TÜR 1

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James, seid ihr bereit?", fragt Albus seinen großen Bruder und ein verwuschelter braunhaariger Kopf erscheint in dem Zwei-Weg-Speigel. "Jup, der Spaß kann beginnen!", sagt James und ist schon wieder verschwunden. Albus steckt den Spiegel in seine Tasche und geht aus der kleinen Nische raus. Am Ende des Korridors steht ein blonder Junge. Albus streckt den Daumen hoch: "Kann los gehen, Scopius!" Sein Freund nickt und tippt mit seinem Zauberstab gegen ein Schnurende. "Und jetzt, nichts wie weg!", ruft Scorpius. Gemeinsam laufen sie runter in die Eingangshalle. Dort warten schon etwa acht weitere Personen.
Kaum sind sie angekommen, gibt es einen lauten Knall, der alle Bewohner des Schlosses aufgeweckt haben sollte. Ein rothaariges etwas jüngeres Mädchen spricht ihn an: "Wir haben alle Zauber verbunden. Sie sollten jetzt aktiviert sein." "Gut, Lily." "Ich habe James und Freds Feuerwerk auch angeschlossen. Haben sie es in die richtige Richtung positioniert?" Nun redet ein blonder Junge mit Rotstich. "Ja, Louis. Der Spaß kann losgehen, aber wir sollten jetzt abhauen, sonst erwischt und Professor McGonagall noch!" Ein großbewachsene Mädchen widerspricht ihm: "Al, du glaubst nicht wirklich, dass sie nicht sofort weiß, dass wir es waren?" "Nein, Roxy, glaube ich nicht, aber wir müssen es jetzt nicht so offensichtlich machen", versucht Albus seine Lage zu erklären.
Das hier wird der Streich des Jahrhunderts! Ein famoser Einstieg in die Adventszeit! Alle Mitglieder des Weasley-Clans, der momentan in Hogwarts stationiert ist vereint, einer Leidenschaft nachstrebend - ähm und Malfoy natürlich! Wir wollen in die Geschichte von Hogwarts eingehen! Und wollen nicht, dass sie wissen wer es war?! Das kann doch nicht euer Ernst sein!", empörte sich ein rothaariges Mädchen, offensichtlich die jüngste von der Gruppe. Seine Schwester und Cousine von Albus und so auch von allen anderen Versammelten, abgesehen von Scorpius, mischt sich nun ein: "Ich finde wir sollten den Streich noch ein wenig genießen. Das können wir nicht, wenn wir jetzt schon erwischt werden, geht das nicht." "Wahre Worte, Molly", hören sie da eine Stimme aus Albus Tasche. Albus holt ihn raus und schaut jetzt nicht James an sondern "Fred!" "Jup, der bin ich!" "Seid ihr noch in Hogsmead?", fragt Albus Fred. "Ja, wir wollen den Spaß doch nicht verpassen! Wir kommen heute Mittag ins Schloss. Wir möchten unseren Streich sehen und Hogwarts nochmal von Innen! Bis später!" Der Kopf verschwindet. "Ok, wir gehen gestaffelt rein!", übernimmt Albus jetzt wieder das Kommando als Familienoberhaupt der Fraktion.
Als Albus und Scorpius als zweite die große Halle betreten, sehen sie nur vereinzelte Schüler, die sehr verschlafen dreinblicken. "Die Anderen sollten bald kommen. Der Knall war schließlich nicht zu überhören!", meint Scorpius, während er sich in der Halle umblickt. Beide legen sich einen Schutzzauber über, der sie vor den meisten Streichen schützen sollte.

