Kapitel 7

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Es klopfte stark an der Türe. Es war doch noch so früh. Langsam setze ich mich in meinem Bett auf. Von unten ertönte die Stimme von Margaret. Sie hatte wohl die Tür geöffnet. Schnell zog ich meine Sachen an und putzte mich. Endlich fertig lief ich die Treppe hinunter und erkannte den Mann. Es war Sir Jackson Hyde, der Schatzmeister des Herzogs. Er war dabei, als James George verbannte. Der Holzboden unter meinen Füßen knarrte und beide Augenpaare richteten sich auf mich. Verlegen wand ich mich unter den Blicken. "Sir Jackson, wie schön sie wieder zu sehen", unterbrach ich das Blickduell. Er räusperte dich etwas, stellte sich aufrecht auf und schaute mich ernst an. "Herzog James möchte die Reise nach Roseland antreten. Packt das nötigste zusammen, den Rest bekommt ihr bereitgestellt. Er wird gleich hier erscheinen, deshalb wäre es besser ihr wäret dann bereit." Kurz seufzte ich. Ich wollte nie nach den Befehlen eines Adligen handeln und seht was jetzt aus mir geworden ist. Widerstand brachte nichts also packte ich die nötigsten Sachen für mich zusammen und schnappte mir den Beutel den mit Margaret reichte. Als ich aus der Tür trat stand schon die Kutsche da und ich wurde unschlüssig. Sollte ich einsteigen ? Wo war mein Platz ? Jedoch wurde mir meine Entscheidung von Sir Jackson abgenommen, denn er öffnete mir die Türe der Kutsche. Wie auch von außen war sie schlicht gehalten. Jedoch war sie reich mit Stoff ausgestattet und sah deshalb sehr gemütlich aus. Sir Jackson half mir hinein und schloss die Tür hinter mir. Jetzt war ich allein mit dem Herzog, der mich erwartungsvoll anschaute. Ich senkte meinen Kopf und knickste vor im, nur damit ich ihm nicht in die Augen schauen musste. Ich setzte ich mich gegenüber von ihm und schaute aus dem Fenster.
Langsam setzte sich die Kutsche in Bewegung. Wir ließen die Stadt und das Schloss hinter uns. Passierten das Tor der Stadtmauer und durchquerten meinen geliebten Wald. Schon wieder ließ ich alles hinter mir, gehe ins ungewisse und diesmal mit einem Mann von dem ich nicht weiß was ich von ihm halten soll. Ich könnte schreien vor Wut, weinen vor Trauer und Angst und einfach lachen.
Irgendwann musste ich eingeschlafen sein, denn ich wurde durch ein heftiges rütteln der Kutsche geweckt. Murrend öffnete ich meine Augen und schaute direkt in das Gesicht des Herzogs. Meine Güte, hatte der nichts besseres zu tun als mich anzustarren ? Jedoch war mir sein Blick nicht mehr unangenehm, denn ich hatte ihn zu oft bei ihm gesehen. Deshalb schaute ich zurück ohne meinen Blick abzuwenden. Sein Blick war ernst, jedoch zeigten seine Augen umso mehr Emotionen die ich nicht einordnen konnte.
Ewig wechselten wir kein Wort, genossen die Stille und die Geräusche der Kutsche und Pferden. Die Landschaft war atemberaubend und so verbrachte ich die acht Tage Reise damit mir alles genau anzuschauen und bekam gelegentlich auch Erzählungen des Herzogs zu einem Sitz eines Grafen, Baron oder Lords. Jedoch waren das Ausnahmen, denn sonst wechselten wir kaum ein Wort, was mir unangenehm war. Wer sitzt denn bitte schön acht Tage mit einem Menschen auf engem Raum und führt kein Gespräch. Da waren die paar Stunden schlaf ein einem kleinen Wirtshaus eine gute Abwechslung dagegen. An dem Morgen des neunten Tages verkündete der Herzog, dass wir bald in der Hauptstadt von Roseland wären. Ich war so gespannt darauf. Wie sahen dort die Menschen aus ? Wie lebten sie dort ? Wie war