sieben

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Während wir darauf warteten, dass das junge Mädchen vor uns ihren ganzen Sachen bezahlt hatte, drehte ich mich zu meinem Professor um. „Professor Kim, die ganze Sache mit der T1-Strahlung und T2-Strahlung habe ich nicht so ganz verstanden. Ich hab mir die Graphen angesehen, aber ich verstehe nun nicht so ganz, wieso Gehirngewebe auf dem einen Bild hell und auf dem anderen dunkel ist.", begann ich und gab nun endlich den Ordner ab, zum Einscannen, „könntest du mir da eventuell helfen? Ich weiß, das werden wir wahrscheinlich noch alle gemeinsam besprechen, aber ich komme nicht weiter, wenn ich es jetzt nicht verstehe. Und es wird mir keine Ruhe lassen."

Lachend bezahlte Kim doch tatsächlich für meinen Ordner, was mich rotwerdend mein Geld wegstecken ließ. „Da kann ich dir bestimmt helfen, aber nur wenn du mich ab jetzt Namjoon nennst!" Er klemmte sich meinen pinken Ordner unter den Arm und deutete auf seine Tasche. „Ich habe meinen Laptop dabei, nebenan ist ein Café, wenn du möchtest, kann ich es dir mit Hilfe meiner Aufzeichnungen erklären."

Das klang verlockend ähnlich wie ein Date. „Danke!", erwiderte ich und folgte ihm in das benachbarte Café Blumé, was ein sehr merkwürdiger Name war. Es war recht belebt, dennoch waren noch genug Tische frei und so voll wie es bei Starbucks immer war, war es auch nicht.

Wir setzten uns an einen Tisch ans Fenster und Namjoon baute seinen Laptop auf. Sein Desktop war geordnet, was mir gefiel, auch wenn mich sein Hintergrundbild immer noch störte. Es sah nicht wirklich nach einem Familienbild auf.

Es dauerte keine 10 Minuten bis ich das Prinzip der beiden Strahlungen verstand. Nun gut, vielleicht hab ich vorher extra ein wenig unwissender gestellt, damit Namjoon jetzt so beeindruckt guckte. „Also ich hatte das nach einem halben Jahr immer noch nicht klar im Kopf.", lachte Namjoon und seine Grübchen raubten mir doch glatt die Konzentration. „Dabei wirkst du so schlau...", gab ich also ohne Bedenken von mir und hätte mich direkt dafür schlagen können. Hoffentlich versteht er es als kleine Stichelei.

„Ich bin schlau!", protestierte er spaßhalber, „nur zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht wofür ich später alles brenne." Wie schaffte es Namjoon, Wörter mit so einem rauen Unterton auszusprechen, als wäre er Dichter und würde sich jeden Tag mit Wörter befassen?

„Damals interessierte mich mehr die Frage, warum der Kernspin..." Meine Gedanken drifteten ab. Namjoon war so fokussiert, wenn er redete, er hatte unglaublich viel Ahnung und unglaublich schöne Lippen, die echt verführerisch aussahen, wenn er Wörter sagte, die ich nicht verstand.

„Namjoon! Du hast ja gar nicht Bescheid gesagt, dass du vorbeikommst!"

Und schon schreckte ich aus meiner leicht nach vorne gelehnter Position.

EXPLICATION - NAMJIN ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt