~Elf~

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No distance could ever tear us apart.

Lexie's POV:
Der Morgen fing schon total beschissen an. Es war Wochenende und ich wollte heute eigentlich Amelia in der Entzugsklinik besuchen.
Aber erstmal brauche ich eine heiße Tasse Kaffee.
Derek saß schon pfeifend und mit einer Zeitung in der Hand am Küchentisch.
Welcher Mensch unter 60 liest heutzutage noch Zeitungen, wenn es das Internet gibt?

,, Hey", rief ich ihm noch verschlafen zu.
,, Wunderschönen Morgen, Lexie. Hast du gut geschlafen? "
Derek grinste mich fröhlich an. So gute Laune um 10 Uhr morgens zu haben, ist total ekelhaft.
,, Nein, nicht wirklich. Wie war dein Date gestern?", fragte ich ihn neugierig.
Er seufzte laut auf, während er seinen Kopf schüttelte.
,, Ein Gentleman genießt und schweigt", grinste er nur.

,,Ein Gentleman kann mir Kaffee eingießen."
,, Du kannst dir selbst Kaffee eingießen", konterte er.
Gerade könnte ich ihn echt erwürgen.
,, Okay, ich sehe schon, du bist kein Gentleman. "
Genervt stand ich auf um mir einen Kaffee zu machen. Doch ich kam mit der Hightechmaschine gar nicht klar.
,, Der Tag ist scheiße", fauchte ich.
,, Okay, mit dir ist heute wohl nicht gut Kirschen essen", schlussfolgerte Derek.

,, Ich habe einfach schlecht geschlafen", rief ich ihm zu.
Derek hob eine Augenbraue. Das macht er immer, wenn er mir meine Worte nicht abkauft.
,, Es liegt nicht an einer gewissen Person, die mit M anfängt und mit Nachnamen Sloan heißt? ", fragte Derek.

Ich nahm einen Schluck von meinem Kaffee, bevor ich ihm antwortete.
,, Wieso muss immer Sloan mein Problem sein?"
,, Als hättest du andere Probleme, Lexie."
Derek war wie ein Bruder für mich. Wir waren nicht verwandt, doch für mich waren wir eine Familie. Die einzige Familie, die ich nach Mer's Tod noch hatte.
Meine andere Schwester sehe ich nie und der Kontakt zu meinem Vater ist schwierig.

,, Vielleicht hab ich ja noch andere Probleme ", protestierte ich.
,, Lexie, vor mir brauchst du keine Show abzuziehen. Hey, du kannst mit mir über alles reden."
Tränen traten in meine Augen, denn ich konnte mich immer auf meinen Schwager verlassen.

,, Oh Gott, ich wollte dich nicht zum Weinen bringen", rief er mir mitfühlend zu.
,, Alles gut. Ich bin nur gerührt, dass du immer so für mich da bist", flüsterte ich.
Jetzt lächelte Derek aus vollstem Herzen.
,, Wie kannst du Addison und Mark eigentlich zusammen ertragen? Ist das nicht irgendwie komisch? ", fragte ich ihn.
,, Ich habe mich an die beiden als Paar gewöhnt. Aber es war anfangs total komisch."

Nicht mal ein Nicken bekam ich zustande.
,, Was soll ich nur machen? ", rief ich frustiert.
,, An die beiden habe ich mich zwar gewöhnt, aber ihr beide gehört einfach zusammen, Lexie."
Seine Worte ließen meine Tränen verschwinden.
,, Ist es sehr ernst zwischen den beiden? Außerdem mag ich Addie."
Derek war auf einmal sehr still. Wahrscheinlich wusste er nicht, was er sagen sollte.
,, Derek? "
Auf einmal stand April in der Küche.
,, Wie bist du hier reinkommen? ", fragte ich erstaunt.
,, Die Hintertür war offen", lachte sie.
Empört und lachend sah ich Derek an.
,, Das bei dir noch nie eingebrochen wurde, wundert mich echt ", entgegnete ich.
,, Ich schlage die Diebe immer mit einem Kochlöffel k.o.",entgegnete Derek.
,, Oder die rennen weg, wenn die dein Gesicht  schon sehen", lachte April.
,, Du bist gemein ", schmollte Derek.

Wir drei mussten laut lachen.
,, Also was machst du hier?", fragte ich sie.
Durch meine schlechte Laune habe ich vergessen, dass wir heute Amelia besuchen wollen.

,, Ähm, wir wollten Amy besuchen. Schon vergessen? "
,, Oh fuck, stimmt. Derek willst du mitkommen?", bot ich ihm an.
Doch er schüttelte seinen Kopf.
,, Ich fahre meine reizende Schwester später mit einer Person besuchen, dessen Namen ich in deinem Beisein jetzt nicht sage. "
,, Oh wehe, ich begegne ihm später",entgegnete ich nur.

Wir saßen in Aprils Wagen, in dem es nicht wirklich ordentlich war.
Spielzeuge lagen auf dem Rücksitz.
,, Harriet ist eine Katastrophe ", lachte sie, als sie meinen Blick bemerkte.

