die wichtigsten kenne ich auswendig also:
•Schülerin ab 8 dürfen nicht mehr zur Schule
•Frauen dürfen nicht mehr Arbeiten
und müssen eine Burka tragen
•Frauen dürfen nicht ohne Mahram als Begleitung rausgehen

[Mahram: Männliche Person der man sich als Frau zum Beispiel ohne Kopftuch zeigen kann wie: Sohn, Vater, Ehemann, Opa, Onkel, Neffe u.s.w.]
•soweit ich weiß muss man die Fenster schwarz Färben

Und...die restlichen fallen mir gerade nicht mehr ein.

Mama: Diese Biester! Die wollen uns nur das Leben schwer machen! Nichts, rein garnichts haben sie mit dem Islam zu tun! Sie wollen nur alles zerstören was uns übrig bleibt und warten nur darauf das jemand ein Fehler macht, damit sie ihn dann foltern oder töten können!

Papa: Beruhige dich Mariam...Gott ist mit uns, hab Geduld.

Meine Mutter fing an bitterlich zu weinen und ich und mein mitlerweile 17 jähriger Bruder konnten nur dabei zusehen.

Zu meiner Persönlichkeit:
Ich heiße Nouria und werde in ein paar tagen 15.
Ich lebe wie ein ganz normales Mädchen halt, schule, mit Freunden treffen und so weiter gehört zu Alltag.
Aber leider ist meine Familie relativ arm. Zwar ist meine Mutter Lehrerin und mein Vater Ingenieur, aber wir haben viele Schulden und die Taliban halten nichts davon, wenn Frauen arbeiten.

Meine Bruder Yasin ist auch fast mit der Schule fertig und will danach Anwalt werden, aber ob sein Traum wirklich wahr wird ist Fraglich.

Ich selbst wollte Medizin studieren um armen Menschen in meinem Viertel ein schöneres Leben zu bieten, aber wenn die Taliban weiter so herrschen und das Land weiterhin nichts dagegen tun kann, wird mein Traum wohl auch platzen müssen und die armen Kinder weiterhin leiden.

*Am nächsten Tag*

Ich wachte auf und ging mich ersteinmal fertig machen. Mein Vater ist bei der Arbeit und mein Bruder warscheinlich in der schule.

Ich seufzte.
Ich konnte mich noch nicht einmal von meinen Freundinnen verabschieden.

Ich zog meine Schuhe an und ging raus um wie jeden Morgen Brot vom Bäcker zu holen.

Jedoch starrten mich die Leute sehr komisch an.

"Was haben die denn alle?"

"NOURIA!!!"

Ich drehte mich um und sah meinen Bruder, der wütend auf mich zu kam.

Ich bekam etwas Angst bei seinem Anblick. Er war nämlich relativ breit gebaut und sehr muskulös.

Ich: J-ja was ist den?

Er sah mich mit einem undefinierbaren Blick an.

Yasin: Nouria was machst du hier?! Wenn die Taliban dich hier so sehn dann bringen die dich und Vater um!

Erst jetzt bemerkte ich, dass weder eine Burka anhatte, noch mit einem Mahram dabei war.

Ich: Yasin...es tut mir sooo leid, ich hab voll vergessen, das wir jetzt diese Regel hatten.

Yasin: Ist nicht so schlimm, pass beim nächsten mal besser auf und denk immer zuerst nach wenn du handelst.
Hier...nimm das.

Er hielt mir ein Schwarzes gewannt vor meinem Gesicht.

Erst jetzt bemerkte ich das er noch eins hatte, in blau und in der anderen Hand hielt er das brot, welches eigentlich ich immer täglich zum Frühstücken besorgen muss.

Ich nahm ihm die schwarze burka ab und zog sie sofort an.

Es war sehr stickig hier drin, aber daran muss man sich wohl gewöhnen. Ausserdem konnte ich sehr schlecht sehen und es war richtig warm.

Yasin und ich liefen nach hause und ich hielt seine Hand fest, weil ich Wie schon gesagt nicht gut Sehen konnte.

Auf dem weg dort hin, stoppte Yasin plötzlich.

Ich: Yasin...was ist..

Auch ich hielt mein Atem an.
Yasin ließ sofort meine Hand los und ich zog sie zu mir.

Vor uns stand ein bewaffneter Mann, mit einem sehr strengen Blick.

Einer der Taliban...











Azizam-Du bist Meins♡Where stories live. Discover now