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Das nächste was der Prinz spürte, war wie jemand ihm immer wieder auf das Brustbein drückte. Er begann zu husten und schlug die Augen auf. Das Wasser in seinen Lungen erbrach er augenblicklich.

Was war passiert? Lebte er noch? Anscheinend, denn seine Brust brannte wie Feuer.

"Na endlich bist du wach. Was hast du überhaupt da gemacht?", fragte eine unbekannte Stimme. Sie klang unglaublich harmonisch, jedoch diese  Betonung der Worte. Es kam ihm bekannt vor.
"Was hast du auch für Sachen an? Kommst du von einem Mittelalter fest?", lachte der junge Mann und schlug ihn ein paar mal auf die Wange.

"Hey! Rühr mich nicht an, Bursche. Ich bin Prinz Taehyung!", sprach er rau. Sein Hals kratzte so unglaublich sehr.

"Alter was ist denn mit dir los? Biste aus irgendeiner Anstalt ausgebrochen?!"

Jedoch schüttelte Taehyung nur den Kopf.  Er hörte ein tiefes seufzen.
"Du bist crazy, aber irgendwie mag ich dich.", lachte der junge Mann und reichte ihm die Hand. Seine Haare trieften ebenfalls vor Wasser. Hatte er  ihn etwa gerettet?

Der Prinz ergriff seine Hand. "Hi, ich bin Jimin und du?"

~

Wieso tut Jimin dies?

Die einzige Frage, die sich die beiden stellten.
Erst nach einer weile konzentrierten sie sich auf andere Standpunkte.

"Du müsstest mal dein Kleid ausziehen, Jungkook.", sprach Yerim und deutete auf seine Kleidung. Der junge Mann sah an sich hinunter. "Ih ist das hässlich. Alte Knasti Kleidung." "Wohl eher Wachenbespaßungs Kleidung", kicherte sie und sah auch an sich hinunter, "Wenigstens habe ich ein schönes Kleid als Andenken mitgenommen. Die anderen sind ja jetzt...in Feuer und Flammen aufgegangen."

Ihre Lebensarbeit in dieser Zeit wurde zunichte gemacht. Vielleicht war das aber auch nur der Preis dafür, dass sie jetzt hier sein Konnte.
Die ganzen Zeitschienen, waren immernoch eine Welt, sie waren eins. Und genauso konnte man in dieser Welt auch immer nur einmal existieren. Egal auf welcher Zeitschiene, es blieb eines gleich. Die Welt. Kein Mensch existierte zweimal und konnte genauso nicht in unterschiedlichen Zeiten leben, deshalb zahlte Yerim den Preis der Auslöschung in einer dieser Zeiten. Würde einer herausfinden, dass jemand in zwei Zeiten gleichzeitig lebte, wäre das ganze Raum Zeit Kontinum auseinander gebracht. Yerim gab das Leben in der Vergangenheit auf, um sich auf das jetzt zu konzentrieren. So wie es jeder  tun sollte. Es brachte nichts in der Vergangenheit zu verbringen, denn man konnte nichts verheerendes ändern. Alles war vorstimmt. Jeder gehörte in seine Zeit.

Alle Beweise von Yerims Existenz wurden in der Vergangenheit aufgeräumt, es geschah wie von selbst. Die Welt blieb nicht untätig. Immerhin musste sie alles wieder in Ordnung bringen und genauso, würde auch Jungkook irgendwann in der Welt ausgelöscht werden, nur waren die Beweise für seine Existenz, kein Haus, keine Gegenstände, nein es war die Fischer Familie.

"Wir müssen weiter!", sprach Jungkook entschlossen, als auch Yerims Kopfschmerzen abgeklungen waren und suchte einen Ausgang. "Genau der Prinz!", stieß Yerim aus. Sofort sprang sie auf und fand dann eine Leiter, durch die sich hochkämen. Sie sah nickend Jungkook an und kletterte diese eben hoch.

Diese Leiter war rutschig, rostig und die durchtränkte Kleidung zog sie nach unten. Sie hatte den langen Weg unterschätzt. Die Kräfte in ihren Armen ließen nach, Noch immer geschwächt von den reißenden Strömungen.

