TÜR 6

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"NIKOLAUS!", ruft Clara ganz laut und zeigt auf eine rote Gestalt, die mit einem Katzensprung aus dem Fester verschwindet. Mit ihrem Schrei hatte sie allerdings alle anderen Kinder geweckt, weshalb diese jetzt die Treppen heruntergestürmt kamen. Mario, der am vorherigen Tag noch am Boden verstört war, rutscht auf seinen dicken Termosocken durch die Diele und schledert den restlichen Weg zu den Stiefeln auf den Knien duch die anderen Kinder.
"Pass doch auf!", rufen diese und springen zur Seite.
"Möchtegernrockstar. Soll ich das Licht ausmachen?", fragt Lucy und verdreht die Augen.

Um das ganze aber zu verstehen, müssen wir ein wenig in die Vergangenheit reisen. Um etwa zwei Stunden. Dort finden wir das Nikolauskomitée über eine Karte gebeugt sitzen, Säcke voller Schokolade neben sich stehen.
"Hier", Albus deutet auf einen Punkt: "Kommt das Trampolin hin. So sehr ich dich manchmal erdrosseln möchte, es wäre schade um die Schokolade!"
James schnaubt: "Ich zeig dir gleich Schokolade. Du wolltest ja nicht. Angsthase!"
Bevor das allerdings überhaupt in einen Streit enden konnte, schnippst Rose mehrmals mit den Finger vor deren beiden Gesichtern rum und hält James das rote Kostüm hin.
"Wieso ist der überhaupt rot?"
"Keine Ahnung. Aber du musst es anziehen. Und denk daran, gleich den Bartwuchstrank zu nehmen.", meint Rose und Wedel ein wenig mit dem Kostüm in der Luft rum: "Anziehen! Jetzt."
Mit einem grummeln erhebt dieser sich und zieht sich um. Mit einem genervtem Gesichtsausdruck zaubert Albus kleine Tüten hervor, in die schließlich von allen dreien gleichmäßig viele Schokofrösche rein gepackt werden.
"All die Frösche, die ich hätte essen können.", meint Albus traurig und guckt einem Frosch wehleidig hinterher: "Er sieht so lecker aus..."
Rose patscht ihm auf die Finger und schließlich machen die drei sich auf den Weg. Während James, als Nikolaus verkleidet, die ganzen Stiefel füllt (und sich dabei fragt, wieso es so viele sind und ob einige Schlawiener mehr als nur einen Stiefel vor die Wohnzimmertür gestellt haben), bauen Rose und Albus mühevoll das Trampolin auf. Da dieses aber im Innenhof steht, müssen sie das per Hand machen.
"Ach verdammt, das Teil ist schwer. Du musst auch was tragen!", meint Rose und Albus gibt ein: "Ach ich trage nicht? Ich hab hier das meiste Gewicht!"
"Hast du nicht!"

Aber letztendlich steht das Trampolin doch und die beiden setzten sich, mit warmen Tee bewaffnet, auf die Treppen und Rose legt einen Wärmezauber um sie.
Kurze Zeit später schreit Clara den bekannten Satz "NIKOLAUS!" und James landet auf dem Trampolin.
Er wippt ein wenig den Schwung weg und wirft die Mütze und den Sack seinen beiden Mitverschwörern zu, bevor er vom Trampolin runter kommt und alle drei um die Ecke verschwinden.
Keine Sekunde zuspät, denn nachdem sich die Kinder im Wohnzimmer geeinigt hatten, wer den ans Fenster dürfte, blickten sie gespannt nach unten.
"Kein Nikolaus!", meint Lu traurig und wird von Charlie getröstet: "Keine Sorge. Ihm geht es sicher gut. Es ist halt sein Job das ihn niemand sieht."
"Aber Clara hat ihn gesehen.", meint sie traurig.
"Nur seinen Rücken.", meint diese aber und hält den beiden die jeweiligen Stiefel hin.

Am Frühstückstisch sitzen schließlich alle Kinder, Erzieher und die Weasley-Potters.
"Na? Kam der Nikolaus?", fragt Rose und grinst.
"Ja..." "...Voll viel!" "...frosch...", beginnen alle durcheinander zu reden und erzählen mit ernsten Gesichtern ihren Nachbarn von der Schokolade.

"So...", beginnt Claire schließlich, streicht sich eine blonde Sträne aus dem Gesicht und klatscht in die Hände. Alle werden sofort still und diejenigen die Hogwarts besucht haben, werden automatisch an Professor McGonagall erinnert, die auch diese Gabe besitzt und auch gerne einsetzt.
"So... Ich habe mir gedacht, das wir heute alle Bilder zum Heiligen Sankt Nikolaus malen. Ihr kennt doch alle sicher die Legende?"
Alle nicken stolz und gucken sich nach Kopfschüttlern um. Die finden sie im Weasley-Potter-Clan.

