Kapitel 32

1.3K 78 67
                                    

Minuten nach unserem Tächtelmächtel, spazieren wir gemeinsam wieder auf die laute Halle zu, deren dröhnender Bass mir bis ins Rückenmark reicht.

Flamur nähert sich meinem Ohr. „Weißt du, dass ich kaum meine Augen von dir nehmen kann?" Mit einem schelmischen Grinsen zwinkert er mir zu.

Lachend schüttele ich meinen Kopf. „Und weißt du, dass ich kurz davor bin die Köpfe einiger Frauen vom Kopf zu reißen?", spaße ich mit einem leichten Hauch an Wahrheit mit drin.

Erstaunt guckt er mich an. „Schlägerbraut Flora is back on da track." Er macht irgendwelche Gang-Zeichen und gibt komische Laute von sich.

Ich verfalle in ein lautes Gelächter und kann mich kaum fassen, denn er sieht momentan einfach nur bescheuert dabei aus.

Lachend pickt er mir in die Wange. „Ich liebe diese Grübchen und diese Hamsterbacken", murmelt er verträumt und nähert sich meinem Gesicht, welches er mit mehreren feuchten Küssen bedeckt.

Unter seinen Berührungen windet sich mein kompletter Körper. „Hör auf", quieke ich. „Sonst sieht uns noch jemand." Er schüttelt mit dem Kopf hin und her und lacht dabei leise.

„Als du mir deine Zunge in den Hals gesteckt hast, hat es dich auch nicht interessiert, ob uns jemand sieht, Gashi."

Ertappt beiße ich mir auf die Unterlippe, die sofort von Flamur fokussiert wird. „Upsi?" Ich zucke mit den Achseln. „Budalla", murmelt er prustend und kneift mir in den Po.

„Finger weg!" Ich versuche seine Hand vergebens von meinem Gesäß wegzubekommen.

„Lass mich doch", quakt er und verzieht seinen Mund zu einer Schnute.

Ich umfasse sein Gesicht und ziehe ihn rasch zu mir herunter, um seine Lippen wieder auf meinen zu spüren.

Flamur ist zuerst etwas überrumpelt, doch legt dann seine Hände um meinen Körper und vertieft unseren Kuss wieder.

Ich löse mich von ihm und ringe nach Luft. „Mach das mal öfters, du kleiner Pisskopf", seufzt er voller Verlangen. Wieder streicht er mir einige Locken aus dem Gesicht.

„Okay, Götkopf." Auf seine Lippen legt sich ein Schmunzeln. Sein Blick wandert von mir weg. Erstaunt starrt er hinter mir in die Dunkelheit.

Ich folge seinen Augen und drehe mich um hundertachtzig Grad. Granit steht dort mit einem angewinkelten Bein an einem Laternenpfahl mit einer Zigarette in der einen Hand und dem Handy in der anderen.

Flamur lässt mich langsam los und guckt weiterhin auf den Rapper, der uns sicherlich hier herumknutschen sah.

„Das ist Azet", flüstert er mir fassungslos zu. „Siehst du ihn erst jetzt?", lache ich ironisch und blicke ihn an. Hastig nickt er.

„Ich hatte meine Augen die ganze Zeit bei dir", wispert er und starrt den Mann an, mit dem ich einige Momente teile, die ich gerne missen würde.

„Soll ich hingehen?", fragt er daraufhin etwas verunsichert. „Dein ernst? Schämst du dich etwa?", gebe ich entsetzt von mir und bin verblüfft, dass der Mann, der weitaus angsteinflössender ist, als der kleine Fetti an der Ecke, sich schämt.

Flamur zuckt mit den Schultern. „Geh hin, Götgesicht", bringe ich schwer über die Lippen. Es wäre viel besser gewesen, wenn er ihn nicht gesehen hätte.

Energisch nickt er. „Du hast Recht!" Er greift nach meiner Hand und zieht mich mit sich mit. Überrumpelt folge ich ihm in mein Verderben.

„Hey, ich bin Flamur Mushkolaj", sagt er nun selbstsicher und hält ihm die Hand hin, als wir vor ihm zum Stehen kommen. Die Unsicherheit von eben ist wie verflogen.

Jeten e la per tyWhere stories live. Discover now