#Fünfzehn

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,,Taehyung

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,,Taehyung. Geh und kümmere dich um Jungkook.", befiehlt mein Lehrer.

Was? Warum ich?

,,Kein Wenn oder Aber. Los jetzt!"

Ich laufe in die Kabine und finde keinen Jungkook vor.

Ich bin mir sicher, dass er hier entlang gelaufen ist...

Ich suche die Kabinen ab, den Duschraum und gehe anschließend zur Toilette.

Die Tür ist einen Spalt geöffnet und ich sehe Jungkook, welcher vorm Spiegel steht. Sein Kopf hängt nach unten und es ist nur sein lauter Atem und das Laufen vom Wasser zu hören.

Ich trete vorsichtig zur Tür hinein und dann geht alles so schnell.

Er schaut rauf und schlägt mit seiner Faust wie wild auf sein Spiegelbild ein, bis sich darin kaum noch etwas spiegeln kann.

Er tritt gegen eine Kabinentür und wirft den Mülleimer wie auch andere Gegenstände um sich.

Ich spüre plötzlich wie ich anfange zu zittern.

Nein. Nein nicht jetzt.

Ich lehne mich an die Wand und ich spüre das Pochen meines Herzes in meinem ganzen Körper. Mir läuft kälter Schweiß über die Stirn.

Ich bekomme kaum Luft. Ich möchte etwas von mir geben doch kann nicht...

Jungkook reißt die Spender von der Wand und wirft den zerstörten Spiegel zu Boden, als er laut schreit.

Er dreht sich um und ich sehe das Blut an seinen Händen, wie an seiner Nase.

Er kommt auf mich zu und packt mich fest um den Hals. Ich schließe meine Augen und merke wie benebelt ich und meine Sinne sind.

Würde Jungkook mich nicht am Hals halten würde ich schon längst am Boden liegen.

Ich warte auf ein Geschehen doch es passiert nichts.

Jungkooks Griff um meinem Hals scheint nicht länger fester als das Pochen zuvor, welches nun nicht mehr da ist.

Vorsichtig öffne ich meine Augen und sehe Jungkook wessen Augen geschlossen sind.

Er sieht nicht mehr sauer aus. Eher entspannt.

Ich spüre kein Pochen, nichts mehr. Nur Ruhe um mich herum und die Dunkelheit die mich zu sich nimmt.

...

Ich wache im Krankenzimmer auf und sehe wie eine Krankenschwester auf mich zu kommt.

,,Ihr zwei seid ja wie Feuer und Wasser.", sagt sie und lächelt mich an.
,,In diesem Zustand warst du schon lange nicht mehr. Dein Bewohner scheint dir einen Riesen Schrecken eingejagt zu haben."

Ich setzte mich auf und nehme die Tablette, wie auch das Wasser entgegen.

,,Ich bin glücklich das du und Jungkook aufeinander getroffen seid."

Ich sehe sie fragend an.

,,Du hast Jungkook zu Verstand gebracht. Er hatte einen Wutanfall, ein auffälliges Symptom seiner Akte, aber du hast es ganz einfach überstanden ohne einen Kratzer. Er hat dich sogar hier her getragen."

Nun kommen mir die Bilder von Jungkooks Wutanfall wieder in den Kopf.

,,Du hattest einen kleinen Panickanfall, aber es ist laut deinen Werten alles in bester Ordnung. Das ist sehr untypisch für dich..Du hast große Fortschritte gemacht Taehyung.", sagt sie und setzt sich zu mir.

Sie hatte mich sehr oft nach Einweisung hier als Patient gehabt. Ich hatte viele Panickattacken und litt immer zu unter Angstzuständen. Dann kam Jin und Baek und es nahm ab. Doch jetzt ist Jin weg und Jungkooks Zustand hat mir Angst bereitet...doch ich fühle mich normal.

Normalerweise habe ich danach immer mit Nachwirkungen zu kämpfen, doch ich denke das es keine Angst war was ich verspürt hatte...es muss etwas anderes gewesen sein...

Ich hatte mich zum Schluss so entspannt...Ich war wahrscheinlich einfach nur überfordert.

,,Ich habe Jungkook übrigens verarztet. Sei doch so nett und schau ab und an mal nach seiner Hand."

Ich nicke und stehe auf.
Ich verabschiede mich und begebe mich in die Richtung meines Zimmers.

Plötzlich spüre ich eine Hand auf meiner Schulter und drehe mich um.

,,Hey Taehyung, richtig?", sagt er desinteressiert.

Ich nicke.

,,Dein Tagebuch.", sagt er und klatscht mir mein Buch regelrecht gegen meine Brust.

,,Das was du gesehen hast war noch gar nichts. Ich kenne Jungkook und du solltest dich glücklich schätzen das du noch lebst.", sagt er und geht.

In welcher Beziehung stehen Jungkook und Jimin zueinander?

Ich weiß, dass beide aus Busan sind aber da steckt mehr hinter.

Jimin ist für Jungkook mehr als nur ein alter Bekannter.

...

Jungkook hat kein Wort zu dem Vorfall verloren. Eine andere Reaktion hätte ich aber auch nicht erwartet.

Ich weiß nicht wieso, aber wenn es um Jungkook geht bin ich neugierig.

Ich bin kein Mensch der sich für das Privatleben anderer Leute interessiert  und so viel Neugier für einen Menschen entwickelt, aber Jungkook ist so Geheimnisvoll und voller Überraschungen.

Es so gibt so viele verschiedene Puzzelteile, die ich versuche zusammen zu bringen...

Jungkook würde mich dafür umbringen, aber er muss davon ja nichts wissen.

Doch vor allem nach heute bin ich davon überzeugt, das Jungkook nicht der ist, der er vorgibt zu sein.

Selbst Jimin hat gesagt, dass er niemanden verschont. Doch mich hat er verschont und sogar ins Krankenzimmer getragen, obwohl er mir immer versucht weis zu machen wie sehr er mich und alle Menschen hasst.

Es gibt einen Grund dafür und zu jedem Grund gibt es eine Geschichte. Jeder Mensch trägt eine Geschichte mit sich und Jungkooks interessiert mich am meisten.

Kein Mensch wird gut oder böse geboren. Wie werden alle gleich, mit den selben Rechten, also neutral, geboren...zumimdest sollte es so sein. Es sind nur die Umstände, die Einstellungen, die uns zu den Menschen formen der wir sind. Wer wir sind und was wir daraus machen liegt an uns...Nur fällt es den einen leichter und den anderen schwerer...

Ich sehe wie Jungkook sein Verband aufwickelt und Problem beim Öffnen der Salbe hat.

Ich gehe zu ihm und knie mich auf den Boden, als er mich seltsam ansieht.

,,Was wird das?"

Ich nehme ihm die Salbe aus der Hand, öffne sie und verteile sie vorsichtig mit dem Tuch auf seine total zerschnittene Faust.

Als ich das Verband zur Hand nehme reißt er es mir aus der Hand.

,,Ich brauch deine Hilfe nicht. Du brauchst dich auch für nichts zu bedanken oderso. Hätte ich dich nicht ins Krankenzimmer gebracht hätte ich eine viel größere Strafe bekommen. Der Sportlehrer ist sowieso ein Pfosten. Schickt er ausgerechnet dich zu mir. Du bist physisch instabil...Das nächste mal läufst du einfach so weit du kannst. In diesem Zustand ist nämlich nicht mit mir zu spaßen. Ich hätte dich umbringen können."

Aber das hast du nicht.

Mutismus 》KookV《✅Where stories live. Discover now