Schließlich haben sie fertig gefrühstückt und machen sich auf den Weg zu ihrer ersten Stunde - Zaubertränke. Auf ihren Weg begegnen sie diverse Leute, die Lautstark Weihnachtslieder singen, brüllen, von oben bis unten mit pinker Farbe übergossen sind oder die nur Rückwarts laufen können. Vor ihrem Klassenzimmer bildete sich ein Stau. "Was ist los?", fragt Albus einen Klassenkameraden. "Niell, steht da vorne und rührt sich nicht vom Fleck, May hat ihn geschubst, was zur Folge hatte, dass sie auch verharrte." "Danke Luc!", sagt Albus und dreht sich lachend zu Scorpius. "Das funktioniert ja besser als gehofft!", ruft er und die beiden marschieren in das leere Klassenzimmer, vorbei an ihren staunenden Mitschülern. Einige wollen ihnen nachmachen und bleiben wie angewurzelt im Türrahmen stehen. Albus fühlt eine Stolzwelle durch sich fluten. Das alles hier hat er mit organisiert! Er hat schon eine tolle Familie. Pünktlich zum Unterrichtsbeginn kommt ihr Zaubertranklehrer herein. "Was stehen Sie da so rum? Kommen Sie herein!", fragt er die Leute. Luc antwortet etwas verunsichert: "Ähm, Sir. Sie können nicht... Sie kleben fest." Der Professor schielt zu Albus und Scorpius, die auf ihren Plätzen sitzen und eine Unschuldsmiene aufgesetzt haben, und verdreht dann seine Augen. Mit einem Schwung seines Zauberstabes sind die Schüler aus ihrer Starre befreit worden und der Zauber aufgelöst. Als nun alle sitzen, bemerken sie, dass ein Großteil der Klasse gar nicht anwesend ist.
Albus vermutet, dass sie sich in einem stockdunklen Korridor verirrt haben, unter einem Mistelzweig gefangen sind, von Flederwichten angegriffen worden oder in einem Sumpf eingesunken sind. Seine Vermutung wird bestätigt, als fünf Personen schlammbeschmiert den Raum betreten.

