81. Kapitel

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„Ich muss ehrlich gestehen, ich bin ein bisschen neidisch, wie glücklich du ohne mich bist", neckte Spence sie grinsend.

Kate schenkte ihm ein Lächeln. „Du warst derjenige, der weggegangen ist, wenn ich dich daran erinnern darf."

„Darfst du. Darf ich dich an den Grund erinnern?", konterte Spence schmunzelnd.

„Den du mir im Übrigen nie gesagt hast, weil du dich nicht einmal von mir verabschiedet hast. Das war ganz schön verletzend."

„Das tut mir leid." Ein Schatten legte sich über sein Gesicht. „Ich dachte, ein klarer Cut wäre besser, als den Abschied unnötig lang herauszuzögern und mich Fragen stellen zu müssen, die ich nicht bereit war, zu beantworten."

„Bist du denn jetzt bereit, ihnen zu begegnen?"

„Ich weiß es nicht. Finden wir es heraus." Er lächelte schief.

„Okay." Kate nippte an ihrem alkoholfreien Cocktail. „Warum bist du gegangen?"

Spence' Blick wurde ihr auf einmal eine Spur zu intensiv, sodass sie den Blick auf ihren erst halb gegessenen Nachtisch senkte.

„Es gab da ein wunderschönes Mädchen, das meine Liebe nicht erwidert hat. Das hat mein Herz gebrochen. Ich konnte nicht länger dort bleiben, wo mich alles an sie erinnert hat."

Er sagte das so leichthin, als würden sie nicht beide wissen, dass er über sie sprach. Kate hob den Blick nicht und war froh, als das Vibrieren ihres Handys den Eingang einer Nachricht verkündete.

Stirnrunzelnd las sie die SMS, die Henry ihr geschickt hatte.

Er wollte ein Treffen? Und das schon in einer halben Stunde?

Das Café Sunshine war ganz in der Nähe, auf halber Strecke zwischen dem Lemon Square und ihrem derzeitigen Zuhause, dem Haus der Parkers, sie könnte es also tatsächlich pünktlich schaffen.

Henry bot ihr die perfekte Ausrede, das Treffen mit Spence abzubrechen, dessen fröhliche Stimmung in den letzten Minuten ein wenig gekippt war.

Andererseits ärgerte es sie ein bisschen, dass er sich jetzt, nach all dem, was passiert war, einbildete, sie in so kurzer Zeit zu einem Treffpunkt zu bestellen.

Aber... irgendwie zog sie doch alles zu ihm hin. Er hatte geschrieben, er hätte ihr einiges zu erklären und um ehrlich zu sein, wollte sie diese Erklärungen gerne hören.

„Ist alles in Ordnung, Kath?"

Endlich blickte Kate ihn wieder an und war von der Intensität der Gefühle in seinen Augen so überrascht, dass sie für einen kurzen Augenblick schwieg.

„Es tut mir leid, Spence, aber ich muss gehen." Sie stand abrupt auf und holte ihr Portemonnaie aus ihrer Handtasche, aber Spence legte seine Hand auf ihre.

„Ich zahle", sagte er sanft. „Ist alles in Ordnung? Habe ich etwas Falsches gesagt?"

„Nein." Na ja... doch.

„Geht es dir nicht gut?" Besorgt blickte er sie an.

„Doch, es ist alles in Ordnung, Spence. Es war ein wirklich toller Abend und es tut mir echt leid, dass ich den jetzt so plötzlich abbrechen muss."

„Geht es um Mikey?"

Kate blickte auf. Das war doch ihre Chance, oder? „Ja", log sie.

Das war doch viel einfacher, als ihm die ganze Sache mit Henry jetzt noch erzählen zu müssen. In einer Woche müsste er sowieso wieder zurück nach Boston fliegen, weil dann das letzte Semester seines Studiums beginnen würde.

Whatever It TakesWhere stories live. Discover now