Kapitel 7

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Der Tag verging langsam, so als würde er eine Woche dauern. Eigentlich tat ich den restlichen Tag nichts anderes als mich in die "verbotenen Akten" einzulesen und an Noah zu denken.

Ich musste einfach wissen, wie weit das FBI war. Ob sie neue Erkenntnisse hatten oder ob Noah eventuell in Gefahr war.
Aber es gab keinerlei Neuigkeiten. Das FBI kam auch nicht weiter.

Also versuchte ich mich zu beruhigen und an etwas anderes, fröhlicheres zu denken um mich abzulenken.
Dinner! Mir fiel das Dinner wieder ein, auf das ich mich schon heute Morgen gefreut hatte.

Noah und ich hatten uns einen friedlichen Abend zu zweit verdient und ich konnte es kaum abwarten, bis ich Dienstschluss hatte.

Endlich war es so weit, meine Schicht war zu Ende, ich ließ alles stehen und liegen, nahm meine Tasche und fuhr nach Hause. Naja, zu Noahs Wohnung, nicht zu meiner - so war es ausgemacht - jedenfalls war seine Wohnung so etwas wie ein zweites Zuhause für mich.

Ich stand voller Vorfreude in dem Aufzug zum obersten Stockwerk und zog mir schon einmal mein Tuch aus und stopfte es in meine Handtasche. Anschließend öffnete ich die obersten Knöpfe meiner Bluse - um Zeit zu sparen - und sehnsüchtig dachte ich daran, was mich hinter der Wohnungstür erwarten würde. Ich klopfte dreimal an die Tür und lehnte mich verführerisch an den Türrahmen.

Wenige Sekunden später öffnete Noah die Tür - mit einer schwarzen Schürze umgebunden und einem rot-weißen Geschirrtuch über der Schulter. Im Flur konnte ich Rauch aus der Küche erkennen. Es roch gut, wie immer wenn er kochte.

Ich hatte einiges erwartet, selbst dass er mich mit nichts als einem Lächeln in die Wohnung zog, aber nicht dass er für mich ausgiebig kochte. Wir standen die letzten Wochen beide so unter Stress und Anspannung, da bekam ich den Eindruck, dass er so wenig Zeit wie möglich vergeuden wollte, was unsere Verabredung im Bett betraf. Aber wenn er die Romantik für später aufsparen wollte...

„Freu dich nicht zu früh, wir haben Besuch." sagte er und küsste mich flüchtig, aber liebevoll auf den Mund. Er verschwand zurück in die Küche und verwundert schloss ich die Tür hinter mir.

„Er sagte bewusst „wir" da es für ihn „unsere" Wohnung war, wobei ich mir sicher war, dass der Besuch einer seinen alten Freunde war, die ich nicht kannte.

Ich seufzte und machte mich auf alles gefasst. Ich kannte Noahs Geschichte und er hat mir schon sehr viel über seine alten Bekanntschaften erzählt.
Aber bevor ich beim Wohnzimmer angelangt war, kam Noah bereits wieder aus der Küche - diesmal ohne Schürze nur mit dem Geschirrtuch. Er sah, wie ungern ich weiter gehen wollte, darum schob er mich vor sich her ins Wohnzimmer, damit er mich seinen Freunden vorstellen konnte.

„Die beißen nicht, Liebes. Aber du solltest auf deinen Schmuck aufpassen." flüsterte er mir ins Ohr.
„Wie reizend." bemerkte ich sarkastisch, würde allerdings von unserem Besuch als freudiger Empfang bewertet.

Noah lachte. „Das war ein Witz." sagte er und widmete sich jetzt den Gästen. Plural. Es waren zwei Männer, nicht einer wie ich angenommen hatte.
„Das Essen dauert nur noch etwa fünf Minuten."

Es waren zwei seiner alten Freunde hier. Also jetzt doppelte Kriminalität, die ich ignorieren musste.

Mit entkam wieder ein Seufzen, aber dann setzte ich ein freundliches Lächeln auf, so als ob ich einerseits keine Hüterin des Gesetzes wäre und andererseits die Gäste keinerlei Vorstrafen hätten.

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