Während sie nach der Stunde auf den Korridor in Richtung der Gewächshäuser unterwegs, hören sie eine strenge Stimme hinter sich: "Potter, Malfoy, in mein Büro! Jetzt!" "Pro..Professor McGonagall, schönen Tag!", stottert Albus und dreht sich um. Hinter ihnen steht ihre Schulleiterin. An ihrem Umhang hängen einige Spinnweben und Staub. Albus vermutet, sie musste durch ihren "Dachboden" kriechen. Es sieht sehr lustig aus und er muss sich zusammenreißen nicht loszulachen. Sein Grinsen verschwindet aber, als er sieht, dass ihre Lippen dünn sind, sehr dünn. "Ihnen auch! Und jetzt los! Das Passwort ist Löwenbrülllautschrift. " "Äh was?", fragt Scorpius verwirrt. "Löwen. Brüll. Laut. Schrift. Und jetzt gehen Sie!" Mit diesen Worten ist sie auch schon verschwunden. "Du, ich glaube sie mag komplizierte Passwörter", meint Scorpius zu Albus. "Ach, echt jetzt? Empfinde ich jetzt nicht so. Ich meine was ist an Zaubererweltrettungsgescichtenplan bitte komlipliziert?", antwortet Albus sarkastisch. Die beiden Freunde machen sich lachend auf den Weg zum Büro der Schulleiterin. Dort warten schon Lily und Hugo auf sie. "Meint ihr Minni ist uns auf die Schliche gekommen?", fragt Lily. "Schätze schon."
In dem Moment erscheint Professor McGonagall mit Louis und Roxanne. Sie zaubert fünf Stühle herbei. "Setzen Sie sich", fordert die alte Professorin sie auf und setzt sich selber hinter ihren Schreibtisch. "Ich schätze Sie wissen, warum Sie hier sind", beginnt sie, "Ich muss sagen, es war echt unverantwortlich von ihnen. Nicht wenige Schüler sind im Krankenflügel, wenn sie denn überhaupt dort hingekommen sind. Viele Lehrer sehen sich nicht in der Lage zu unterrichten. Professor Trewlany hat sich in dem dunklen Korridor verirrt. Sie irrte dort fast eine Stunde rum. Sie haben aber ganz schöne Arbeit geleistet. Wir brachten Tage, die ganze Zauber aufzuheben und..." Professor McGonagall wird von einem weiteren lauten Knall unterbrochen. Erschrocken dreht sie sich um. Vor ihrem Fenster fliegen zwei große Raketen und es gibt ein herrliches Feuerwerk. Die Feuerfunken formieren sich immer wieder neu. Die Schüler hören auch, wie die Raketen auch die Gänge zischen.
Professor McGonagall dreht sich wieder zu ihnen. "Wer war das?!", fragt sie erzürnt. "Ich schätze, dass waren James und Fred", antwortet Roxanne. "FRED UND JAMES?!" "Ja, hier sind wir! Danke Albus für das Passwort", ruft James und stürmt mit Fred in das Büro. "Immer doch, Bruderherz", antwortet Albus. "Minnie, gefällt es Ihnen?", fragt Fred die verdutzte, nein erschütterte Professorin.  "Ja, äh nein! Doch! Es ist ein großes Stück Leistung. Ich hätte nie gedacht sie hier nochmal zu sehen. " "Wir mussten die Gelegenheit nutzen, ich meine, das Büro ist doch schon fast unser Zuhause", sagt jetzt James. "Ok, und wer von Ihnen kann mir sagen, wie wir die Finsternis wegbekommen?", fragte Professor McGonagall, nachdem sie sich erholt hat. "Weiß ich nicht, da müssten sie Lucy oder Molly fragen!", sagt Lily und ein Grinsen schleicht auf ihr Gesicht. "Oder hat sich Rose darum gekümmert?", widerspricht ihr Roxanne. "Hat sie sich nicht mit Louis um James und Fred gekümmert?", fragt nun auch Albus. "Ja, und Hugo hat sich mit mir um die Verbindungen gekümmert. Also waren es Molly und Lucy", schlussfolgert Lily und blickt die Lehrerin an. "Wer hat alles mitgemacht?", fragt diese unheilerahnend. "Wir sieben mit Lucy, Molly, Hugo und Rose", antwortet Lily. Professor McGonagall atmet einmal tief ein, hält ihren Zauberstab an die Kehle und murmelte Sonorus. Eine magisch verstärkte Stimme der Schulleiterin hallt durch Hogwarts. "Ich bitte Miss Weasley, Miss Weasley, Mr Granger-Weasley und Miss Granger-Weasley, kurz gesagt alle Weasleys, unverzüglich in mein Büro zu kommen!"
Eine Minuten steht eine verdrießlich dreinschauende Rose, ein überraschter Hugo, Molly mit einem belustigten Ich-hab-es-euch-doch-gesagt-Blick und eine grinsende Lucy im Büro. Nachdem sich alle gesetzt haben, beginnt Professor McGonagall: "Wir haben schon mit unserem Kollegium darüber unterhalten. Es wird, wie schon gesagt, Tage dauern, alle Zauber zu entfernen. Aus dem Grund werden wir die Schüler schon in die Weihnachtsferien schicken." Ein entsetztes Aufschreien folgt auf diese Worte. "Was habt ihr euch dabei gedacht! Was haben wir getan! Oh nein, oh nein... Das kann doch wohl nicht wahr sein. Wegen uns wird die Schule evakuiert. WAS HABT ICH EUCH DABEI GEDACHT?!", ruft Rose laut, während Lily laut aufjuchzte. "FRÜHER FERIEN!!!" "Rose! Beruhig dich. Wir waren es alle!", versucht Hugo, der auch sichtlich geschockt ist, seine Schwester herunterzubekommen, "Aufregen kannst du dich auch später. Hör erst mal McGonagall zu Ende zu." 

"Ja, danke Mr Weasley. Für Sie bedeutet es das aber nicht. Wir haben überlegt Sie bis zum offiziellen Beginn etwas Soziales tun zu lassen. Sie werden die Zeit in einem Waisenhaus verbringen. Sie sollen den Kindern schöne Weihnachten bereiten. Für Sie James und Fred kann ich das natürlich nicht sagen" Lily stöhnt auf. Albus weiß nicht so recht. Einerseits freut er sich, jetzt keinen Unterricht mehr zu haben, aber er kann es sich auch nicht so wirklich vorstellen die nächsten drei Wochen in einem Waisenhaus zu leben und es nagt auch das schlechte Gewissen an ihm, dass sie es soweit haben treiben lassen. Aber in einem ist er sich sicher: Das wird mal ein Abenteuer der ganz anderen Variante!

Advent, Advent mein Christbaum brennt... Where stories live. Discover now