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»du kannst ihn hassen, kannst ihn verspotten. ihn hält nichts von seiner Liebe ab.«

THIS AINT LOVE

Ungläubig fängst du einfach an, zu lachen.

„Das ist unmöglich, hör auf, mit meinen Gefühlen zu spielen und sag endlich die Wahrheit." redest du dir eher selbst ein.

„Nicht wahr?" siehst du nervös vom Boden
auf, in sein nun blasses Gesicht.

„Jungkook, sag mir, dass du scherzt!" wirst
du lauter, dein Lachen völlig verschwunden.

Tief durchatmend schüttelst du den Kopf.
„Du bist zeugungsunfähig, hörst du? Du kannst keine Kinder bekommen..du..du.." stotterst du vor dich her, Tränen in deinen Augen, die dich einfach nicht verlassen wollen, nicht verlassen können.

„Leslie ist unsere Tochter, er lügt nicht. Und das er zeugungsunfähig ist, ist mir neu." mischt die Frau sich ein, bekommt nur einen giftigen Blick von Jungkook zu spüren.

„Y/N.." wendet er sich dann mit sanfter Stimme zu dir, will dich beruhigen.

Vorsichtig will er nach deiner kalten Hand greifen, doch du ziehst diese rechtzeitig weg.

„Ich weiß nicht mehr, was Wahrheit und
Lüge ist. Liebst du mich überhaupt? Hast du mich überhaupt jemals geliebt?" schreist
du ihn völlig durcheinander an.

Der Zeitpunkt, an dem dir nichts mehr klar ist und alles dir zu viel wird, ist nun angekommen.

Wenn dies die Wahrheit ist, muss mindestens eine Sache aus deiner Realität eine Lüge sein.

„Natürlich liebe ich dich, niemals würde
ich bei sowas lügen." wendet er schnell ein, Verzweiflung trieft in seiner Stimme.

Liebe.
Bei dem Wort fängt seine Stimme nach
wie vor an, zu beben und zu zittern.

Kurz schweigst du, siehst zwischen den Dreien her. Natürlich eine schöne Kleinfamilie, was auch sonst.

„Lass es mir dir erklären, es ist kompliziert, aber-" geht er einen Schritt auf dich zu, du weichst instinktiv zurück.

„Warst du jeden Freitagabend bei den beiden? Hast du mit ihnen, deiner anderen Familie, zu Abend gegessen, anstatt deine Beziehung zu uns zu stärken und zu bewahren?" ist gerade das einzige von allem, was dir klar wird.

Dass er den Mund schließt und schluckt,
zeigt dir, dass du die Wahrheit ertappt hast.
Er lässt ein Seufzen aus, sieht zu Boden und beginnt, ein wenig zu nicken.

„Aber nicht, weil ihr mir weniger
wichtig seid, sondern weil ich bis vor kurzem nicht ein Mal die Chance dazu hatte, Leslie kennenzulernen. Ich dachte doch, ich sei
nicht ihr Vater. Damals, als ich beim Arzt war-" will er nun fortfahren.

Dir die alten Tränen aus dem Gesicht wischend, gehst du einfach an ihm vorbei, auf den Wagen zu, wodurch er sich sein eigenes Wort abschneidet.

„Lass es mich dir erklären, bitte." wiederholt
er sich, dir hinterhergehend und die Mutter seiner Tochter völlig ignorierend.

Den Griff an der Autotür, drehst du deinen Kopf zur Seite. „Wir sehen uns zu Hause."
machst du ihm klar, dass du nicht hier vor
ihr darüber reden willst.

„Einen schönen Abend noch, Leslie." lächelst du das körperlich eingeschränkte Mädchen halbwegs nett an, dir kann kein echtes Lächeln entweichen, auch wenn du ihr nichts Böses willst.

„Danke, gleichfalls." winkt diese zum Abschied, du steigst, deinen Mann ignorierend ein und fährst los.

Du schätzt dieses Mädchen auf acht bis zehn Jahre, bist dir nicht sicher. Dennoch ist es schon mal auszuschließen, dass er dieses Kind gezeugt hat, während er dich kannte. Es muss deutlich weit davor passiert sein, als er noch sehr jung gewesen ist.

LIARWo Geschichten leben. Entdecke jetzt