"Also ich feier Nikolaus, weil Dad das mal angefangen hat.", meint James schließlich und fährt sich durch die Haare.
"Wir feiern es nichtmal", meint Louis und Hugo guckt ihn geschockt an.

"Okay okay. Gabriel? Hol doch bitte das Buch!", bittet Claire und bedeutet allen sich in einen Sitzkreis zu setzten und holt Decken und Kekse aus dem Schrank.
"Dann beginnen wir den heutigen Tag eben mit einer Geschichtsstunde."
Einige wenige grummeln ein wenig, als Claire jedoch zu lesen beginnt, sind alle Still und lauschen ihrer Stimme:
"Vor langer, langer Zeit wurde ein Mann geboren. Zwischen 270 und 286, niemand ist sich sicher.
Und dieser Mann hieß Nikolaus von Myra. Er kam aus Patara, das ist eine Stadt in Lykien gewesen. Das war alles in der Türkei.
Nikolaus war ein Bischof und predigte die "Christliche Lehre" der Nächstenliebe und des Teilens.

So gibt es die Geschichte, das ein verarmter Mann leider vorhatte, seine drei Töchter zu Prostituierten zu machen, weil er sie ohne Geld nicht mit einem Mann verheiraten könnte. Deshalb hat der heilige Nikolaus, der damals noch nicht Bischof  und Erbe von viel Geld war geholfen. Er hatte von den Problemen gehört und schlich dich drei Tage lang zu dem Fenster des Hauses. Jede Nacht hat er einen großen Klumpen Gold durch das Fenster des Zimmers der drei Jungfrau geworfen, um zu helfen. Das war und ist noch immer sehr, sehr viel Geld.
Der Vater war unglaublich erleichtert und wollte sich dringend bedanken. Also wartete er auf den heimlichen Helfer. In der dritten Nacht hatte der Vater es endlich geschafft Nikolaus zu entdecken, ihn nach seinem Namen zu fragen und ihm dafür zu danken. Er war außer sich vor Dankbarkeit, konnte er doch nun seine Töchter retten.

Und auch anderen hat er geholfen. So gab es eine große Hungersnot und keiner konnte etwas essen. Also ging Nikolaus zum Hafen und überredete die Händler Korn abzugeben. Als die Händler Panik bekamen, weil das Korn genau abgewogen war, bemerkten sie, das nichts fehlte. Alles war novh da und es war, als habe Nikolaus nie gefragt. Zuhause allerdings konnten alle reichlich essen. Das Korn reichte für zwei ganze Jahre und das Dorf musste kein Hunger leiden.", hier schließt Claire das Buch und fordert alle aus, jetzt etwas kreatives zu gestalten.

"Hier ist Pappe und Papier. Und un dem Fach sind Scheren und Stifte. Aber denkt daran: Scheren sind keine Spielzeuge. Wenn einer damit spielt, muss er die nächste Woche in seinem oder ihrem Zimmer bleiben!", erklärt sie und gibt die Leitung an Albus, Rose und James ab.

"Okay. Also wir sind das Nikolauskomitée und wünschen uns viele Tolle Sachen, damit wir die and Fenster packen können.", meint Rose und schon stürzen sich alle auf die Bastelsachen.
Einige gefühlte Tonnen Kleber später und einer Menge Papier ist die Hälfte fertig oder kündigt Hunger an, weshalb sich schließlich Hugo und Roxanne dazu entschließen, mittels Zauberei schnell eine Suppe zu machen.
Einige Wärme- und praktischer Haushaltszauber später haben sie eine Rindfleischsuppe "gezaubert" und bitten alle zu Tisch.
Sie hatten sich extra versichert das auch jeder Rind essen darf, Schwein fiel durch die Juden und die Muslime weg. Zum Glück gab es kein Hinduistisches oder vegetarisches Kind, hatten sich beide gedacht. Sonst wäre die Suppe, dessen Rezept von Oma Molly stammt, leider nicht zu stande gekommen.

Am Ende des Tages werden schließlich viele Bilder mit Nikoläusen und seinen Taten an die Fenster geklebt. Natürlich hatten auch die "Gäste" ordentlich mitgemischt und viele Nikoläuse gebastelt, die jetzt von der Decke herabhängen und das Wohnzimmer verschönern.

Advent, Advent mein Christbaum brennt... Onde histórias criam vida. Descubra agora