das Schloss und die Bewohner ? Das einzigste was mir Sorgen machte war, dass ich genau so viel Zeit mit dem Herzog verbringen müsste und das würde ich nicht aushalten. "Wie wird es am Hof sein", fragte ich deshalb besorgt. "Ich weiß es nicht. Ich weiß auch noch nicht wie ich eure Anwesenheit begründen soll ohne Fragen aufkommen zu lassen. Ich darf keine schwäche zeigen", waren seine harten Worte. Er blickte starr aus dem Fenster. Sein Kiefer ist verspannt und seine Hände sind zu Fäuste geballt. Er machte mir etwas Angst, denn so habe ich ihn noch nie erlebt. Was ruft in ihm diese Reaktion hervor ?
Die ersten Häuser tauchten in der Ferne auf. Aufgeregt rutschte ich näher an das Fenster heran. Freudig klopfte ich mit meinen Fingern auf die die Holzvertäfelung der Tür. Immer näher kam uns die Häuser. Aus dem Augenwinkel konnte ich den Herzog wieder plötzlich lächeln sehen. Dies brachte auch mich zum Schmunzeln. Langsam fuhren wir in die Stadt hinein. Bunt gekleidete verschiedene Leute liefen auf der Straße herum. Sie trugen allerlei dicke warme Kleidung die ich noch nie zuvor gesehen habe, kauften auf dem Markt ein und unterhielten sich mit anderen Leuten. Fasziniert betrachtete ich alles bis wir vor den Toren des Schlosses hielten. Das Schloss war riesig und hatte keine Türme sowie Spiritlake jedoch war es ein prachtvolles Gebäude. Es erstreckte sich lang und bestand so viel ich sah aus einem Hufeisenförmigen Gebäude. Es war umringt von einer hohen und dicken Mauer. Hier verstand ich es auch, denn hier lebte unser König. Ich war gespannt, wie er sein würde und ob ich ihn zu Gesicht bekommen würde. Wie denn alles so neu für mich ist und für den Herzog scheinbar Routine. Nachdem das Tor geöffnet wurde passierte unsere Kutsche mit den Reitern die Allee die zum Schloss führte. Ein riesiger Park erstreckte sich hinter den Bäumen und brachte mich zum Staunen. Verschiedenste Pflanzen wären hier im Frühling. Zum Glück ist bald der Winter wieder vorbei, denn die Kälte wurde mir lästig. Vor uns herrschte reges Treiben am Hof viele Mägde und Diener liefen kreuz und quer in das Gebäude hinein oder hinaus. Sie brachten Getränke oder putzten etwas. Was mich nicht so Erstaunen liest waren die gut gekleideten und makellosen dahin stolzieren Adeligen mitten drin. " Ich weiß dir wird dieser Vorschlag nicht gefallen Felia aber ich bezahle dich dafür. Mein Vorschlag wäre es dass du meine Geliebte spielen würdest damit die Herrschaften am Hofe keine Fragen stellen und ich verliere meinen guten Ruf nicht. Ich bitte dich nur um diesen einen Gefallen und es wird nicht für lange Zeit sein." Seine plötzliche Aussage überraschte mich. Wie kann er es wagen, mich um so einen Gefallen zu bitten ? Andererseits hatte er Recht. Wie sollte es vor diesen Herrschaften rüberkommen wenn er eine heruntergekommene Heilerin mitbringt. Ich sehe in deren Augen wahrscheinlich nur so aus wie eine Hexe, das würde mir mehr Probleme einbringen als ihm. Jedoch wiederstrebte es mir ihm dann so nahe zu sein, denn ich hatte meine Gründe wütend auf ihn zu sein. Somit konnte ich ihm in naher Zukunft nicht aus dem Weg gehen. Vielleicht aber könnten wir uns aussprechen und er würde vernünftiger werden. Ach welch Kopfgespinste ich mal wieder habe aber meine Hoffnung bleibt dennoch. Also warum nicht ? Ich atmete einmal tief durch.
"Also gut."


Hallo ihr Lieben
Ich wünsche euch noch einen schönen 3.Advent ❄ Ich hoffe euch gefällt das Kapitel.
Lg nadlovely07 🌹

SpiritlakeWhere stories live. Discover now