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»komm, wir belächeln den Schmerz.«

KNOWINGLY

Auf dem Weg bemerkst du, dass du C/N unmöglich alleine Zuhause lassen kannst.

„Ich sollte doch lieber nach Hause.." lehnst
du deinen Kopf an die Scheibe und Taehyung nickt einfach nur.

„Vielleicht denken wir falsch und Jungkook hat seine Gründe, hier jede Woche aufzutauchen." will Taehyung dich nun ermutigen, was dich verwundert.

Er zeigt dir diesen Ort, besteht auch darauf,
dich herzufahren. Wieso spielt er mit deinen
Gedanken und verneint nun wieder alles?

„Er hat mich angelogen." weichst du seinen Aussagen seufzend aus.

„Er versprach mir, nie wieder zu lügen."
fügst du hinzu, dein Atem so schwer wie Blei, deine Stimme zum Ende hin erstickend.

Nach einer nicht all zu langen Rückfahrt,
lässt Taehyung dich vor deinem Haus raus, Jungkooks Auto steht schon in der Einfahrt.

Du fühlst dich wie ein Geist, als du die
Haustür hinter dir schließt und das Knistern des Kamins hörst. Der Herbst rückt nah, jede Nacht wird immer kälter und kälter.

Das Gesicht verziehend, ziehst du dir deine High Heels aus, stellst sie leise beiseite und siehst in die Richtung des Wohnzimmers.

Sehr leise spielt im Hintergrund die Schallplatte, Jungkook muss Musik aufgelegt haben.

Nun stehst du hinter ihm im Wohnzimmer,
er sitzt alleine auf dem Sessel und blickt in das Feuer des Kamins.

Dich fast schon anschleichend, stehst du nun direkt hinter ihm am Sessel. Deine Hand zuckt, bis du sie dann aber auf seine rechte Schulter legst.

Sanft greift er nach deiner Hand, lässt sie über seine Brust streifen. Fast schon schmerzhaft für dein Herz, verschränkt er eure Finger miteinander.

Zärtlich küsst er deinen Handrücken, schließt dabei seine Augen, du gehst ebenfalls in dich und genießt den Moment trotz allem.

Das Knistern des Kamins lässt dich aus deiner Starre erwachen, du hälst deine kommenden Tränen bei dem Gedanken an die mögliche Wahrheit seiner Lügen zurück.

„Wieso setzt du dich nicht, Babygirl." ist er
der erste, der endlich ein Wort von sich gibt.

Wortlos lässt du seine Hand los, weichst von dem Sessel zurück. Behauptend, dass du müde seist, gehst du die Treppen hinauf, willst so schnell wie möglich weg von ihm.

Als du gerade die Treppen hinaufgehst, erhebt er sich von dem Sessel, schaltet die Schallplatte aus. Stillstand, keine Musik mehr, nur noch die Stille zwischen euch.

Hörend, dass er dir folgt, bleibst du für einen Moment auf der Treppe stehen. Solltest du dich umdrehen und mit ihm reden?

Das brauchst du nicht, er weiß, dass du
etwas weißt. Er weiß, dass du denkst, dass
du es weißt. Aber das tust du gewiss nicht.

Nur würde seine Wahrheit nicht die deine sein.

Du stehst oben an der Treppe, er unten, zu dir aufschauend. Seine Hände vergraben sich in den Taschen seiner Anzughose.

LIARWo Geschichten leben. Entdecke jetzt