Schlussendlich kamen sie heil oben an. Mit letzter Kraft zogen sie sich hoch und standen am Rande von Menschengetümmel. Die Umgebung sah nicht nach Großstadt aus, sondern eher wie eine Vorstadt. Es trieben sich nicht viele Gestalten in der Abenddämmerung herum. Jungkook schnaufte und musste zu Luft kommen. Es war doch anstrengender als Gedacht. Und jetzt noch den Prinzen suchen? Da hatten sie sich was vorgenommen... Er setzte einen Fuß vor den anderen, versuchte zitternd zu laufen, vergebens. Er sank immer wieder zu Boden. "W-wir müssen wo unterkommen...", sprach Yerim das aus, was er nicht sagen wollte, denn es setzte sich mit aufgeben gleich. Sie gaben auf den Prinzen zu suchen....

Eine der Passanten kam nach einiger Zeit auf sie zu. Sie haderten schon die ganze Zeit, verblieben frierend auf der Stelle. "Brauchen sie Hilfe?", fragte er und beide nickten sofort. Sie baten ihn sein Handy zu benutzen, was auch erlaubt wurde. Jungkook  klingelte zu Seulgi durch, um sie zu bitten sie abzuholen.

>Ja? Kang Seulgi?<

>Seulgi? Hier ist Jungkook. Kannst du uns abholen?<

>Uns?<

Jungkook überreichte das Handy an Yerim, welcher mit zittriger Stimme sprach.

>Hallo, Seulgi.<

Man hörte durch die Leitung ein lautes schrein, was darauf in weinende Laute verschmolz. Anscheinend brach Seulgi gerade in Tränen aus. Die Stimme ihrer Partnerin würde sie selbst unter tausenden wiedererkennnen.

>Yerim...?<, schluchzte ihre Freundin unglaubwürdig. Sie war tatsächlich zurück.

>Ja, Seulgi. Bitte hol uns ab. Es ist kalt...<

Mehr brauchte Yerim gar nicht mehr zu sagen, da legte Seulgi auf. Yerim selbst liefen ebenfalls die Tränen über das Gesicht. Sie gaben das Handy zurück, woraufhin dieser sie nur anlächelte. "Alles geklärt?", fragte der junge Mann, woraufhin sie nickten. "Ja uns holt jemand ab."
"Das ist gut. Ich bleibe noch bei euch, bis sie da ist. Immerhin glaube ich nicht dass du sie beschützen kannst.", grinste der Mann und deutete dabei auf Jungkook. Er nickte und musste es selbst zugeben. Allein wären sie selbst gegen kinder aufgeschmissen gewesen.

Die ehemalige Frau musterte den jungen Mann, als er gerade den Regenschirm aufspannte. Irgendwie kam er ihnen bekannt vor. Diese Züge...er hatte sie schon einmal gesehen. Und auch diese Augen. Sie strahlten irgend etwas aus.

Jungkook überlegte, wusste aber nicht wo er ihn einordnen sollte. War er ihm vielleicht einmal in der Schule begegnet? Er wusste es nicht.

Nachdem sie sich noch eine weile unterhielten, hielt ein Auto vor ihnen. Die Scheibe wurde herunter gelassen und eine verheulte Seulgi stand da hinter.

"Yerim!", schrie sie mehr als nur laut und sprang aus dem Wagen. Sie eilte zu ihr und umarmte sie sofort. "Meine Yerim...", schluchzte sie überglücklich. Auch der angesprochenen ging es nicht anders. Ihre Tränen liefen nur so ihre Wangen hinunter.

"Danke, Jungkook!", bedankte sich Seulgi nun auch bei ihm und schloss ihn in eine Dreier Umarmung ein. Sie waren so unglaublich froh sich wieder zu sehen. "Ich danke dir so sehr...", hauchte sie und verpasste dem Jungen einen Wangenkuss.

Der Mann, welcher ihnen geholfen hatte, entschloss zu gehen. Er wurde nicht mehr gebraucht. Doch als er gerade gehen wollte, fing Jungkook an ihn anzusprechen. Dieser Satz brannte wie Feuer auf seiner Zunge, schon die ganze Zeit.

"Warte! Wie heißt du?"

Alle drei blickten den Mann nur an, welcher den Blick ein letztes Mal zu ihnen wand und grinsend antwortete.

"Ich? Mein Name ist Byun Baekyeol. Zu euren Diensten, Hoheit."

Gender doesn't matter | VkookWhere stories live. Discover now