10 - Peinlich -und Zärtlichkeiten

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Seufzend lehnte ich meinen Kopf zurück an die kalten Fliesen des Badezimmers. Nachdem ich mich wieder von dem Streit beruhigt hatte, war ich sofort ins Badezimmer gelaufen, um mir ein heißes Bad einzulassen. Es tat gut nochmal zu entspannen. Nach ein paar Minuten fing ich an mich zu waschen. Plötzlich öffnete sich die Tür und Zabuza stand im Badezimmer. Kreischend versuchte ich meine intimen Stellen zu verdecken. Wie konnte ich nur so dumm sein und vergessen abzuschließen! Kurz hüpfte er von der Situation geschockt und überrascht nach oben, um danach fluchtartig und mit einer gemurmelten Entschuldigung den Raum zu verlassen. Peinlich berührt vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen. Wie sollte ich ihm jetzt je normal unter die Augen treten!

Vorsichtig lugte ich hinaus in den Wohnbereich. Da saß er auf der Couch und las ein Buch. Ich atmete nochmal tief ein und aus, dann verließ ich das Zimmer. Beim Schließen der Tür drehte er sich kurz zu mir, um danach sofort wieder ruckartig auf dein Buch zu starren. Wie es aussah, war die Situation von eben nicht nur mir peinlich gewesen. „Mila... wegen eben... nun ja...", stammelte er und kratzte sich am Hinterkopf. Das Buch lag auf dem Wohnzimmertisch und er kam einige Schritte auf mich zu. Auch ich kam ihm ein bisschen näher und es war doch tatsächlich ein roter Schimmer auf seinen Wangen zu erkennen. „Ist schon in Ordnung. Ich hätte abschließen sollen", murmelte ich und knetete nervös meine Hände. Es war mir unangenehm. Langsam und etwas vorsichtig nahm er meine Hand und strich mit seinem Daumen über meinen Handrücken. „Eigentlich meine ich unseren Streit", sagte er. Mein Herz klopfte wie wild gegen meinen Brustkorb und mein Atem wurde etwas zittrig. Innerlich hoffte ich einfach nur, dass man es nicht hörte. Ich liebte diese Seite an ihm. Wenn er so sanft, freundlich und schon beinahe verlegen war. „Wir streiten doch ständig", antwortete ich leise. „Trotzdem hätte ich dich dieses Mal anders behandeln sollen. Du wolltest mir nur helfen und...", er stockte und suchte nach Worten, ,,Es... tut mir leid". Überrascht schaute ich in sein Gesicht, er hingegen schaute zur Seite. Ein kleines Lächeln umspielte meine Lippen. Zaghaft legte ich meine Arme um seinen breiten Oberkörper. Zuerst wusste er nicht was er machen sollte, doch dann drückte er mich mit seinen Armen noch näher an sich. Ich schloss meine Augen und bettete meinen Kopf auf seiner Brust. Da merkte ich auch erst, wie groß er eigentlich war.

Einige Minuten standen wir so dar. Niemand sagte ein Wort. Seine Hand streichelte sanft meinen Hinterkopf. Ich genoss diese Situation zu meiner Verwunderung sehr. Als wir hörten, wie die Haustür ins Schloss fiel, lösten wir uns schnell voneinander. Haku war wieder daheim. „Ich geh dann mal", sagte ich, drückte ihm schnell einen Kuss auf die Wange und verschwand schnell in meinem Zimmer. Mit pochendem Herzen lehnte ich an der Zimmertür. Ich hatte ihm tatsächlich einen Kuss gegeben. Er war zwar nur auf der Wange, trotzdem könnte ich mich dafür schlagen. Was dachte er denn jetzt über mich?!

Auf meinem Brot herumkauend und der Musik lauschend, las ich in meinem Bett ein Buch über Vertraute Geister. Ich wollte dieses Jutsu unbedingt auch beherrschen. Doch wusste ich nicht genau wie das funktionieren sollte. Als es an der Tür klopfte und ich denjenigen hineinbat, dachte ich erst es wäre Zabuza. Bei dem Gedanken an ihm fing mein Herz sofort wieder an wie wild zu pochen. Jedoch streckte Haku seinen Kopf durch den Türspalt und trat langsam ein. „Hey", grüßte ich ihn und klopfte neben mich auf das Bett. Er kam meiner Einladung nach und setzte sich neben mich. Ich legte meinen Arm um seine Schulter und steckte meine Nase wieder in mein Buch. Ich musste zugeben, er sah wirklich knuffig in seinem Schlafanzug aus. Es erinnerte mich immer daran, als er noch kleiner war, da kam er öfter in mein Bett gekrochen. Aber je älter er wurde, desto seltener wurden die nächtlichen Besuche. Doch das konnte ich verstehen, so war es bei mir schließlich auch damals, als ich noch ein kleines Mädchen war.

Wir unterhielten uns seit langen nochmal über verschiedene Dinge. Es machte Spaß, aber dann sprach er ein ganz bestimmtes Thema an. „Weißt du eigentlich was mit Zabuza los ist?", fragte er mich. Sofort verfärbten sich meine Wangen knallrot. „Ähh... Wie? Was soll mit ihm los sein?", versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen. Er hob kritisch eine Augenbraue. „Er verhält sich einfach seltsam. Stell dir vor, er hat mich eben sogar gegrüßt als ich zurückgekommen bin", erzählte er und schüttelte ein bisschen fassungslos den Kopf. Auch ich war ein bisschen verwundert und ein bisschen nervös. Haku merkte sofort, wenn etwas passiert war, und das verunsicherte mich ein wenig. Ich wollte nicht, dass er mitbekam, was zwischen Zabuza und mir war. Wenn da überhaupt was war. „Sag mal, ist irgendwas zwischen euch passiert?", wollte er sich erkundigen. „Nein, keine Ahnung was mit ihm los ist", wich ich dem Thema aus und versteckte mein Gesicht hinter meinem Buch. Hakus Grinsen konnte ich trotzdem im Augenwinkel sehen. Er glaubte mir nicht.

But Not Without Feeling?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt