Kapitel 8

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Ein unsanftes Rütteln an meiner Schulter, weckt mich aus dem unruhigen Schlaf. Langsam öffne ich meine Lider und blicke in das Gesicht meiner Cousine.

Sie seufzt nur und verschränkt ihre Arme vor der Brust. „Na endlich", schnauft sie und verdreht ihre Augen.

„Ich dachte schon, du stehst nie auf", fügt sie hinzu und streicht sich nörgelnd ein Haar aus dem Gesicht.

Ein paar Male muss ich blinzeln, bis ich endlich wieder im Hier und Jetzt bin. Ich strecke mich und gebe einige Laute von mir.

„Na komm schon. Alle sind schon seit ungefähr zehntausend Jahren drinnen." Nickend strecke ich mich erneut und steige dann aus der rechten Tür aus.

„Hat Sefa mich nicht geweckt?", frage ich mit einer heiseren Stimme. Laila schließt die Tür und verriegelt dann den Wagen per Knopfdruck.

„Doch, aber du bist nicht aufgestanden und dann hab ich das übernommen und sie reingeschickt."

Verständnisvoll nicke ich und gemeinsam laufen wir auf die Haustür zu. Laila betätigt die Klingel und drückt mir die Autoschlüssel in die Hand, die ich verwirrt annehme.

Nach einigen Sekunden wird uns die Tür von Granit's Mutter geöffnet. Sie grinst uns an und bittet uns mit einer Geste ins Haus hinein.

„Kommt rein und wascht euch eure Hände - das Essen ist gleich fertig." Freundlich nicke ich ihr zu, obwohl ich noch probevoll vom Chinesen bin.

Den Autoschlüssel stecke ich in meine Hosentasche und ziehe mir daraufhin Schuhe und Jacke aus, die ich dann an einen Haken hänge.

Wie aufgefordert begebe ich mich gemeinsam mit Laila ins Bad und wasche meine Hände. Meine Cousine wäscht sie sich nach mir und räuspert sich kurz.

„Das Internet geht förmlich ab", murmelt sie und schäumt sich die Hände mit Seife ein.

Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen und trockne dabei meine Hände mit einem blauen Handtuch ab.

„Was meinst du?" Auch sie trocknet sich nun die nassen Hände ab und wischt sie daraufhin nochmal an ihrer Hose ab.

„Du bist etwas in Granit's Story zu sehen und alle sind am spekulieren." Sie öffnet die Tür und lässt mich verblüfft zurück.

Schnell ziehe ich mein Handy aus der Stofftasche der Hose raus und öffne Instagram.

Ungeduldig gebe ich seinen Künstlernamen in die Suchleiste ein und klicke dann auf sein Profilbild, das mir seine Story anzeigt.

Und tatsächlich erkennt man mich etwas. Und zwar, wie ich ihn zu neunzig Prozent währenddessen anstarre.

Seufzend stecke ich das Telefon wieder zurück und schlage mir gegen meine Stirn. „Shit", nuschele ich zu mir selbst und verlasse das Bad.

Gedankenverloren laufe ich durch die offene Tür in die Küche und nehme direkt meiner Tante einen Stapel mit Tellern aus der Hand.

Sie lächelt mich dankbar an und schon verschwinde ich im Wohnzimmer, wo ein großer Essbereich zu finden ist.

Momentan sitzt niemand auf dem Sofa, was mich ein wenig verwundert. Nichtsdestotrotz stelle ich die Teller vor den jeweiligen Stuhl und begebe mich wieder in die Küche.

Der Tisch ist fertig gedeckt und die Männer sind immer noch nicht aufzufinden.

„Flora, gehst du bitte die Jungs holen?", bittet mich Tante Jetmire mit ihrer lieblichen Stimme.

Ich nicke ihr zu. „Wo sind die denn?" Sie lacht.

„Granit, Sefa und Albion sind wahrscheinlich im Keller." Sie gibt mir noch kurz eine Beschreibung, wie ich am Besten dort hinkomme und huscht dann wieder zurück in die Küche.

Jeten e la per tyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt