siebzehn

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Erschrocken drehte ich mich um und erblickte Namjoon. „Was machst du denn hier?", sagte ich und leider klang mein Ton etwas abwertend. Namjoon wurde rot und redete etwas von Einkaufen. Was keine Überraschung war, schließlich waren wir in einem Supermarkt. Dennoch wurde ich das Gefühl nicht los, dass er einfach nur seine Snapchat Map ausgecheckt hat, wo ich einkaufen war. Ziemlich clever, ehrlich gesagt.

„Kann ich dir irgendwie helfen?", lächelte er mich an und ich nickte. „Warte, ich füg dich in meine Notizen hinzu.", murmelte ich und er sah sich auf seinem Handy die Einkaufsliste an. „Wenn du Lust hast...", begann ich mit wohl knallroten Wangen, „also dann könntest du mit zu mir kommen." Tat ich das gerade wirklich? „Ich wollte etwas kochen, weil später auch noch zwei Freunde von mir vorbeikommen."

Ich war ja sonst eigentlich sehr selbstbewusst und ein Treffen mit jemandem alleine bei mir zuhause war auch kein Problem. Aber irgendwo war Namjoon noch mein Professor und ich lud ihn zum Kochen und Essen ein. Meine Sorge blieb allerdings unbegründet, da sein Gesicht zu strahlen begann, sobald er die Einladung hörte. „Natürlich, gerne!"

Mit ihm gemeinsam ging es auch viel schneller einzukaufen. Über unsere Notizen konnten wir immer sehen, was der andere bereits abgehakt und in den Einkaufswagen getan hatte. Mit Namjoon funktionierte dies tausendmal besser als mit Hoseok, da dieser vermutlich zu chaotisch dafür war. Schlau, aber eben auch aufgedreht und manchmal etwas unachtsam.

„Was wirst du heute überhaupt kochen?", fragte Namjoon auf dem Rückweg, er trug netterweise die beiden Tüte. Er war aber auch breiter gebaut als ich, wenn man von der Weite der Schultern absah. „Mul-Naengmyeon. Ich hab Lust auf was kaltes, da ich heute schon warm gegessen habe." Er nickte und ich hielt ihm die Tür zu meinem Wohnkomplex auf. Gemeinsam stiegen wir in den Fahrstuhl, der recht klein war, deswegen standen wir auch dicht an dicht und mir wurde warm.

Dennoch nutzte ich die Gelegenheit und drehte mich zu ihm um. Wir waren fast gleich groß, doch wenn wir so nah standen, merkte man die paar Zentimeter, um die Namjoon mich überragte. Ich konnte seinen Atem auf meinem Gesicht spüren.

Der Fahrstuhl machte ‚Pling' und verlegen verließen wir diesen und ich schloss meine Wohnung auf. „Stell' ruhig alles in die Küche, Schuhe ausziehen kannst du danach.", erklärte ich ihm und er tat wie ihm befohlen. Die meisten Sachen räumte ich dann schonmal in den Kühlschrank, während Namjoon nur am Tisch saß und mich dabei beobachtete.

„Ich kann versuchen dir zu helfen, aber ich bin extrem tollpatschig.", gab er zu, „Das weißt du ja... Schließlich haben wir uns so kennengelernt." Ich musste breit grinsen bei der Erinnerung. Unsere erste Begegnung war wirklich klischeehaft abgelaufen, auch wenn Namjoon öfter Leute anrempelte. „Du solltest trotzdem mitmachen, es wird bestimmt lustig!"

Fünf Minuten später setzte ich Namjoon zurück auf seinen Platz am Tisch und schüttelte grinsend den Kopf, während er entschuldigend drein blickte, aber trotzdem lachen musste. „Das war wieder das falsche Messer. Wir werden einfach keine Radieschen verwenden.", schmunzelte ich, „Bleib einfach sitzen, ich denke, ich bin schneller, wenn ich dich nicht die ganze Zeit überwachen muss."

„Es tut mir wirklich leid, ich kann ja gleich den Tisch decken!" Lachend griff er nach meiner Hand und sah mir tief in die Augen. Ich drückte kurz seine Hand und erwiderte den innigen Blick, bevor ich mich zurück an die Arbeit machte. „Gute Idee", antwortete ich und begann die Gurken zu schneiden, nachdem ich Nudeln aufgesetzt hatte.

Ich sah in der Spiegelung des Fensters, dass Namjoon mich beeindruckt beobachtete. Nun, durch Übung beherrschte ich mittlerweile die Schnelle eines Koches beim Schneiden und gab damit auch gerne an. Doch ich rechnete nicht damit, dass Namjoon sich deswegen so sexy auf die Lippe biss.

EXPLICATION - NAMJIN ✔️Donde viven las historias. Descúbrelo ahora