,, So wie mein Leben", lachte ich.
,, Was ist schon wieder mit Mark vorgefallen? "
,, Weiß nicht. Er ist so anders. Jede Unterhaltung endet in Streit. Ich lasse mich zu leicht von meinem eigentlichen Plan abbringen", seufzte ich.

,, Der wäre? ", grinste April.
,, Herauszufinden, was es mit Mer's Tod auf sich hat. Ich glaube nicht an diese komische Selbstmordtheorie."
,, Naja, sie war schon ein leicht depressiver Mensch",flüsterte April.
,, Trotzdem ist daran etwas faul. Meredith war doch glücklich mit Derek und ihren Kinder", warf ich dazwischen.

Wir schwiegen eine Weile.
,, Du solltest Sex haben, um den Stress mit Mark zu vergessen. "
Ich musste lachen.
,, Mit Jackson?", grinste ich böse.
,, Wenn du mich als Freundin los werden willst, dann ja. Aber an Maggie kommst du eh nicht vorbei. "

Es machte Spaß mit April. Es war wohl doch richtig gewesen nach Seattle zu kommen. Ich hatte nie richtige Freundinnen, mit denen ich mich über unnötiges kaputt lachen konnte und die mich bei Liebeskummer so aufmuntern würden.

Doch so würde es mir schwer fallen Seattle wieder zu verlassen.
Wir parkten an der Klinik, die vom außen nicht wirklich ansprechend aussah.
Das Gebäude war eingezäunt, damit ja niemand auf die Idee kam, die Flucht anzutreten.
Wie in so einem Gefängnis.

**
Amelia sah schon gesünder aus, als das letzte Mal, wo wir uns gesehen haben.
Aber sie wirkte nicht wirklich glücklich.

,, Wie geht es dir? ", fragte ich sie voller Sorge.
,, Schon besser. Ich hoffe, dass ich bald nach Hause kann. Was gibt es bei euch Süßen so neues?", lachte sie.
,, Eigentlich nichts, aber ich habe den Entschluss gefasst, Mark von meinen Gefühlen zu ihm zu erzählen",rief ich ihr zu.
,, Das ist toll. Mark und du habt ein Happyend so verdient."
Amelia sprang mir und April in die Arme.
,, Ladies, ihr habt mir so gefehlt. Bald bin ich hier raus und dann rocken wir wieder gemeinsam ab. Aber diesmal ohne Alkohol. Ich hab meine Lektion leider schmerzhaft gelernt."

April sah sie mitfühlend an.
,, Lag es der Owen-Teddy Sache?", fragte sie vorsichtig nach.
Der Raum, in dem wir saßen, war total abgedunkelt.
,, Hilft gegen Migräne", erzählte Amelia nur, als sie sah, dass ich den Raum inspizierte.
,, Ja, ich habe übertrieben. Ich lasse mein Leben nicht mehr von den beiden kontrollieren. Sollen sie doch an ihrem gemeinsamen Glück verrecken", lächelte sie falsch.
**'*
Da die Besucherzeit vorbei war, fuhren wir nach Hause.
,, Ich habe Amy echt vermisst ", entgegnete ich.
,, Lexie, ich auch."

April trug ihren Lippenstift nach. Diese Frau war immer total gut gestylt, aber sah auch ungeschminkt wunderschön aus.
,, Bis dann Süße ", rief ich ihr noch zu, bevor ich aus dem Wagen stieg und die Haustür aufschloss.

Mark war schon wieder zu Besuch. Hat der kein eigenes Zuhause?
,, Hey", lachte ich nur nervös.
Meine Hände schwitzten vor Aufregung.
,, Hey, Lexie. Ich glaube, wir müssen reden", seufzte er nur.

Sein Blick war genauso nervös wie meiner.
,, Gut, denn ich muss auch dringend mit dir reden",antwortete ich nur.
,, Okay. Also ich weiß echt nicht wie ich anfangen soll. "
,, Ist es eine gute Nachricht?"
,, Für mich ja, aber für dich wird es schockierend sein."
,, Sag schon Mark. Langsam machst du mich echt neugierig."

,, Also ", druckste er rum, bevor er endlich zum Punkt kam.
,, Ich werde Vater."
Er grinste von einem Ohr zum anderen. Aber mir fehlten die Worte. Das wars. Es gab keine gemeinsame Zukunft mehr für uns.
Drei kleine Worte konnten so viel zerstören.
,, Sag doch was dazu Lexie. Worüber wolltest du mit mir reden?"
,, Was erwartest du Mark? Das ich vorgebe mich für dich zu freuen. Fuck, ich wollte dir sagen, dass ich dich noch liebe und von vorne anfangen. Vielleicht mit dir zu einem romantischen Date gehen. Aber das ist jetzt ja nicht mehr notwendig."
,, Lexie...", flüsterte er nur sanft.
,, Du wirst ein toller Vater, Mark", entgegnete ich nur, bevor ich in mein Zimmer flitzte und die Tür abschloss.

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⏰ Last updated: May 02, 2019 ⏰

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